Moers. Auf der Moerser Kirmes 2024 werden die Sicherheitsvorkehrungen als Reaktion auf den Anschlag in Solingen erhöht. Was jetzt geplant ist.

Nach dem Anschlag in Solingen, bei dem am Freitagabend drei Menschen starben, äußerte sich jetzt auch Moers Marketing mit Blick auf die am Freitag, 30. August, startende Moerser Kirmes. „Wir alle sind schockiert und fühlen mit den Menschen, die diese schreckliche Tat miterleben mussten – insbesondere mit den Angehörigen der Todesopfer“, heißt es in einem Statement. „Wir danken von Herzen dem gesamten medizinischen Personal, das die Leben der teils Schwerverletzten retten konnte.“

Folgt der NRZ Moers auch auf Social Media:

In einem Gespräch zwischen Moers Marketing, Stadtverwaltung und Kreispolizeibehörde Wesel ging es jetzt darum, wie die anstehende Kirmes vor dem Hintergrund des Anschlags noch sicherer gemacht werden kann. „Bereits im vergangenen Jahr hat ein deutlich größeres Aufgebot an Polizeieinsatzkräften für ein erhöhtes Sicherheitsgefühl bei Besucher:innen gesorgt. Eine verstärkte Polizeipräsenz wird es vor dem Hintergrund des Anschlags in Solingen auch in diesem Jahr geben“, kündigt das Stadtmarketing an. Schon Anfang der Woche hatte ein Polizeisprecher gegenüber dieser Redaktion bestätigt, dass beim diesjährigen Volksfest „sichtbar“ die Polizeipräsenz erhöht wird; die Beamtinnen und Beamten seien mit deutlich mehr Personal im Einsatz als in den Vorjahren.

Moerser Kirmes: Landrat kündigt anlassunabhängige Kontrollen an

Zudem hat Landrat Ingo Brohl in seiner Funktion als Behördenleiter der Kreispolizei Wesel das Mittel der „Strategischen Fahndung“ für die Kirmestage angeordnet. Das bedeutet, dass die Polizei rund um den Veranstaltungsraum unter anderem sogenannte „anlassunabhängige Kontrollen“ bei allen Besucherinnen und Besuchern durchführen kann. Brohl erklärt dazu in einer Mitteilung der Polizei: „Gemeinsam mit der Stadt Moers stellen wir uns der Lage angemessen auf, um die Moerser Kirmes bestmöglich zu schützen. Das Sicherheitskonzept des Veranstalters, der erhöhte Kräfteansatz beim Sicherheitspersonal und der Polizei und die Erweiterungen der Kontrollmöglichkeiten sind eine gute Basis für ein friedliches Volksfest, für ein freudiges Zusammenkommen der Stadtgesellschaft.“

„Gemeinsam mit der Stadt Moers stellen wir uns der Lage angemessen auf, um die Moerser Kirmes bestmöglich zu schützen.“

Landrat Ingo Brohl

Brohl selbst sei „tief bewegt“ vom mutmaßlich islamistisch motivierten Terrorakt in Solingen und kündigt an, das Ereignis mit in die Lagebewertung einfließen zu lassen. Als „Moerser Junge“ freue er sich auf die Kirmes.

Moerser Kirmes 2024: Umfangreiches Sicherheitskonzept

„Als Veranstalterin des kreisweit größten Volksfestes haben wir ohnehin ein umfangreiches Sicherheitskonzept, das speziell auf die Moerser Kirmes zugeschnitten ist. Neben der Polizei sind zudem ein von uns beauftragter Sicherheitsdienst auf allen Flächen unterwegs sowie zusätzliche Sicherheitsdienste einzelner Schaustellerbetriebe an bestimmten Geschäften“, teilt Moers Marketing weiter mit. „Wir können außerdem auf den Einsatz des städtischen Ordnungsdienstes zählen und werden eine Reihe weiterer Maßnahmen treffen, um den Besuch der Moerser Kirmes so sicher wie möglich zu machen.“ Bürgermeister Christoph Fleischhauer ergänzt: „Eine absolute Sicherheit kann man bei keiner Großveranstaltung garantieren. Aber ich werde mit einem genauso guten Gefühl zur Moerser Kirmes gehen wie im letzten Jahr.“

Weitere Artikel zur Moerser Kirmes 2024 finden Sie hier:

In Solingen hat ein Mann am 23. August auf einem Stadtfest mehrere Menschen mit einem Messer attackiert. Zwei Männer und eine Frau starben, mehrere Menschen wurden verletzt, zum Teil lebensgefährlich. Bei dem Angreifer soll es sich um einen 26-jährigen Syrer handeln. Der Vorfall hat international für Entsetzen gesorgt. Ein paar Tage später, am 27. August, haben Polizisten einen Messer-Angreifer in Moers erschossen. Einen Zusammenhang zum Fall in Solingen gibt es nach ersten Erkenntnissen nicht.

Polizei: Verdächtige Personen melden

Die Polizei bittet zudem darum, niederschwellig Personen zu melden, die sich verdächtig verhalten. Zudem weisen die Stadt Moers und die Kreispolizeibehörde Wesel darauf hin, dass ein Mitführen von Waffen auf Volksfesten gemäß Waffengesetz verboten ist.