Mülheim. Eine Radlerin stürzte von einer Mülheimer Brücke, ein Mann rettete sie aus der Ruhr. Nun werden die Beteiligten des gefährlichen Unfalls gesucht.

Der spektakuläre Sturz einer Radfahrerin in die Ruhr am Sonntagnachmittag, 23. Juni, hinterlässt offene Fragen. Ebenso die anschließende Rettungsaktion durch einen Mann, der offenbar zufällig vor Ort war. Bislang wissen weder Feuerwehr noch Polizei, wer die beteiligten Personen waren. Es wäre aber interessant, vor allem für die Polizei.

Wie berichtet, war die Radlerin am Sonntag gegen 15.50 Uhr über das Geländer der Brücke am Ruhrkristall ins Wasser gefallen. Sie landete im Uferbereich, wo der Fluss etwas tiefer ist. „Ein aufmerksamer Passant“ habe sofort geholfen, sei hinterhergesprungen und habe die Radfahrerin ans Ufer gerettet, heißt es im Bericht der Feuerwehr. Die umfassend alarmierten Einsatzkräfte, inklusive Rettungstaucher und DLRG, konnten umkehren. Die Radlerin wurde laut Feuerwehr in ein Mülheimer Krankenhaus gebracht.

Mülheimer Facebook-Gruppe: Eltern möchten sich „bei dem Angler bedanken“

Viel Beachtung findet seit Dienstag ein Post in einer Mülheimer Facebook-Gruppe. Eine Frau meldet sich dort mit folgenden Worten: „Wir wollten uns nochmal von ganzem Herzen bei dem Angler bedanken, der am Sonntag unsere Tochter aus der Ruhr gerettet hat. Vielleicht liest er es selber oder jemand kennt ihn. Wir würden uns gerne nochmal persönlich bei ihm bedanken.“

Falls es sich hier um die Eltern der Verunglückten handelt, legen veröffentlichte Familienfotos nahe, dass die Radfahrerin ein Teenager ist. Eine Anfrage dieser Redaktion an die Facebook-Nutzerin blieb unbeantwortet. Zum vermutlichen Unfallhergang kann Feuerwehrsprecher Dennis Goronczy etwas mehr sagen: Die Radlerin sei wohl vom Ruhrkristall aus auf die Brücke gefahren, die hier etwas abschüssig ist und scharf rechtwinklig abknickt. Statt nach rechts abzubiegen, fuhr sie geradeaus, prallte frontal auf das Brückengeländer und stürzte ins Wasser.

Polizei: Retter wäre Kandidat für Zivilcourage-Preis

Die Polizei sei am Sonntagnachmittag nicht vor Ort gewesen, erklärt deren Sprecherin Sonja Kochem. Über die Feuerwehr habe man versucht, die Identität der Beteiligten zu erfahren - erfolglos. „Wenn wir doch noch Personalien bekommen, würden wir zum Unfallhergang ermitteln“, so die Polizeisprecherin. Und mit Blick auf den unbekannten Retter: „Einmal im Jahr gibt es bei der Polizei eine Ehrung für Zivilcourage. Der Herr wäre ein potenzieller Kandidat.“

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