Moers. Vorhang auf für die letzte Spielzeit von Intendant Ulrich Greb: Shakespeare-Komödie wird zur „blauen Stunde“ an zwei Spielorten in Szene gesetzt.
Das Moerser Schlosstheater startet mit einem echten Kracher in die neue Spielzeit: Die bekannteste Komödie Shakespeares, „ Ein Sommernachtstraum“, ebenso romantisch wie abgründig, wird von Intendant Ulrich Greb in seiner letzten Spielzeit zum Teil im Schlosstheater und zum Teil im Schlosspark im besonderen Zauber der „blauen Stunde“ inszeniert. Erstmals wird das Schauspielensemble gemeinsam mit Spieler*innen des Jungen STM in einer Inszenierung spielen. Tatkräftig unterstützt wird das STM bei der besonderen Inszenierung von der Enni und der Sparkasse am Niederrhein.
Dem ein oder anderen Spaziergänger im Park sind die Vorbereitungen und Proben für das Stück natürlich längst aufgefallen. Dramaturgin Sina Corsel: „Wir proben schon seit einigen Wochen immer wieder im Schlosspark. Viele Schlosspark-Besucher*innen halten inne oder bleiben auf den angrenzenden Bänken sitzen und schauen uns zu, stellen Fragen und sind neugierig auf den Rest der Inszenierung. Dazu muss man dann aber auch ins Schloss kommen. Dort beginnt und endet die Inszenierung.“
Shakespeare-Komödie ist Verwirrspiel mit großer Komik und Grusel
Im „Sommernachtstraum“ stellt sich nicht erst mit dem Zauber die Frage, wie der Vergleich mit anderen, die Selbstpräsentation und auch die Selbstliebe Beziehungen zu anderen und Liebesbeziehungen im Besonderen prägen. Wie sehen die Figuren sich selbst, und wie weit gehen sie, um von der geliebten Person gesehen zu werden? Und was ist überhaupt Liebe im Zeitalter der ökonomischen Vernunft? Intendant Ulrich Greb: „Das ganze Stück, die bekannteste Komödie Shakespeares, ist ein großes Verwirrspiel, mit großer Komik und auch Grusel, denn die Elfen haben es in sich. Immer jedoch, geht es um die große, existenzielle Not der Liebenden und der Anerkennung und damit auch um den Blick auf sich selbst.“
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Und weiter: „Auch in diesem Stück Shakespeares spiegeln sich die Strukturen und Hierarchien der verschiedenen Welten. Das Motiv der Spiegelungen greifen wir auf und verstärken es durch Doppelbesetzungen und bis ins Kostümbild und Raumkonzept von Birgit Angele hinein. Choreograf Michael Hess hat mit dem Ensemble Bewegungsabläufe und eine Choreografie erarbeitet, die das Magische der Elfen und die Not der Liebenden mit den Gegebenheiten des Parks und des Bühnenbilds von Birgit Angele zu besonderen Erfahrungen verschmelzen lassen. Denn mit dem Einbruch der Dunkelheit, zur „blauen Stunde“, erscheinen aus dem dunklen Dickicht Elfen und tragen nicht nur ihre eigenen Konflikte aus, sondern wirbeln die von mehr oder minder gesunder Liebe angetriebenen Liebenden gehörig auf. “
Zur Premiere am 5. September, 19.30 Uhr, gibt es vorab am 1. September um 11.30 Uhr eine Matinee im Schloss. Die nächsten Vorstellungen: 8., 11., 14., 15., 27. und 28. September. Weitere Infos und Karten: www.schlosstheater-moers.de