Mülheim. Ab 1. Januar 2025 übernimmt RVR Ruhr-Grün Mülheims Wälder. Was Befürworter und Kritiker dazu sagen und wie es in Zukunft weitergehen wird.

„Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft“, sagt der Volksmund. Dabei muss sich erst noch zeigen, ob die Beziehung zwischen der Stadt Mülheim und dem RVR Ruhr Grün eine solche wird. Dennoch ließ sich der Regionalverband nicht lumpen und bedachte die Mitglieder des Stadtrats am Donnerstag mit kleinen Giveaways. Der hatte zuvor die Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien besiegelt.

Ab dem 1. Januar übernimmt der Eigenbetrieb des Regionalverbandes Ruhr für vorerst drei Jahre die Pflege der Mülheimer Wälder. Ein halbes Jahr vor dem Ablauf des Vertrages soll entschieden werden, ob die Übernahme der Forstbewirtschaftung ab 2028 dauerhaft in die Hände von RVR Ruhr Grün gehen soll.

Vorsitzende des Umweltausschusses: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht“

Die Grundsatzentscheidung dazu war im vergangenen Dezember bereits getroffen worden, nun ging es noch um die vertragliche Ausarbeitung. „Es ist eine bedeutsame Entscheidung, die in mehreren Jahren und in diversen Gesprächen zwischen verschiedenen Verbänden zustande gekommen ist. Wir haben sie uns nicht leicht gemacht“, meinte Brigitte Erd, Fraktionsvorsitzende der Grünen und Vorsitzende des Umweltausschusses.

Die Grünen betrachten die künftige Zusammenarbeit „als Experiment, von dessen positivem Ausgang wir uns gerne überraschen lassen.“

Stadt Mülheim will auch weiter selbst an Stellschrauben drehen

Oberbürgermeister Marc Buchholz wies im Rat noch einmal darauf hin, dass die Stadt künftig nicht nur Gast im eigenen Wald sei. „Wir probieren das aus, wir verkaufen unseren Forst nicht, sondern werden immer wieder Stellschrauben mit dem RVR besprechen und dieser wird auch immer wieder in den Fachausschüssen berichten“, versprach der OB.

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Nach der positiven Abstimmung – die Partei und die MBI enthielten sich, die AfD stimmte dagegen – bedankte sich Nina Frense, RVR-Beigeordnete für Umwelt und Grüne Infrastruktur, für den Vertrauensvorschuss. „Wir werden den Wald so hegen und pflegen, wie Sie es wünschen“, sagte die Mülheimerin.

Welche finanziellen Auswirkungen der Forstwechsel hat

Zwar hatte der RVR angekündigt, auf dem bisherigen Kostenniveau weiterzuarbeiten, dennoch ist als Schnittstelle weiterhin eine Vollzeitstelle bei der Stadt erforderlich. Außerdem kann der neue Forstbetrieb nicht alle Aufgaben wie Papierkorbleerung oder Winterdienst übernehmen. Diese Kosten fallen weiterhin bei der Stadt an.

Bei starken Sturmschäden oder Vandalismus kann es vorkommen, dass zusätzliche Mittel bereitgestellt werden müssen, falls die Fälle den Umfang überschreiten, der im Ruhr-Grün-Angebot vorgesehen ist. Da solche Kosten nicht prognostizierbar sind, sind sie auch nicht im städtischen Haushalt abgebildet. Für die Überlassung der Vermögensgegenstände erhält Mülheim allerdings zusätzliche Einnahmen.

Umwelt-Debatten in Mülheim

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