Kreis Wesel. Ungewöhnliche Aromen, hochwertige Produkte und intensive Gaumenfreuden – hier gibt es eine Auswahl besonderer Produkte aus dem Kreis Wesel.

Mal etwas besonders Feines auf dem Tisch, das im Supermarkt um die Ecke nicht zu haben ist? Ungewöhnliche Aromen entdecken und dafür nicht auf exotische Länder schauen? Im Kreis Wesel bieten Erzeuger einige Delikatessen an. Umschauen lohnt sich, hier gibt es einige Beispiele.

Fleisch vom „Auenbüffel“ der inzwischen an der Bislicher Insel heimisch ist

Die seltenen, asiatischen Wasserbüffel grasen auch am Niederrhein: Wer das nicht glaubt, sollte die Weide an der Bislicher Insel besuchen. Dort hält ein generationsübergreifender Familienbetrieb die kräftigen Tiere mit dunklem, teils langem Fell. Was das Fleisch der Wasserbüffel von gewöhnlichen Rindern unterscheidet, sind vor allem die Inhaltsstoffe, sagt Beate Döring. Sie und ihre Familie leiten den Hof in Wesel-Ginderich. „Das Fleisch ist viel cholesterinärmer und lagert mehr Vitamine ein“, sagt Döring. Es habe auch mehr gesunde Fettsäuren, ähnlich wie Fisch.

Außerdem habe das Fleisch einen ganz eigenen, ungewöhnlichen Geschmack – wie eine Mischung aus Rind- und Wildfleisch.

Angefangen hat alles 2016 mit ein paar „Auenbüffeln“, inzwischen grasen mehr als 150 auf dem Hof in Wesel. Die Idee bekam die Familie durch eine Fernsehsendung. Darin sah sie die Büffel zum ersten Mal. „Wir haben uns dann gesagt: Wenn mal hier in der Nähe welche zu kriegen sind, dann holen wir uns einige.“ Es sei eine Schnapsidee gewesen, die sich aber gut entwickelt habe.

Das Wasserbüffelfleisch können Interessierte im Hofladen oder am Automaten kaufen – sowohl als Steaks, Wurstvariation oder als Grillwürste.
Der Hof ist in der Regel freitags von 14.30 bis 18.30 Uhr und samstags von 9.30 bis 14 Uhr geöffnet (Kuhport 9, 46487 Wesel-Ginderich).

Wasserbüffel gibt es bei Familie Döring nahe der Bislicher Insel. Das Fleisch wird unter anderem im Automaten verkauft.
Wasserbüffel gibt es bei Familie Döring nahe der Bislicher Insel. Das Fleisch wird unter anderem im Automaten verkauft. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Süßes Gebäck aus dem Glas – lecker und ein edles Geschenk aus Schermbeck

Ideal für Überraschungsgäste oder für den Hunger auf Süßes zwischendurch: Der Marmorkuchen von Bauer Graaf aus Schermbeck kann im Glas ungekühlt bis zu einem Jahr aufbewahrt werden.

Der Hof ist schon seit vielen Generationen im Familienbesitz. Früher hatte sich der Betrieb vor allem auf Gemüse und seine Hühner konzentriert. Seitdem in der hauseigenen Hofküche ein paar Rezepte ausprobiert wurden, gehört aber auch die Einmachküche zu den Markenzeichen des Betriebs. Interessierte finden hier neben den Kuchen auch eingelegtes Gemüse, wie Gurken oder rote Beete.

An Kuchen gibt es eine große Auswahl: Vom Eierlikörkuchen bis hin zum klassischen Nusskuchen. Wer will, kann das Gebäck beim Anrichten mit Cremes, Schlagsahne oder Streuseln verzieren. Ein Glas Kuchen mit 220 Gramm kostet 4,95 Euro (Weseler Straße 37, 46514 Schermbeck). Die Kuchen sind auch online unter feines-vom-land.de erhältlich.

Wer herzhaftes Gebäck bevorzugt, der findet auch andere Produkte in den Gläsern: zum Beispiel das Vollkorn-Schwarzbrot vom Hof Schäfer in Hamminkeln, in der Dingdener Heide (Borkener Straße 12, 46499 Hamminkeln). Vollkorn-Schwarzbrot wird am Niederrhein traditionell mit frischer Buttermilch und Rübenkraut gebacken. Zu dem Brot passen herzhafte Aufstriche und Aufschnitt wie Käse oder Wurst, aber auch Marmelade. Ein 300-Gramm-Glas kostet 5,40 Euro.

Alles rund um die Ziege – sogar Eis bekommt hier eine besondere Note

Wer genug hat von langweiligen Frischkäsesorten zum Frühstück, findet in einem Hofladen in Neukirchen-Vluyn neue Inspirationen: Der Biohof „Zur lachenden Ziege“ bietet ausgefallene Sorten aus Ziegenfrischkäse. Mal mit pürierten Datteln, Knoblauch und Chilli-Pulver verfeinert, mal mit französischen Kräutern oder Olivenöl. Ein Glas mit 160 Gramm Frischkäse kostet zwischen 5,50 Euro und 6,50 Euro.

Außerdem ein besonderes Geschmackserlebnis, gerade zur heißen Jahreszeit: Das Milcheis aus Ziegenmilch oder das Fruchteis aus Ziegenmolke. Angeboten werden zurzeit die Sorten Zitrone und Haselnuss. Der Hofladen liegt auf dem Buschmannshof und hat jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr und seit Neuestem auch immer mittwochs von 15 bis 17 Uhr geöffnet.

