Kleve. Die Stadt Kleve stellte jetzt den Bebauungsentwurf für das alte Bettray-Gelände am Bahnhof vor. Das Ziel: Günstig Wohnen im Grünen

Hinter dem Klever Bahnhof wird ein völlig neues Wohnquartier mit mindestens 220 Sozialwohnungen entstehen. Im Bau- und Planungsausschuss wurden jetzt die Pläne für das Neubaugebiet an der Pannofenstraße (ehemals Autoverwertung Bettray) vorgestellt, die ein Klever Investor realisieren will. Das Ziel: preiswertes Wohnen im Grünen.

So viele Wohneinheiten werden insgesamt gebaut

Die Klever Politik hat sich lange mit dem Großprojekt beschäftigt. Auf einer Fläche von gut drei Hektar sollen insgesamt 230 Wohneinheiten entstehen. Die Stadt teilt das Gelände in drei Abschnitte ein. Im ersten Abschnitt sind 120 Wohneinheiten zulässig, im zweiten Abschnitt 60 Wohneinheiten und im dritten Abschnitt 50 Wohneinheiten. Hinzu kommt eine Kindertagesstätte, die quasi im heutigen Eingangsbereich des ehemaligen Autoverwertungsgeländes entstehen soll. 

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Für das neue Wohngebiet ist eine ökologische Bauweise vorgeschrieben. So dürfen keine Heizungen mit fossilen Brennstoffen wie Öl, Braun- oder Steinkohle betrieben werden. Die ausgeschlossene Nutzung Erdgas wurde im Bebauungsplan nicht aufgeführt. Darüber hinaus wurde ein neuartiger Grünordnungsplan erstellt, der auch die Frischluftzufuhr im Neubaugebiet berücksichtigt. Auf der Grundlage dieser neuen Möglichkeiten wurde die Bepflanzung und die Ausrichtung der Gebäude so vorgenommen, dass später keine Wärmeinseln entstehen. 

Nachhaltige Veränderung Kleves

Pannofenstraße
Die Grünplanung für den Bebauungsplan an der Pannofenstraße in Kleve. © Stadt kleve | Stadt Kleve

Der Plan sieht relativ viele Bauflächen vor. Insgesamt sind 15 Baufelder ausgewiesen, die bebaut werden können. Ein Investor aus Kleve soll die gesamte Fläche bebauen. Bereits im Vorfeld der Sitzung hatten die Fraktionen im Stadtrat eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, in die jede Fraktion zwei Mitglieder entsenden konnte. Da der Bebauungsplan umfangreich und komplex ist, wollte die Stadt Kleve auf diese Weise langwierige Diskussionen in den Ausschüssen vermeiden. 

„Das heizt sich im Sommer mal so richtig auf.“

Meike Rohwer, Planerin der Stadt Kleve zu den aktuellen Verhältnissen an der Pannofenstraße.

Insgesamt ist das Gelände schwierig zu bebauen. Zum einen sind Altlasten im Boden zu vermuten, da sich hier jahrelang ein Schrottplatz befand, zum anderen ist der hohe Grundwasserstand in Kellen nicht zu unterschätzen. Der Bau einer Tiefgarage ist hier nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Die Bebauung darf maximal fünf Geschosse haben und die Dächer müssen alle begrünt werden, auch wenn sie später mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden.

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Kritik wegen der Parkplatzsituation

Trotz der Vorgespräche bemängelte Anne Fuchs von den Offenen Klever, dass es zu wenig Parkplätze auf dem Gelände gebe. Der Verweis auf die Nähe zum Bahnhof konnte sie nicht beruhigen. Bemerkenswert: Meist sind es die Offenen Klever, die darauf drängen, dass die Klever vom Auto aufs Fahrrad und öffentliche Verkehrsmitteln umsteigen. Meike Rohwer, die zuständige Planerin der Stadt, sagte, die Tiefgarage orientiere sich am neuen Schlüssel für den sozialen Wohnungsbau. Demnach sind 0,5 Stellplätze pro Wohneinheit vorgesehen. 

Pannofenstraße
Der Bebauungsplan für das Baugebiet an der Pannofenstraße. © Stadt kleve | Stadt Kleve

Rohwer betonte ferner, dass durch die neue Planung sich das Gebiet in der Innenstadt abkühlen werde: „Der Bereich ist jetzt zu 100 Prozent versiegelt. Das heizt sich im Sommer mal so richtig auf.“ CDU, SPD und Grüne waren mit den Plänen einverstanden.

Wie es weitergehen wird

Der Bauausschuss stimmte mit zwei Gegenstimmen der Offenen Klever für die Offenlage des Entwurfs. Damit beginnt das offizielle Bebauungsplanverfahren. Bis tatsächlich gebaut werden kann, werden noch Monate vergehen. Wie die Gebäude genau aussehen werden, welche Fassade sie zum Beispiel erhalten werden, geht aus den Plänen noch nicht hervor.