Mülheim. Wie will die Stadt das bedrohte Oembergmoor in Mülheim retten? Auf konkrete Fragen gibt die Verwaltung nur ausweichende Antworten. Was nun?
Zumindest eines steht schon fest: Der Erhalt des einzigen Mülheimer Moors am Oemberg ist eine von fünf wichtigen Maßnahmen, mit denen die Stadt das Ziel erreichen will, klimaneutral zu werden. Was hingegen noch vage bleibt: Wie genau sie das Moor, das in einem erschreckend schlechten Zustand ist, retten will.
Der Saarner Umweltverein und der Naturschützer Dietrich Rohde hatten im Juli auf die bedrohliche Trockenheit des Moores aufmerksam gemacht. Die Stadt reagierte zunächst mit einem Bußgeld gegen die Warner wegen Betretens des Naturschutzgebietes. Im anschließenden Umweltausschuss aber lehnte die Untere Naturschutzbehörde eine Soforthilfe ab. Erst später nahm die Stadt den Erhalt des Moors in ihren Entwurf des Klimaschutzkonzepts auf.
„Die Verwaltung wirkt kontinuierlich auf einen Erhalt des Moores hin“
Für die SPD aber stellen sich nun weitere Fragen, etwa, ob die zunächst ablehnende Reaktion der Verwaltung fachlich begründet war oder ‚nur‘ den mangelnden Ressourcen geschuldet? Und gäbe es ausreichend Geld und Personal, welche konkreten Handlungsoptionen hätte die Verwaltung dann? Zudem wollten die Genossen wissen, inwieweit sich die Stadt um Fördermittel und Kooperationen mit Umweltverbänden bemüht habe, um das Moor zu erhalten.
Die Antworten der Stadt fallen jedoch wenig konkret aus: „Bei der Beurteilung möglicher Handlungsoptionen spielen für die Stadtverwaltung naturgemäß auch finanzielle und personelle Ressourcen eine Rolle“, heißt es. Zudem wirke man „kontinuierlich auf einen Erhalt des Moores hin“, allerdings sei der Nutzen dieser „Anstrengungen in einem vernünftigen Verhältnis zum Aufwand bisher nicht erkennbar“. Für Fördermittel haben man sich „eingesetzt“, Förderzugänge würden „fortlaufend geprüft“.
„Förderzugänge werden fortlaufend geprüft“
Auch soll es „Kontakte mit dem BUND“ im Rahmen des Projektes „Wiedervernässung von Heide- und Waldmooren auf der Bergischen Heideterrasse“ gegeben haben. Man kooperiere „gerne mit externen Partnern“.
Indes sind die zu ergreifenden Maßnahmen im Klimaschutzkonzept bereits konkreter gefasst: Die ins Moor eindringenden Büsche müssen entfernt und das Moor wieder vernässt werden. Ein Hektar Wiedervernässung und Pflege kalkuliert das Konzept mit etwa 6.500 Euro. Das Moor-Gebiet dürfte aber deutlich unter einem Hektar liegen.
Man habe den Anforderungen der Fragen formal Rechnung getragen, kommentiert Daniel Mühlenfeld, umweltpolitischer Sprecher der SPD, die Verwaltungsantworten: „Wir werden die Stadt hier nicht aus der Pflicht lassen und uns die Aktivitäten der Verwaltung genau darlegen lassen“, will Mühlenfeld das Thema noch einmal auf die Tagesordnung des nächsten Umweltausschusses hieven.
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