Kleve. Nach dem Brand der Klever Post stehen Kunden vor verschlossenen Türen. Wo diese kostenlos Bargeld abheben und Pakete abgeben können.

Eigentlich sollte die Postbank-Filiale am Bahnhofsplatz Ende September wieder öffnen. Trotzdem stehen Kunden vor verschlossenen Türen. Die Auswirkungen des Brandes offenbaren sich als schwerwiegender als gedacht. Der Standort sei durch das Feuer „erheblich in Mitleidenschaft gezogen“ worden, erklärt ein Sprecher der Postbank. Noch immer seien Fachleute damit beschäftigt, alle Schäden festzustellen. Wann es zur Wiedereröffnung kommen kann, bleibt unklar. Fest steht aber: „Kurzfristig wird dies nicht geschehen.“

Post in Kleve geschlossen
Die Folgen von dem Brand am 12. September 2024 im Innenhof auf der Rückseite vom Haupteingang sind noch gut zu sehen. © NRZ | Johannes Kruck

Die Postbank rät ihren Klever Kunden daher, zur kostenlosen Bargeldabholung Alternativen zu nutzen. Die Postbank gehört zusammen mit Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank zur Cash Group. Damit stehen den Kunden der Postbank alle Geldautomaten der Cash Group Banken, inklusive des Bargeldbezuges an den Kassen von teilnehmenden Shell-Tankstellen, kostenlos zur Verfügung. Unter www.postbank.de/geldautomaten finden sich neben den Geldautomaten der Postbank auch die Geräte der Cash-Group-Partner. Die Karte zeigt auch diejenigen Einzelhändler an, die den Bargeldservice anbieten. Hier kann man sich beim bargeldlosen Einkauf kostenlos bis zu 200 Euro Bargeld auszahlen lassen. Diesen Service bieten in Kleve Rossmann, Netto und Trinkgut.

Wer nur Postdienstleistungen benötigt, findet sie in Kleve in den Partnerfilialen der Deutschen Post bei Deco + More, Hagsche Straße 36 und Tabac & Co, Flutstraße 81.

+++ Das berichtete die NRZ bisher +++

Brand an Post in Kleve
Im Hinterhof der Post war das Feuer am Donnerstag, 12. September, ausgebrochen. © FP | Feuerwehr Kleve

Welche Auswirkungen hat das Feuer an der Post in Kleve ganz konkret auf Sendungen der Kunden? Diese Frage stellen sich vor allem Post-Kunden, die beispielsweise Briefe kurz vor dem Brand in der Filiale abgegeben oder in den Briefkasten geworfen wurden.

Nach Angaben eines Post-Sprechers seien die Sendungen, die am Tag vor dem Brand, also am Mittwoch, 11. September, in den gelben Kasten am Haupteingang des Gebäudes geworfen wurden, ganz normal weitertransportiert worden. Dies gelte auch für die in der Filiale am Schalter abgegebenen Briefe, Päckchen und Pakete. Das Feuer war wie berichtet im Innenhof des mehrstöckigen Gebäudes ausgebrochen.

Briefkasten an der Post steht am Haupteingang der Filiale

Da der Briefkasten an der vom Brand abgewandten Gebäudeseite steht, hatte das Feuer keine Auswirkungen auf diesen Versandweg. „Wenn er nicht vom Brand in Mitleidenschaft gezogen wurde, wird er weiterhin geleert“, so der Unternehmenssprecher auf NRZ-Anfrage.

Etwas anders verhalte es sich mit den in dem Gebäude gelagerten Pakete, die beispielsweise nicht zugestellt werden konnten und von den Empfängern eigentlich in der Filiale abgeholt werden sollten. „Diese werden auf mögliche Schäden geprüft. Wenn sie unbeschädigt sind, werden sie erneut zugestellt. Sollte ein Schaden festgestellt werden, wird der Absender durch die Post informiert“, so der Sprecher weiter.


+++ So berichteten wir bereits in der vergangenen Woche +++

Schlechte Neuigkeiten nach dem Brand an der Klever Post in den frühen Morgenstunden des Donnerstag: Wie ein Sprecher der Postbank am Freitag mitteilte, müsse diese Filiale noch mindestens bis Ende nächster Woche geschlossen bleiben.

Weder die Post noch die Postbank könnten also bis zum 21. September für Kunden öffnen. „Brandsachverständige haben sich das inzwischen genau angeschaut und festgestellt, dass giftiger Dämpfe in die Räume gelangt sind“, so der Postbank-Sprecher.

Zu der Frage, ob Pakete oder Briefe von Kunden zu Schaden gekommen sind und auch zur Höhe des Sachschadens, machte der Unternehmenssprecher keine Angaben.

