Kreis Kleve. Weihnachtlich beleuchtete Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen werden in der Adventszeit für Aufsehen sorgen. Dies ist geplant.
Unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“ waren in den vergangenen Jahren hunderte Landwirte in der Vorweihnachtszeit mit bunt beleuchteten Maschinen unterwegs. Die Organisatoren des Vereins „Land schafft Verbindung“ (LSV) hatten im November 2023 jedoch das Ende dieser Weihnachtstrecker angekündigt – zur großen Enttäuschung vieler Passanten, die sich an dem Traktor-Korso erfreut hatten.
Doch in Kürze wird es eine ganz ähnliche Aktion doch wieder geben. Marc Schulz und Philipp Winkels sind Initiatoren einer Gruppe aus Landwirten, Lohnunternehmern und Freunden der Landwirtschaft aus dem Raum Kleve und Kranenburg und haben eine frohe Kunde für alle Freunde der Weihnachtstrecker: „Es ist so weit, wir dürfen heute endlich die gute Nachricht überbringen, dass wir in diesem Jahr die Lichterfahrt der Klever Landwirte stattfinden lassen dürfen.“ Diese Bauern-Demo stehe unter dem Motto: „Für eure regionale Landwirtschaft“.
Die Initiatoren freuen sich über regen Zuspruch in ihren Reihen: „Die Anzahl der Teilnehmer wurde noch einmal erhöht von 54 auf 70 Maschinen.“ Beleuchtete landwirtschaftliche Maschinen werden am Sonntag, 8. Dezember, vom Kranenburger Ortsteil Zyfflich aus nach Kleve ziehen.
Das ist der geplante Zugweg an diesem Sonntagabend
Start ist am zweiten Adventssonntag um 17.45 Uhr in Zyfflich, von dort aus geht es dann über Wyler über die Hauptstraße sowie die Nimweger Straße in Richtung Kranenburg. An der Frische-Arena und der Gemeindeverwaltung in Kranenburg vorbei, fahren die Bauern und ihre Unterstützer dann auf dem direkten Weg nach Nütterden und Donsbrüggen und anschließend nach Kleve.
In der Schwanenstadt angekommen führt die Route für den Trecker-Korso weiter vorbei am Klever Tiergarten und dem Klever Weihnachtsmarkt. Nach einem kleinen „Schlenker“ geht es zum Altenheim „Clever Stolz“ in Richtung Emmericher Straße, um dann über den Klever Ring zum Parkplatz Hagebaumarkt Swertz die „Endstation“ zu erreichen. „Dort wird es dann wieder für alle großen und kleinen Freunde der Landwirtschaft die Möglichkeit geben, sich alle geschmückten Maschinen ganz nah anzugucken und gerne mit den Menschen aus der Landwirtschaft zu sprechen“, erklärt Schulz.
Auch aktuelle Themen sollen zur Sprache kommen
Er schildert das Anliegen der Demonstranten: „Wir wollen auf die lokale Landwirtschaft aufmerksam machen sowie auch auf Themen, die dieses Jahr präsent sind.“ Dazu zählen die Blauzungenkrankheit, Wetterveränderungen (wie sehr viel Regen zu Anfang des Jahres) und aktuell die Geflügelpest.
Weitere Anliegen der Bauern und Lohnunternehmer sind Respekt vor deren Arbeit: Zum Beispiel, dass während der Erntezeit oftmals im Dunkeln gestartet und auch im Dunkeln die Arbeit beendet wird. Schulz erklärt: „In der Landwirtschaft wird so lange gearbeitet, bis die Arbeit fertig ist!“ In gerade global unsicheren Zeiten (Stichwort „Ukraine-Krieg“) sei es wichtig, „dass die hiesigen Landwirte es schaffen, die lokale Bevölkerung zu versorgen (im Ernstfall aber auch schon jetzt).“
Die Sorgen der Landwirte sollen verdeutlicht werden
Auch Rücksicht vor den landwirtschaftlichen Maschinen, die nicht sehr schnell sind, aber für die Bevölkerung arbeiten, wünschen sich die Bauern. Und natürlich machen sich die Landwirte auch Sorgen, um ihre Flächen rund um den Reichswald, wenn dieser als Nationalpark ausgewiesen werde.
Abschließend verkündet Marc Schulz noch: „Mit etwas Glück wird auch in diesem Jahr ein besonderer Gast – der Weihnachtsmann – dort auf die Passenten warten.“
In Uedem werden die Weihnachtstrecker bereist vermisst
Andernorts würde man sich auch über einen Korso aus weihnachtlich geschmückten Traktoren freuen, wie eine Passantin als erste Reaktion auf die Kranenburger Aktion bemerkt: „In Uedem wird das nicht mehr gemacht, sehr schade. Man wollte das wohl als Brauchtum einstufen und dann hätte es bestimmte Auflagen gegeben. Und dann hat man es nicht mehr gemacht. Ich fand das immer sehr schön!“