Moers. Beim Raderlebnistag klagten einige Teilnehmende in Moers über die Technik. Was ist schiefgelaufen? Jetzt äußert sich Niederrhein Tourismus.
Martina Baumgärtner wirkt überrascht. Die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Niederrhein ist erstaunt über die Art der Kritik, die sie im Nachklang zum 1. Raderlebnistag, dem Nachfolger des Niederrheinischen Radwandertags, aus Moers wahrnimmt. Wie berichtet, klagten am Sonntagmorgen viele Teilnehmende vor dem Königlichen Hof, der als Startpunkt in der Grafenstadt diente, über die Technik. Erstmals erfolgte beim Raderlebnistag die Registrierung über das Einscannen von QR-Codes.
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Radlerinnen und Radler in Moers, die versuchten, den QR-Code zu scannen und die Route 37 auf ihr Handy zu laden, scheiterten. Das Team von Moers Marketing versuchte vor Ort die Situation zu retten, wies die Schuld an der Technik-Panne von sich. „Von uns wird es auf jeden Fall ein deutliches Feedback an Niederrhein Tourismus geben“, hatte Geschäftsführer Michael Kersting im Gespräch mit der Redaktion angekündigt.
Raderlebnistag 2024 in Moers: Probleme mit der Route 37
Kritische Worte, die das Team bei Niederrhein Tourismus überraschen. „Es ging um eine Tour, die nicht funktionierte“, erklärte am Montag Martina Baumgärtner im Gespräch mit der Redaktion. „Es ging nur um die besagte Route 37.“ Die Geschäftsführerin war am Sonntag selbst mit ihrem Team im Einsatz, unter anderem in Schermbeck, wo das Event mit einem Kultur- und Weinfest verbunden wurde. „Die Teilnehmenden dort waren durchweg begeistert. Die konnten den QR-Code ganz normal scannen.“ Zwar hätten manche Teilnehmende Fragen zum Prozedere gehabt, größere Pannen blieben aber aus. „Zeitweise war der Server überlastet“, sagt Baumgärtner. Sie betont jedoch: „Es waren schätzungsweise mehr als 34.000 Teilnehmende dabei.“ Dass es gar nicht funktioniert haben soll, überrascht sie daher.
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Nach kurzer Recherche kann Baumgärtner die Situation etwas entschärfen. So hat nach ihren Angaben das Team von Moers Marketing den Tourismusverband am Sonntagmorgen darüber informiert, dass der Link für besagte Route nicht funktioniert. „Die Kollegen haben es getestet, da funktionierte der Link aber“, erklärt die Geschäftsführerin. „Zur Sicherheit“ hätte das Team von Moers Marketing einen gesonderten, „todsicheren“ Link erhalten, der auf jeden Fall funktionierte. Danach hörte Niederrhein Tourismus nichts mehr aus Moers. „Ich wundere mich, dass das Telefon bei mir nicht geklingelt hat. Moers Marketing hat sich nicht gemeldet.“
Nach Ärger beim Raderlebnistag in Moers: Gespräch soll die Sache klären
Dass Begriffe wie „Chaos“ und „dilettantisch“ fielen, auch im Bericht dieser Redaktion, kann Baumgärtner nicht nachvollziehen. „Wir haben den Weg der Digitalisierung angestrebt, das ist richtig“, unterstreicht sie. „Auf Wunsch der Kommunen wollten wir es nicht mehr so personalintensiv durchführen.“ Die Geschäftsführerin betont ausdrücklich: Niederrhein Tourismus fungiert beim Raderlebnistag als Koordinator, Veranstalter seien jedoch die teilnehmenden Kommunen. „Es ist eine gute Chance, sich an diesem Tag von seiner besten Seite zu zeigen, seine Stadt zu präsentieren.“
„Auf Wunsch der Kommunen wollten wir es nicht mehr so personalintensiv durchführen.“
Dass das in Moers augenscheinlich nicht wie erhofft geklappt hat, soll jetzt im Nachgang aufgearbeitet werden. „Wir können das aus der Ferne nicht beurteilen“, sagt Baumgärtner. Sie kündigt an, dass es jetzt zeitnah einen Termin mit dem Team von Moers Marketing geben wird, um über die Ereignisse beim Raderlebnistag zu sprechen. Das bestätigt auch das Moerser Stadtmarketing auf Anfrage der Redaktion. Hier hält man sich im Nachgang zum Sonntag bedeckt, weiter kommentieren möchte man die Angelegenheit hier zunächst nicht. „Wir wollen jetzt erst das Feedback-Gespräch abwarten“, heißt es.
Offizielle Bilanz fällt positiv aus
Die offizielle Bilanz von Niederrhein Tourismus zum Raderlebnistag fällt positiv aus. Demnach haben sich 60 Städte und Gemeinden am Niederrhein und in den Niederlanden beteiligt. „. „Dieses tolle Ergebnis zeigt, dass die Neuausrichtung der traditionsreichen Erfolgsveranstaltung auf breite Zustimmung gestoßen ist“, wird Martina Baumgärtner zitiert.
Und weiter: „Bis auf wenige kleine, technische Herausforderungen, die bei einer solchen Umstellung normal sind, hat die digitale Registrierung gleich bei ihrer Premiere sehr gut funktioniert“. Die Organisation werde im Hintergrund durch die digitalen Möglichhkeiten „enorm“ erleichtert.