Kleve. Endlich mal eine Entlastung: Die Klever Müllgebühren sollen im kommenden Jahr sinken. Der USK-Chef nennt Beispielrechnungen.
Es muss nicht alles teurer werden: Die Klever Bürger können sich im kommenden Jahr über eine Entlastung bei den Abfallgebühren freuen. Karsten Koppetsch, Geschäftsführer der Klever Umweltbetriebe (USK), teilte der NRZ mit, dass im kommenden Jahr die Personengebühr gesenkt wird. Außerdem können sparsame Haushalte erstmals eine kleinere Tonne bestellen und so ebenfalls Kosten sparen.
Gründe für die Gebührensenkung
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Wie Koppetsch vorrechnet, soll die Personengebühr von 39,84 Euro auf 33,60 Euro gesenkt werden. Das entspricht einer Entlastung von 16 Prozent. Über diese Senkung freut sich Koppetsch besonders, da die Entsorgungskosten über die Kreis Klever Abfallgesellschaft (KKA) eigentlich teurer geworden sind. So schlägt im kommenden Jahr erstmals der CO2-Preis für die Müllverbrennung spürbar zu Buche.
Die Klever Bürger werden davon aber nichts spüren, im Gegenteil. Durch den optimierten Einsatz des Seitenladers und der optimierten Abfuhr könnten Fahrzeug- und Personalkosten eingespart und damit die Personengebühr gesenkt werden, so Koppetsch.
Warum eine 4-köpfige Familie etwas mehr zahlen muss
Die Abfallgebühren in Kleve setzen sich aus einer Personengebühr und einer Gefäßgebühr zusammen. Die Behältergebühr soll unverändert bleiben. Allerdings können die Klever auch hier sparen. Nämlich dann, wenn sie weniger Restmüll produzieren und eine kleinere Tonne nehmen. Standardmäßig wird von einer Abfallmenge von 30 Litern pro Person und Abfuhr (alle zwei Wochen) ausgegangen. Ein 3-Personen-Haushalt hat jetzt eine 90-Liter-Tonne, könnte aber bei geringeren Mengen auf 60 Liter heruntergehen.
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Für einen 4-Personen-Haushalt gehe die neue Rechnung allerdings nicht ganz auf, erklärt Koppetsch. Standardmäßig hat ein Vier-Personen-Haushalt eine 120-Liter-Tonne. Theoretisch könnte diese Familie bei geringem Müllaufkommen auf 80 Liter heruntergehen. „Wir haben aber keine 80-Liter-Tonne. Deshalb kann die vierköpfige Familie nur eine 90-Liter-Tonne bekommen“, sagt Koppetsch. Man könne schließlich nicht alle Tonnengrößen vorhalten, weil das auch nicht wirtschaftlich wäre.
Rat muss noch zustimmen
Unter dem Strich sollen die Bürger entlastet werden, die wenig Müll produzieren. Deshalb habe man auch bewusst die in Kleve recht hohe Personengebühr gesenkt, so Koppetsch. Umweltfreundliches Verhalten soll schließlich auch belohnt werden. Die Behältergebühr beträgt in Kleve 32,40 Euro pro 30 Liter.
Ein klassischer 4-Personen-Haushalt muss künftig bei einer Ausstattung mit dem sogenannten „Standard-Behältervolumen“ nun 264 Euro (Vorher 288,96 Euro) jährlich bezahlen. Nimmt er dann eine kleinere 90-Liter-Tonne sind es nur noch 231,6 Euro, anstatt 288,96. Eine Ersparnis von 57,36 Euro.
Der Vorschlag des USK-Vorstandes muss jetzt vom Verwaltungsrat der USK bestätigt werden und auch der Rat der Stadt Kleve muss die Gebührensatzung entsprechend anpassen. Das sollte bei diesen Zahlen allerdings nur Formsache sein.