Die Ziegen erhalten laut betreibendem Ehepaar Sonja Girndt und Carsten Erxleben nur frisches Grünlandfutter, Heu und Getreide und produzieren „Heu“-Milch. Diese enthalte einen höheren Anteil an Omega-3-Fettsäuren und mehr Antioxidantien als konventionell erzeugte Milch. Auch Ziegenfleisch gibt es im Hofladen zu kaufen (Littardweg 77c, 47506 Neukirchen-Vluyn).

Käsesorten für Feinschmecker – Dingdenberger und Nordbrocker aus Hamminkeln

Der Hofladen Dingdener Heidemilch an der Borkener Straße bietet eine große Auswahl an schmackhaften Käsesorten.
Der Hofladen Dingdener Heidemilch an der Borkener Straße bietet eine große Auswahl an schmackhaften Käsesorten. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Vier Wochen gereifter Käse mit Paprika, Tomate und Zwiebel, mit aromatischem Bockshornklee oder würzigem Bärlauch: Käseliebhaber kommen beim Hof „Dingdener Heidemilch“ in Hamminkeln auf ihre Kosten. Wer einen kräftigen Käsegeschmack bevorzugt, kann den „Nordbrocker“ probieren, einen Bierkäse, benannt nach einem Ortsteil in Hamminkeln, der an Dingden-Berg grenzt.

Auch den etwas süßeren Parmesan-Käse „Dingdenberger“ können Interessierte als Schnittkäsesorte probieren. Wer lieber Weichkäse isst, kann zwischen einem Camembert und einem Käse in Salzlake wählen. Auch Ziegenkäse-Variationen sind im Angebot. Ein Schnittkäse, zum Beispiel mit Bockshornklee, kostet pro 180 Gramm 4,80 Euro. Dieser Käse ist auch online erhältlich, zum Beispiel bei der Produzenteninitiative feines-vom-land.de.

Seit mehreren Generationen werden auf dem Hof in Hamminkeln-Dindgen Milchkühe und Ziegen gehalten. Die Milch der Tiere wird neben dem Käse auch zu Naturjoghurt verarbeitet. (Borkener Straße 10, 46499 Hamminkeln-Dingden).

Ein Sirup aus knackigen Demeter-Äpfeln – auch zum Grillfleisch lecker

Es eignet sich als Brotaufstrich, als fruchtiger Zusatz zum Joghurt oder zum Eis: Das Apfelkraut von Clostermann Organics aus Wesel hat keinen Zuckerzusatz und ist trotzdem süß und aromatisch. Für ein 100-Gramm-Glas werden rund 700 Gramm Früchte benötigt. Beim Apfelkraut handelt es sich um Äpfel, die zu einem Sirup eingedickt sind.

Das Kraut eignet sich neben der Frühstücksergänzung auch für herzhafte Gerichte: Zum Beispiel als kontrastreicher Dip zum Grillfleisch oder als Marinade. 300 Gramm Apfelkraut kosten 5,49 Euro.

Der Neuhollandshof der Familie Clostermann in Bislich ist seit 1982 komplett auf Bio-Obstanbau umgestellt. Rund 30 verschiedene Sorten Demeter-Äpfel wachsen auf den Plantagen. Im Hofladen kann man auch naturreinen Apfelsaft, Apfelsecco oder den „Appléritif“ bekommen, ein alkoholfreies, prickelndes Getränk aus Äpfeln und Kräutern.

Auf dem Hof werden auch Führungen durch die Obstplantagen angeboten und es finden regelmäßig Veranstaltungen im Teehaus und Kulturforum statt (Jöckern 2, 46487 Wesel). Die Produkte können online bestellt werden unter
clostermann-organics.com.

Gewürze und Kräuter aus dem Garten – sie lassen sich auch im Bad genießen

Was ist ein gutes Gericht ohne die richtige Würze? Im Kräutergarten Schenkendorf in Alpen finden Gäste eine große Auswahl an traditionellen und besonderen Kräutern. Der Garten hat sich auch auf Küchenkräuter und Heil- und Gewürzpflanzen spezialisiert. Interessierte entdecken hier allerlei Raritäten aus der Welt der Pflanzen. Zum Beispiel gibt es verschiedenste Sorten Basilikum zu kaufen, ob krauses oder rotes Basilikum, Limonen-Basilikum oder auch die Basilikum-Minze. Berühmt sei der Kräutergarten laut Betreiberin Ute Schenkendorf für die „Faulenzer-Tomaten“. „Die kommen aus anderen Gegenden der Welt, wo es früh kalt wird. Deshalb geben diese Pflanzen Gas und blühen früh und nachhaltig“, sagt die Fachfrau.

Haben Sie schon einmal etwas von Ochsenblutsalat gehört? Oder von Himbeerspinat? Auch diese und viele weitere längst vergessene, alte Gemüsearten wachsen im Kräutergarten in Alpen. Im Angebot sind Pflanzen und Kräuter für den Garten oder den Balkon, aber auch für Zuhause oder für den Wintergarten. Auf Wunsch lassen sich vor Ort auch Gefäße oder Kästen mit speziell abgestimmten Erdmischungen bepflanzen.

Einige Kräuter und Pflanzen eignen sich auch für einen aromatischen Tee oder als Naschgemüse. Und auch für ganz andere Zwecke: Zum Beispiel sind die duftenden Kräuter ein wunderbarer Badezusatz. Der Kräutergarten befindet sich am Riller Feld 6 in 46519 Alpen.