Moers. Die Kirmes in Moers ist vorbei. Nun ziehen der Veranstalter und die Polizei Bilanz. Das sagen sie zu Besucherzahlen, Drohnenshow und Sicherheit.

Die Buden sind abgebaut, die letzten Müllfahrzeuge durch die Innenstadt gefahren: Die Kirmes in Moers ist zu Ende gegangen. Mit dem traditionellen Höhenfeuerwerk endete die Großveranstaltung am Dienstagabend nach fünf Festtagen. Was lief gut und wo gibt es Verbesserungsbedarf? Moers Marketing als Veranstalterin des größten Volksfestes am unteren Niederrhein zog am Mittwoch große Bilanz.

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„Es war eine friedliche Moerser Kirmes, die vielen Menschen wieder große Freude bereitet hat und ein perfekter Anlass war, unsere schöne Stadt zu besuchen“, wird Geschäftsführer Michael Kersting in einer Mitteilung des Stadtmarketings zitiert. Mit 190 Schaustellerinnen und Schaustellern sei ein abwechslungsreiches Programm aus spektakulären Großfahrgeschäften, klassischen Spielbuden, Attraktionen für Kinder, kirmestypischen Leckereien und mehreren Partyzonen mit Live-Musik geboten worden. „Die Moerser Kirmes hat wieder all das geboten, wofür sie bekannt und beliebt ist. Vor allem für Kinder und Familien waren viele tolle Attraktionen dabei, aber auch Fans von rasanten Fahrgeschäften sind auf ihre Kosten gekommen“, hebt die Eventleiterin Alicia Weidenfeld hervor und dankt in diesem Zuge den teilnehmenden Schaustellern.

Moerser Kirmes 2024: Veranstalter nimmt sich Kritik an Umsetzung der Drohnenshow an

Gestartet war die Kirmes am Freitagabend erstmals mit einer Drohnenshow. Obwohl viele Besucherinnen und Besucher dem Konzept als mögliche künftige Alternative zum Abschlussfeuerwerk offen gegenüberstanden, folgte im Anschluss deutliche Kritik an der Umsetzung. Derer nimmt sich Michael Kersting nun an: „Die Drohnenshow ist ein modernes Format mit viel Potenzial. Leider war dieser Testlauf, anders als geplant, vom Friedrich-Ebert-Platz aus, nicht gut zu sehen“, sagt Michael Kersting. Als kleines Trostpflaster hat Moers auf seinen Social-Media-Kanälen ein Video der Show geteilt. Dieses könne einen Eindruck vermitteln, um sich an dem Voting zu beteiligen. Kirmesbesucherinnen und -besucher können noch bis Freitag online auf der Seite von Moers Marketing und auf der Kirmes-Website www.kirmes-moers.de ihre Meinung abgeben. Diese fließt dann in die Abwägungen ein, was es zukünftig zum Abschluss der Moerser Kirmes geben wird – eine Drohnenshow oder ein Höhenfeuerwerk.

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Besonderes Augenmerk lag bei der diesjährigen Ausgabe auf dem Sicherheitskonzept. Nach dem Anschlag von Solingen am 23. August, eine Woche vor Beginn der Moerser Kirmes, hatten das Stadtmarketing, die Moerser Verwaltung und die Polizei gemeinsam die Maßnahmen verschärft. Unter anderem anlassunabhängige Taschenkontrollen und ein höheres Polizeiaufgebot waren Teil des neuen Konzepts. Das schien zu fruchten: Bis auf vereinzelte Delikte sei die Kirmes „insgesamt sehr friedlich“ verlaufen. „Unser erweitertes Sicherheitskonzept mit deutlich mehr Polizeieinsatzkräften ist voll aufgegangen“, sagt Kersting.

Kirmes 2024 in Moers: Deutlich weniger Besucher als im Vorjahr – Bedenken nach Anschlag von Solingen?

Den Eindruck, dass die Kirmes 2024 friedlicher ablief als noch in den Vorjahren, teilt die Polizei. „Es gab einzelne Straftaten, insbesondere Körperverletzungsdelikte. Zudem stellten die eingesetzten Polizistinnen und Polizisten bei hunderten Kontrollen einige gefährliche Gegenstände sicher“, heißt es in der Bilanz der Kreispolizeibehörde. Insgesamt wurden demnach 18 Strafverfahren und sechs Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet, knapp 90 Platzverweise erteilt und mehrere gefährliche Gegenstände, darunter Messer, sichergestellt. Erfahrungsgemäß würden einige Straftaten erst nach Ende der Kirmes angezeigt, das Fazit sei also nicht abschließend.

Vor Beginn des Feuerwerks wurde es voll am Friedrich-Ebert-Platz. Insgesamt ist die Besucherzahl auf der Moerser Kirmes aber deutlich gesunken.
Vor Beginn des Feuerwerks wurde es voll am Friedrich-Ebert-Platz. Insgesamt ist die Besucherzahl auf der Moerser Kirmes aber deutlich gesunken. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Trotz des verschärften Sicherheitskonzeptes haben einige Bürgerinnen und Bürger auch gegenüber unserer Redaktion ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht. „Wir haben im Vorfeld eine Verunsicherung in der Bevölkerung, insbesondere in den sozialen Medien, vernommen, die möglicherweise auch dazu geführt hat, dass einige Menschen der Moerser Kirmes in diesem Jahr ferngeblieben sind“, sagt Kersting. Nach Angaben von Moers Marketing hätten in diesem Jahr schätzungsweise 300.000 Menschen das Volksfest besucht. Zur Einordnung: Im vergangenen Jahr hatte das Stadtmarketing noch eine Besucherzahl von 500.000 angegeben. Ein Sprecher der Kreispolizei hatte die Besucherzahl an den ersten beiden Kirmestagen in diesem Jahr – Freitag und Samstag – auf insgesamt 75.000 geschätzt.