Goch. Dieter Stalder ist parteilos und möchte Bürgermeister in Goch werden. Er setzt auf Unterstützung von SPD und Grüne. Wer er ist und was er plant.
Kann es in Goch 2025 einen parteilosen Bürgermeister geben? Wenn es nach Dietmar Stalder geht, dann ja. Nachdem er sich am 12. September den Mitgliedern der SPD in Goch vorgestellt hatte, besuchte er am letzten Mittwoch die Gocher Grünen und sprach mit diesen über deren Erwartungen an einen Bürgermeister. Beide Parteien müssen jetzt noch auf ihren Mitgliederversammlungen über die Unterstützung eines Bewerbers abstimmen. Natürlich freut sich Dietmar Stalder, wenn er diese erhält.
Erst kürzlich hatten die Vorstände von CDU und FDP den Hassumer CDU-Mann Stephan Luyven als Bürgermeisterkandidat in Goch zu nominieren
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Der Lebensweg des 60-jährigen Gochers
Der 60-jährige Gocher hat einen interessanten Lebensweg hinter sich, zuerst als Tischlermeister im Handwerk, unter anderem zuständig für Bauleitungen. Vor gut 15 Jahren ist er in das damalige Theodor-Brauer-Haus, das heutige Berufsbildungszentrum Kreis Kleve gewechselt. Dort bildete er zunächst in der Schreinerei aus, wechselte dann aber an die Gocher Hauptschule, um Schüler auf ihrem Weg in die Ausbildung zu begleiten. „Wenn ich schon berate, will ich das auch richtig machen“, so Stalder. Er begann darauf hin eine Ausbildung zum zertifizierten Personal- und Businesscoach.
Projektleiter entwickelt diverse Bildungsangebote
In der Folge arbeitete er in verschiedenen Maßnahmen zur Integration von Langzeitarbeitslosen und Migranten, wurde dort Teamleiter und hat über mehrere Jahre die Bereichsleitung für Integration und Arbeitsagenturmaßnahmen ausgeführt. Zwischenzeitlich war er abgestellt als Leitung einer Notunterkunft in Emmerich und als organisatorische Leitung im Impfzentrum des Kreises, hauptsächlich in der Impfstelle Geldern. Heute entwickelt er als Projektleiter Konzepte für die verschiedensten Bildungsangebote des Berufsbildungszentrums.
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Von der damaligen Landrätin Silke Gorißen wurde Dietmar Stalder als Vertreter aller im Kreis ansässigen Bildungsträger in die Lenkungsgruppe des kommunalen Integrationsmanagements berufen. Dazu ist er in der vierten Amtszeit als ehrenamtlicher Richter beim Arbeitsgericht Wesel am Standort Kleve tätig.
„In Goch spürt man eine Unzufriedenheit“
Ehrenamtlich engagiert sich Dietmar Stalder seit mehr als 40 Jahren in der katholischen Arbeitnehmer-Bewegung, davon war er zehn Jahre Bezirksvorsitzender im Kreis Kleve. In dieser Zeit hat er viele Diskussionsrunden mit verschiedenen Politikern moderiert und das Bündnis für die Einführung des kommunalen Integrationscentrums mitgegründet. Im Januar dieses Jahres wurde er von den Gocher Parteien angefragt, ob er die Moderation der Demo gegen Rechts übernehme. Dieser Punkt war der Auslöser, sich stärker in der Politik zu engagieren. „Ein parteiloser Bürgermeister kann unbefangen mit mehreren Parteien sprechen und daraus ein demokratisches Bündnis schmieden“, so Dietmar Stalder.
„In Goch spürt man eine Unzufriedenheit, es gibt zwar viele gute Projekte, deren Umsetzung aber dauert. Und die Bürger kennen den aktuellen Stand nicht.“ Daher wolle Dietmar Stalder als Bürgermeister auf eine deutlich verbesserte Kommunikation mit Bürgern, Verwaltung und Politik setzen, um so mehr Verständnis füreinander zu bekommen. Und es gehe ihm darum, vom Reden und Planen jetzt verstärkt zum Handeln zu kommen. Finanzen sind sicherlich ein begrenzendes Mittel, aber es gehe darum, positive Akzente zu setzen und das Miteinander in Goch zu verbessern, denn Goch könne ganz bestimmt mehr.