Essen-Werden. Der als „Brummis rollende Disco“ bekannte Essener DJ Gerd Schöber ist im Alter von 66 Jahren gestorben. Der Zufall brachte ihn zu seinem Beruf.

Die Seine Musik? Die kam eher von „The Sweet“ oder „Golden Earring“. Lange Haare, rockige Klänge. Ehrliche, handgemachte Mucke. Den musikalischen Geschmack seiner Kunden traf er traumwandlerisch genau.

Der Essener arbeitete zunächst für eine Spedition

Der als „Brummi“ bekannte Discjockey Gerd Schöber legte bei Firmenfeiern, Stadtfesten, Polterabenden und Hochzeiten sowie Geburtstagen auf. Für Musik sorgte er beim Tanz in den Mai auf dem Maashof oder am Volkswald und beim Werdener Schützenfest. Aber auch beim Düsseldorfer Karneval oder im Stadion an der Hafenstraße. Nun ist Gerd Schöber im Alter von 66 Jahren gestorben und hinterlässt eine große Lücke.

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Schöber entstammte einer bekannten Werdener Familie. Mutter Inge starb, als er ein halbes Jahr alt war: „Ich bin bei meinen Großeltern Änne und Paul Heibach aufgewachsen. Das war nicht immer leicht. Aber ich bin den beiden ohne Ende dankbar.“

Nach einer Lehre als Kfz-Mechaniker fuhr Schöber Lkw für eine Spedition, die dicken 40-Tonner. Daher auch der Spitzname.

Rollende Disco konnte mit Lichtorgel und Discokugel aufwarten

Eher zufällig wurde der Werdener Discjockey. Als er auf der Kirmes an der Berg- und Talbahn „Cortina-Bob“ aushilfsweise Fahrpult und Plattenteller übernahm, war der Weg vorgezeichnet.

Gerd Schöber übernahm die alte Musikanlage der Gaststätte Strötgen und baute sie zur rollenden Disco um. Die konnte mit riesigen Lautsprechern, Lichtorgel und Discokugel aufwarten.

Schlagernacht in der Essener Grugahalle 1990 bleibt unvergessen

Ende der 90er leitete er die Schlagernacht in der Grugahalle. Diether Krebs habe sich als zickige Nervensäge herausgestellt. Jürgen Drews dagegen sei „ein feiner Kerl“, erinnerte sich Brummi gerne.

Im Jahr 2018 feierte er sein 30-jähriges Plattenteller-Jubiläum und auch den 60. Geburtstag. Da schmerzte der Rücken schon sehr und Schöber musste sich mit dem Ende der DJ-Karriere anfreunden. Sohn Mike trat in des Vaters Fußstapfen.

Das Leben als DJ hatte nicht nur schöne Seiten. Immer häufiger musste Brummi feststellen: „Es geht nur noch um den Billigsten. Geiz ist geil.“ Er sei auch oft übers Ohr gehauen worden. Ein Handschlag zählte noch für Gerd Schöber, aber das sahen viele Auftraggeber wohl anders. Doch er wollte nie nachkarten: „Die bekommen noch ihre Strafe. Irgendwann.“

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