Bedburg-Hau/Hasselt. Ein Feuer beschädigte das Café Happy Chocolate in Bedburg-Hau stark. Mit emotionalen Worten hat die Betreiberfamilie eine Spendenaktion gestartet.

Nach dem Brand im Café Happy Chocolate an der Kalkarer Straße im Bedburg-Hauer Ortsteil Hasselt am Abend des Ersten Weihnachtstages haben die Ermittlungen der Polizei ein erstes Ergebnis erbracht. „Es besteht der Verdacht, dass ein technischer Defekt den Brand ausgelöst haben könnte. Es gibt zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise auf Fremdverschulden“, sagte Polizeisprecher Stefan Sparberg auf NRZ-Anfrage.

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Clivia-Gruppe half Hausbewohnern

Wie berichtet, waren die Feuerwehr und der Rettungsdienst am Ersten Weihnachtstag um 17.23 Uhr zur ehemaligen Gaststätte Vehreschild alarmiert worden. Ein Bewohner der über dem Café liegenden Wohnung hatte Brandgeruch wahrgenommen. Die Feuerwehr Bedburg-Hau berichtete von einer verletzten Frau, die allerdings eine ärztliche Behandlung abgelehnt habe.

Das Feuer hatte sich in der Zwischendecke ausgebreitet.
Das Feuer hatte sich in der Zwischendecke ausgebreitet. © Feuerwehr Bedburg-Hau

„Es gibt keinerlei Gebäudeschaden. Das Problem ist aber die Rußausbreitung. Deswegen ist das Haus zum jetzigen Zeitpunkt unbewohnbar“, erläuterte Polizeisprecher Sparberg. Die Clivia-Gruppe hatte spontan insgesamt neun betroffene Menschen im gegenüberliegenden Seniorenheim Altes Rathaus und im Clivia-Haus in Kleve untergebracht.

Der Feuerwehreinsatz fand an der Kalkarer Straße in Hasselt statt.
Der Feuerwehreinsatz fand an der Kalkarer Straße in Hasselt statt. © Feuerwehr Bedburg-Hau

Betreiberinnen starten Spendenaktion

Die Betreiberfamilie Wibe hat unterdessen eine Spendenaktion unter dem Titel „Wiederaufbau Café Happy Chocolate“ gestartet. Auf der Crowdfunding-Plattform gofundme.com kann man frei wählbare Beträge ab fünf Euro überweisen. Das Spendenziel sind 4500 Euro.

„Unser geliebtes Familiencafé, das wir mit so viel Herzblut und Leidenschaft geführt haben, wurde durch einen tragischen Brand schwer beschädigt. Was für uns ein Ort der Begegnung, des Genusses und der Wärme war, liegt nun in Trümmern“, schreibt die Familie in einem Beitrag zur Spendenaktion.

„Doch wir wollen nicht aufgeben“

Familie Wibe
Betreiber des Cafés Happy Chocolate

Familie möchte Café wieder aufbauen

„Als Familienunternehmen, das seit Jahren mit viel Liebe für unsere Gäste da ist, stehen wir vor einer Herausforderung, die wir allein kaum bewältigen können. Die Kosten für den Wiederaufbau übersteigen unsere Möglichkeiten, und ohne Unterstützung sehen wir uns gezwungen, das Kapitel unseres Cafés zu schließen“, heißt es weiter.

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„Doch wir wollen nicht aufgeben – und dafür brauchen wir Ihre Hilfe!“, appelliert Familie Wibe an mögliche Spender. Das Café solle wieder zum Leben erweckt werden, damit es erneut ein Ort der Freude, des Zusammenkommens und des Genusses für die Gemeinschaft werden könne. „Jeder Beitrag, egal wie klein, bringt uns einen Schritt näher an unser Ziel“, schreiben die Betreiberinnen, die ihre Nachricht mit „Ihre Familie Wibe, Oma, Mama und Enkelkind“ unterzeichnet haben.

+++ So haben wir am 26. Dezember über den Brand berichtet +++

Starker Rauch dran bereits aus dem Gebäude als die Rettungskräfte vorfuhren: Mit dem Einsatzstichwort „Wohnungsbrand - Menschenleben in Gefahr“ wurden die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau und der Rettungsdienst des Kreises Kleve am ersten Weihnachtstag um 17.23 Uhr zu der ehemaligen Gaststätte Haus Vehreschild an der Kalkarer Straße in Bedburg-Hau alarmiert. Dort befindet sich im Erdgeschoss nun das Café Happy Chocolate, in dem nach Angaben der Feuerwehr das Feuer ausgebrochen ist.

Zum Glück hatte ein Bewohner der darüberliegenden Wohnung zunächst Brandgeruch wahrgenommen und die Feuerwehr alarmiert.

Feuer war an der Verkaufstheke ausgebrochen

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatten mehrere Hausbewohner das Gebäude bereits verlassen. Andere mussten noch von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht werden. Unter den neun Hausbewohnern befanden sich zwei Kinder, wie die Feuerwehr berichtet. Das Café war zum Zeitpunkt des Brandausbruchs geschlossen.

Gewaltsam musste die Wehr sich Zugang zum Erdgeschoss verschaffen. Im Bereich einer Verkaufstheke war das Feuer ausgebrochen und hatte sich in die Zwischendecke und in eine Wandkonstruktion ausgebreitet. Nachdem der Brand gelöscht wurde, mussten Decken- und Wandteile entfernt werden, um Glutnester abzulöschen. Durch die starke Rauchausbreitung waren 13 Atemschutztrupps in dem verwinkelten Gebäude eingesetzt, um mögliche weitere Brandherde auszuschließen.

Eine Frau wurde beim Einsatz verletzt

Bei dem Einsatz wurde eine weibliche Person verletzt. Sie lehnte jedoch eine ärztliche Behandlung ab. Der Rettungsdienst konnte bei den weiteren Bewohnern keine gesundheitlichen Einschränkungen feststellen.

Abschließend fanden umfangreiche Lüftungsmaßnahmen statt. Die in dem Gebäude befindlichen Wohnungen wurden durch den Brandrauch beschädigt und sind derzeit nicht bewohnbar. Durch den Eigentümer werden alle Bewohner vorübergehend anderweitig untergebracht.

Clivia-Gruppe half bei der Unterbringung

Und zwar durch die Clivia-Gruppe. Im „Alten Rathaus“, gleich gegenüber, wurde ein älteres Ehepaar aufgenommen. Im Clivia Haus in Kleve ist zudem ein einzelner Herr in einem Einzelzimmer eingezogen. Außerdem sind hier eine Familie mit zwei Erwachsenen und drei minderjährigen Kindern sowie eine weitere Erwachsene (Oma) Angehörige dieser Familie untergekommen. Insgesamt haben sie drei Doppelzimmer bezogen. Für diesen spontanen Einsatz dankt auch Christian Nitsch von der Clivia-Gruppe dem Pflegeteam und den Kolleginnen an der Rezeption.

Im Einsatz waren 92 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Ordnungsamt und des Kreises Kleve. Darunter waren 44 Einsatzkräfte unter Atemschutz. Gegen 20.30 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Die Ermittlungen zur Brandursache durch die Polizei dauern an.

92 Einsatzkräfte waren bei dem Brand vor Ort.
92 Einsatzkräfte waren bei dem Brand vor Ort. © Feuerwehr Bedburg-Hau