+++ So berichteten wir am Donnerstagmittag +++


Wichtige Info für alle Kunden der Post und Postbank in Kleve: Nach dem nächtlichen Brand im Innenhof des Postgebäudes am Bahnhofsplatz in Kleve bleibt die Filiale am Donnerstag komplett geschlossen. Dies teilte ein Postsprecher auf Anfrage der NRZ am Vormittag mit. Die Dienstleistungen der Post (wie Abgabe oder Annahme von Paketen) seien ebenso wenig möglich wie die Dienste der Postbank.

Ob die Post am Freitag wieder öffnet war zunächst unklar

„Wir müssen uns erstmal um eine Notverglasung kümmern. Ich kann nicht sagen, ob das im Laufe des Tages klappt“, so der Unternehmenssprecher. Er ging am Donnerstag aber eher davon aus, dass auch am Freitag dort noch kein regulärer Betrieb möglich sei.

Ob Pakete von Kunden nach dem Brand in Mitleidenschaft gezogen worden sind, konnte der Postsprecher nicht sagen. Auch zu der Schadenshöhe machte er keine Angaben. Das Wichtigste aber: Verletzt wurde zum Glück niemand!

+++ So berichteten wir bereits am Donnerstagmorgen +++

Viele Anrufe seien in der Nacht eingegangen, als Anwohner es an der Post in Kleve brennen sahen. Um 3.50 ging bei der Feuerwehr Kleve die Alarmierung „B3 Gebäudebrand Lohengrinstraße“ ein. Dort in der Nähe des Klever Bahnhofs brannte es im Innenhof des mehrstöckigen Gebäudes von Post und Postbank.

Brand an und in der Post / Postbank
Die Feuerwehr löschte das Feuer im Innenhof der Post. © TV Niederrhein | Guido Schulmann

Nach Angaben eines Polizeisprechers sei nach bisherigen Erkenntnissen das Feuer offenbar in einem Müllcontainer ausgebrochen. Die Flammen hätten dann auf eine daneben stehende E-Lade-Säle übergegriffen und schließlich auch die Außenwand erreicht und drohten auf das Gebäude überzugehen. „Wir konnten das Feuer relativ schnell löschen. Der Brand konnte durch die Feuerwehr auf die Außenseite des Gebäudes begrenzt werden“, so ein Feuerwehrsprecher.

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Ein Fenster sei jedoch zu Bruch gegangen, sodass auch Rauch in die Räume der Post und Postbank gelangte, ergänzte die Polizei.

Brand an und in der Post / Postbank
Rund 35 Wehrleute bekämpften das Feuer. © TV Niederrhein | Guido Schulmann

Die Feuerwehr rückte mit den Löschzügen Kleve und Kellen sowie der Drehleiter aus Kleve an. Nach den Löscharbeiten wurde das Gebäude per Hochdrucklüfter gelüftet. „Wir mussten im Inneren Verrauchungs-Maßnahmen durchführen“, schildert der Sprecher der Feuerwehr den weiteren Verlauf des Einsatzes, der rund anderthalb Stunden dauerte.

Wegen der beschädigten Ladesäule wurden die Stadtwerke zur Einsatzstelle gerufen. Im Einsatz waren rund 35 Kräfte unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Ralf Benkel.

Brand an und in der Post / Postbank
Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen © TV Niederrhein | Guido Schulmann

Nachdem die Brandbekämpfer schon lange wieder abgerückt waren, gab es eine weitere Alarmierung. „Offenbar wegen des dort immer noch wahrzunehmenden Brandgeruchs aus der Nacht ist ein Sabotagealarm ausgelöst worden“, so die Feuerwehr, die also gegen 7.35 Uhr erneut zum Brandort eilte. Relativ schnell konnten die Wehrleute aber wieder abrücken, da kein weiterer Brand festgestellt werden konnte. Die Feuerwehr musste nicht mehr tätig werden.

Ermittlungen zur Brandursache laufen

Ob Fremdeinwirkung zu dem Feuer geführt hat, könne man so schnell noch nicht sagen, hieß es seitens der Polizei am frühen Morgen. Die Kripo habe aber die Ermittelungen zur Brandursache aufgenommen.

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Zur Schadenshohe wurden zunächst keine Angaben gemacht. Der Ärger vielen Kunden von Post und Postbank über die geschlossene Filiale dürfte jedoch verständlich sein.

Brand an und in der Post / Postbank
Unter Atemschutz ging die Feuerwehr ins Gebäude. © TV Niederrhein | Guido Schulmann