Kreis Kleve. Um Pannen während der Urlaubsfahrt mit dem eigenen Auto zu vermeiden, sollte einiges beachtet werden. Das rät ein Kfz-Experte aus Kleve.

Bald sind Sommerferien und die ganze Familie freut sich auf sonnige Zeiten im ausgewählten Urlaubsparadies. Wird die Reise im eigenen Pkw angetreten, dann sollten sich die Urlauber zuvor versichern, dass sie zumindest in Sachen Auto vor bösen Überraschungen geschützt sind. Deswegen raten Kfz-Experten verschiedenster Werkstätten und Servicestationen zu einem umfangreichen Fahrzeugcheck, bevor es dann in die hoffentlich unbeschwerte Sommerzeit geht.

Diesen bieten alle Werkstätten und der ADAC an. Letzterer mit seiner mobilen Prüfstation von Montag, 17. Juni, bis Donnerstag, 20. Juni, auf dem Hagebauparkplatz in Kleve.

Von Ausfall der Klimaanlage bis Kühlerschaden

Die NRZ sprach in Sachen „Fittes Auto für den Sommer und den Urlaub“ mit Marcel Person (43), Geschäftsführer des Karosserie- und Lackiererfachbetriebs mit angeschlossener Multimarken-Servicewerkstatt an der Siemensstraße 27a in Kleve (www.lackiercenter-kleve.de).

Ob in den Sommermonaten allgemein oder bei der Reise in den warmen Süden: Wer ausgerechnet dann im eigenen Auto eine Panne mit der Klimaanlage hat oder auf der Urlaubsreise mit einem Reifen- oder Kühlerschaden liegen bleibt, ist erst einmal bedient und die Urlaubserholung ist in weite Ferne gerückt. Mit Voraussicht lassen sich zumindest die meisten technischen Ausfälle am und mit dem Auto vermeiden. „Wir haben deswegen eine Checkliste zusammen gestellt, die jeder beherzigen und einige Dinge davon auch selber nachprüfen kann“, erklärt Marcel Person.

Das sind die wichtigsten Checks

Wer sich das nicht zutraut, der sollte „rechtzeitig vor einer Urlaubsreise die Fahrzeuginspektion planen.“ Zu den wichtigsten technischen Checks gehören auf jeden Fall eine stabile Batterie, funktionstüchtige Beleuchtung und gute Scheibenwischerblätter und alle Flüssigkeitsstände. Letztere müssen genau kontrolliert und gegebenenfalls aufgefüllt werden: „Öl, Brems-, Kühl- und Scheibenwischerflüssigkeiten gehören dazu.“

ADAC prüft mobil in Kleve

Wer sich nicht sicher ist, ob sein Auto fit für die Urlaubsreise oder die Sommermonate ist, der kann auch beim ADAC einen Grundcheck seines Fahrzeugs durchführen. Die Mobile Prüfstation des ADAC Nordrhein bietet einen solchen von Montag, 17., bis Donnerstag, 20. Juni, in Kleve auf dem Parkplatz des Hagebaumarktes Swertz, Klever Ring 1, an.

Dort können dann ADAC Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder am Montag (13-18 Uhr), Dienstag und Mittwoch (10-13 und 14-18 Uhr) sowie Donnerstag (10-13 und 14-16 Uhr) die wichtigsten Funktionen für die Verkehrssicherheit an ihrem Fahrzeug testen lassen. Beispielsweise Bremsen, Stoßdämpfer und die Fahrzeug-Außenbeleuchtung. Für ADAC Mitglieder sind zwei dieser Prüfungen kostenlos, Nicht-Mitglieder haben eine Prüfung gratis. Bei Lichtsystemen wie Xenon, LED oder Laser entstehen Kosten für Vorprüfungen.

Gegen kleines Geld gibt’s außerdem Zusatzleistungen. Dazu zählt dann auch der ADAC Sicherheits-, Urlaubs- oder Gebrauchtwagencheck sowie die Wartung von Klimaanlagen (mit Kältemittelfüllung R134a).

Voranmeldungen sind zwingend erforderlich unter Telefon 0221-4727-633 oder 0221-4727-91807. Infos auch im Netz unter www.adac.de/pruefdienste-nrw.

Apropos Flüssigkeiten. Hier empfiehlt es sich für Fahrzeuge, die AdBlue benötigen, einen Vorrat anzulegen. Marcel Person: „Denn das kann richtig teuer werden, wenn es im Urlaub nachgekauft werden muss.“

Bis zu 1375 Euro Strafe im Ausland

Das Wichtigste für die Sicherheit der Autofahrer sind jedoch „funktionierende Reifen und Bremsen“. Bremsbeläge müssten eine Mindeststärke von 5 Millimetern haben. Die Bereifung sollte längst auf Sommerreifen umgerüstet sein oder aus Ganzjahresreifen bestehen. „Die Reifen sind mit einem Minimalprofil von 1,6 mm (der ADAC empfiehlt 3) und entsprechendem Reifendruck erst sicher“, mahnt der Geschäftsführer. „Auch die Klimaanlage ist wichtig, vor allen Dingen dann, wenn Mitfahrer an Heuschnupfen leiden. Denn Mikrofilter fangen Allergene ab, effektiv und ohne Bakterien und Schimmelpilze. Aber nur bei regelmäßiger Wartung.“

Auch zu einer verantwortungsvollen Überprüfung des Sicherheitszubehörs rät Marcel Person dringend: „Warndreieck, Warnwesten und Verbandskästen müssen den Vorschriften entsprechen. Im Ausland drohen drastische Strafen bis zu 1375 Euro, wenn man zu wenig Warnwesten im Auto hat. In vielen Ländern gilt: Für jeden Insassen eine.“

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Straßenverkehrsregeln im In- und Ausland

Wer mit größerem Gepäck verreist und eine Dachbox hat, der sollte auf eine korrekte und mittige Platzierung achten und an das zulässige Lade-Gewicht denken. „Wer mit Wohnwagen verreist, der muss dringend schon vor der Fahrt die Zusatzspiegel auch korrekt eingestellt haben.“ Dann erinnert er noch an das Hochdrehen des Stützrades. „Da haben wir viele Fälle gesehen, in denen das vor Abfahrt vergessen wurde.“

Außerdem tut jeder gut daran, sich über die Straßenverkehrsregeln im In- und Ausland regelmäßig auf dem neusten Stand zu halten. „Da gilt zum Beispiel in den Niederlanden, dass das vorgeschriebene Abreißseil an der Anhängerkupplung mit einer Sicherheitsöse befestigt wird. Das ist in Deutschland nicht nötig.“ Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Wer zumindest die Grundregeln beachtet, der hat eine große Chance auf stressfreie Fahrten in den Sommermonaten, bzw. auch für eine pannenfreie Urlaubsreise.