Kreis Wesel. Der Kreisverband Wesel geht am 13. November gegen Sparpläne der Landesregierung in Düsseldorf auf die Straße und warnt vor den Auswirkungen.
Am 13. November geht der Awo-Kreisverband Wesel auf die Straße: Während die Herausforderungen für den sozialen Sektor in Nordrhein-Westfalen immer größer werden, plant die Landesregierung, soziale Leistungen um 83 Millionen Euro zu kürzen. Der Kreisverband teilt mit, dass er sich entschieden gegen diese Kürzungen stellt und zur Aufrechterhaltung bisheriger Hilfen und Dienstleistungen eine sofortige Rücknahme der Pläne fordert. Am 13. November nimmt er deshalb an einer Demonstration vor dem Landtag in Düsseldorf teil.
„Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft unserer sozialen Infrastruktur“, warnt Jochen Gottke, Vorstandsvorsitzender der Awo im Kreis Wesel in einer Pressemitteilung. „Die geplanten Einschnitte bedeuten, dass wir unsere Angebote, auf die viele Menschen angewiesen sind, zurückfahren müssen. Das ist nicht nur eine finanzielle Herausforderung, sondern auch eine moralische.“
„Wir erwarten eine breite Beteiligung aus allen Teilen der Gesellschaft, denn soziale Gerechtigkeit geht uns alle an“
Gottke befürchtet, dass die Pläne erhebliche Auswirkungen auf die Versorgung von Kindern, Familien, Seniorinnen und Senioren und Menschen mit Behinderungen haben. Die Folgen der Kürzungen würden demnach in allen sozialen Bereichen spürbar sein. „Angebote wie Familienberatungen, Jugendhilfe und Unterstützung für Seniorinnen und Senioren werden zurückgefahren. Sozialarbeiterinnen und Pflegekräfte stehen schon jetzt am Limit, und die geplanten Einsparungen könnten das System zum Kollaps bringen. Schon heute gibt es vielerorts einen Mangel an Fachkräften, und die zusätzlichen Belastungen durch fehlende finanzielle Mittel werden die Situation weiter verschärfen“, heißt es in der Mitteilung.
Kürzungen gefährdet die Hilfe für mehr als 6000 Menschen
Die Awo betreut und unterstützt nach eigenen Angaben mit ihren mehr als 1200 tarifvertraglich Beschäftigten und rund 400 ehrenamtlich Engagierten in rund 100 Einrichtungen mehr als 6000 Menschen in verschiedensten Lebenslagen – von der frühkindlichen Bildung über Altenpflege bis hin zur Beratung in sozialen Notlagen. Durch die geplanten Kürzungen werde jedoch genau diese Hilfe gefährdet. Dabei seien die stark gestiegenen Kosten bei Personal, Energiebeschaffung, Mobilität und Gebäudebetrieb noch nicht eingerechnet.
Deshalb sieht die Awo es als wichtig an, am 13. November auf die Straße zu gehen. „Dann haben die Menschen in NRW die Möglichkeit, ihre Stimme gegen die sozialen Kürzungen zu erheben.“ Der AWO-Kreisverband Wesel organisiert gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsverbänden die Demonstration in Düsseldorf. „Wir erwarten eine breite Beteiligung aus allen Teilen der Gesellschaft, denn soziale Gerechtigkeit geht uns alle an“, betont Jochen Gottke. Die Demonstration beginnt um 10.30 Uhr am Hauptbahnhof Düsseldorf. Um 12.05 Uhr soll es eine Kundgebung vor dem Landtag geben.