Moers. Der eigentlich für Anfang des Jahres geplante Abriss des Parkhauses hat sich deutlich verzögert. Der Grund und wie es auf der Fläche weitergeht.

Das marode Parkhaus an der Kautzstraße in der Moerser Innenstadt steht seit langem leer. Im Juni vergangenen Jahres war es plötzlich abgesperrt worden. Nachdem es ursprünglich bis Januar 2024 noch zum Parken genutzt werden sollte, hieß es seinerzeit, dass das Gebäude so schnell wie möglich abgerissen werden soll. Aus „so schnell wie möglich“ wurde der Februar 2024. Laut einem Gutachten ohnehin ein Datum, das das Ende des Parkhauses markieren sollte. Aus Februar wurde ... erst einmal lange Zeit nichts. Jetzt tut sich wieder etwas, wie Enni-Sprecher Herbert Hornung auf Nachfrage der Redaktion mitteilt.

Die Abrissbagger sollen im Herbst kommen. „In der Ausschreibung ist die Durchführung der Arbeiten im Zeitraum Anfang Oktober bis Ende November vorgesehen“, sagt Hornung. Die von ihm benannte Ausschreibung ist der zweite Anlauf des formalen Prozesses. Denn: Bei einer ersten Ausschreibung zur Beauftragung der Abrissarbeiten waren Probleme aufgetreten.

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„In der Tat hat sich die Suche nach einem auf den Abriss größerer Objekte spezialisierten Abrissunternehmen schwerer als erwartet gestaltet“, teilt die Enni mit. Obwohl die Vergabe der Leistungen aufgrund der erwarteten Auftragshöhe keine europaweite Ausschreibung erfordert habe, seien die geltenden Vergaberegeln der öffentlichen Hand einzuhalten. Im ersten Aufschlag hatten sich demnach eines der drei angefragten Unternehmen sowie zwei aus dessen Unternehmensgruppe stammende Abrissunternehmen für den Auftrag interessiert und Angebote abgegeben.

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Hornung: „Dabei konnten wir gegenüber der Stadt Moers die Frage nach der Unabhängigkeit der Unternehmen untereinander nicht zweifelsfrei erklären.“ Nach einer erneuten europaweiten Ausschreibung hätten nach Ende der Angebotsfrist Anfang Juli letztendlich fünfzehn Angebote vorgelegen. „Nach deren Auswertungen konnten wir der Stadt Moers erst vor wenigen Tagen einen Vergabevorschlag machen“, heißt es weiter seitens der Enni.

Nun soll es offenkundig schnell weitergehen. Laut Angaben der Enni werde die Stadt Moers dem Unternehmen Laarakkers noch in dieser Woche den Auftrag erteilen. Dann können die Abrissbagger im Herbst kommen. Sobald die oberen Stockwerke abgerissen sind, soll die untere Fläche für eine Übergangsphase als Parkraum dienen. Bürgerinnen und Bürger sollen die provisorische Parkfläche nutzen können, bis sie überplant wird.

Für die Überplanung des Geländes hatte die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Untersucht wurden zunächst zwei Varianten unterschiedlichen, auch finanziellen Ausmaßes. Die Pläne reichen vom Ersatz-Neubau bis zu einem neuen Gebäude-Komplex, der sich bis zur Grafschafter Passage erschließt. Die Kosten für die einzelnen Varianten wurden im November 2023 zwischen 8,2 Millionen Euro und 12,1 Millionen Euro beziffert. Mitte November hatte auch der Fachausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt das Thema auf dem Tisch. Mehrheitlich hatte sich die örtliche Politik auf eine dritte Variante festgelegt, diese wiederum umfasst verschiedene Szenarien. Ausgangspunkt ist immer ein Ersatzneubau an der Stelle mit verschiedenen Formen der Erweiterung.