Moers. „Weihnachten im Schuhkarton“ ist eine bekannte – aber auch vielseitig kritisierte – Spendenaktion. Wo bis zum 18. November gespendet werden kann.

Weihnachten in einen kleinen Schuhkarton packen, um damit bedürftigen Kindern eine Freude zu bereiten. Das hat sich die christliche Hilfsorganisation Samaritan‘s Purse mit der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ zum Ziel gesetzt. Jedes Jahr erhalten Millionen von Kindern ein Geschenk im Schuhkarton – rund 11,3 Millionen waren es 2023 weltweit. Die Spendenaktion ist die bekannteste und größte im deutschsprachigen Raum. Sie steht aber auch immer wieder in der Kritik.

In Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn gibt es bis Sonntag, 18. November, die Möglichkeit, einen mit Geschenken gefüllten Schuhkarton zu spenden.

„Weihnachten im Schuhkarton“: Abgabeorte in Moers, Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort

Moers

  • Unter den Kiefern 16, 47443 Moers
  • Bendmannstr. 6 A, 47447 Moers
  • Im Schommer 20, 47445 Moers

Neukirchen-Vluyn

  • Emil-Schweitzer-Str. 25, 47506 Neukirchen-Vluyn
  • Hochstr. 24 A, 47506 Neukirchen-Vluyn

Kamp-Lintfort

  • Ferdinantenstr. 3 A, 47475 Kamp-Lintfort
  • Königstr. 87, 47475 Kamp-Lintfort
  • Brandshofstr. 27, 47475 Kamp-Lintfort

Spendenaktion in Moers: Die Regeln zum Einpacken

In diesem Jahr gehen die Päckchen aus dem deutschsprachigen Raum nach Bulgarien, Rumänien, Serbien und in die Ukraine. Doch damit der gefüllte Schuhkarton auch so beim Kind ankommt, wie er gepackt wurde, müssen einige Kriterien beachtet werden.

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  1. Der Schuhkarton: Damit aus dem einfachen Karton (ca. 30x20x10cm) ein Geschenk wird, sollte er mit Geschenkpapier beklebt werden.
  2. Das Kind: Für wen das Geschenk gedacht ist, kann mithilfe des Etiketts auf www.die-samariter.org entschieden werden. Dieses wird dann auf den Karton geklebt. Laut Samaritan‘s Purse erhalten Jungen zwischen zehn und 14 Jahren am seltensten ein Geschenk, Mädchen zwischen fünf und neun Jahren am häufigsten. Deshalb wird empfohlen, einen Schuhkarton für ältere Jungen zu packen, sofern Sie keine Präferenz haben.
  3. Das Geschenk: Auch hier gibt die Organisation einige Anregungen: Kuscheltiere, Spielzeug, kleine Musikinstrumente, Kleidung, Hygieneartikel oder Schulmaterialien. Es sollten nur neue Artikel eingepackt werden. Denn: Gebrauchte Gegenstände werden aussortiert und ersetzt.
  4. Die Abgabe: Der Karton sollte nicht zugeklebt, sondern mit einem Gummiband verschlossen werden. Die Abgabewoche läuft noch bis zum 18. November.
  5. Spenden: 2023 investierte Samaritan‘s Purse 10,93 Euro pro beschenktem Kind. Deshalb bittet die Organisation um eine Spende in gleicher Höhe. Alle Infos unter www.die-samariter.org.
Rund 285.000 Schuhkartons wurden 2023 im deutschsprachigen Raum für „Weihnachten im Schuhkarton“ gepackt. (Archivbild aus Neukirchen-Vluyn)
Rund 285.000 Schuhkartons wurden 2023 im deutschsprachigen Raum für „Weihnachten im Schuhkarton“ gepackt. (Archivbild aus Neukirchen-Vluyn) © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Kritik an „Weihnachten im Schuhkarton“

2023 wurden allein im deutschsprachigen Raum rund 285.000 Schuhkartons gepackt. Doch trotz des Erfolges gab es in der Vergangenheit immer wieder Kritik an der Spendenaktion

Kritische Stimmen werfen der Spendenaktion christliche Missionierung vor, indem religiöse Hefte den Geschenkkartons beigelegt werden. Nach Angaben der Hilfsorganisation wird den Schuhkartons jedoch keine christliche Literatur beigelegt. Ein Heft mit Bibelgeschichten werde bei der Verteilung zusätzlich angeboten, müsse allerdings nicht angenommen werden. Zudem haben die Kinder die Möglichkeit, den Kurs „Die größte Reise“ zu besuchen. Hier wird ihnen der christliche Glaube näher gebracht. Weltweit haben 2023 rund fünf Millionen Kinder an diesem Kurs teilgenommen. Das geht aus dem Jahresbericht von 2023 der Samaritan‘s Purse hervor.

Zudem wird kritisiert, dass „Weihnachten im Schuhkarton“ keine langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen bewirke. Kindern in Not werde nur kurzzeitig geholfen. Die Organisation entgegnet, dass den Empfängern auch nachhaltig geholfen wird: Die Verteilpartner unterstützen sie oft durch Suchtbegleitung oder Bildungsprojekte.

Neben Kritik an der Missionsarbeit und fehlenden Verbesserungen werden dem Vorsitzenden von Samaritan‘s Purse, Franklin Graham, diskriminierende Äußerungen vorgeworfen. Er soll sich sowohl homophob als auch islamfeindlich geäußert haben. Auf Anfrage des christlichen Magazins Pro sagte Graham, seine früheren Äußerungen würden aus dem Zusammenhang gerissen und als hasserfüllt dargestellt werden.

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