Essen. Eine Woche lang sind A40 und A52 in Richtung Bochum dicht. Alle Autos aus Richtung Westen müssen durchs Essener Zentrum. Das führt zu Problemen.
Die Sperrung der A40 zwischen Essen-Zentrum und Gelsenkirchen-Süd in Fahrtrichtung Dortmund hat am Donnerstag (17.10.), dem ersten Tag der einwöchigen Sperrung, für erhebliche Verkehrsbehinderungen im Essener Stadtzentrum geführt. Vor allem die Umleitungsstrecke sorgte bei vielen für Kopfschütteln. Sämtliche Autos und Lkw aus Richtung Westen kommend werden an der Anschlussstelle Essen-Zentrum von der A40 geführt, über die Kruppstraße geleitet und müssen am Hauptbahnhof entlangfahren, nur um dann über die A40 in die Ursprungsrichtung geschickt zu werden. In Oberhausen geht es dann über A3 und A42 über die A43 hinter Bochum wieder auf den Ruhrschnellweg.
Lesen Sie auch zur A40- und A52-Sperrung in Essen:
- A40 in Essen dicht: XXL-Umleitung sorgt für Chaos im Zentrum
- A40 und A52 in Essen eine Woche lang dicht: Alle Infos
- A40- und A52-Sperrung: Das ist die Umleitungsstrecke
- A40-Sperrung: Wieso der Weg nach Osten über Duisburg führt
- A40 und A52 gesperrt: XXL-Umleitung sorgt für Kopfschütteln
Entsprechend lang war auch der Rückstau in den frühen Morgenstunden am Donnerstag – und das, obwohl derzeit Herbstferien sind und weniger Menschen mit dem Auto unterwegs sind. Bis Mülheim standen Pkw und Lkw still. Auch auf der seit der Nacht auf Donnerstag gesperrten A52 staute sich der Verkehr vor der Ausfahrt Essen-Bergerhausen.
A40 und A52 in Essen gesperrt: Hinweise gibt es auf der Bahn kaum
Erkennbar viele Autofahrerinnen und Autofahrer waren auf die Situation nicht vorbereitet – wozu eine bislang spärliche Beschilderung auf der A40 vermutlich ihren Beitrag geleistet hat. Eine unserer Reporterinnen fuhr die Strecke von Mülheim testweise mit dem Zielpunkt Bochum. Sie berichtete am Morgen, dass per Beschilderung auf der A40 erstmals in Holsterhausen angezeigt wird, dass es einspurig wird – einen erkennbaren Hinweis, dass sogar noch eine Vollsperrung auf sie zukommt, suchte sie vergeblich. Von der Autobahn GmbH heißt es zu der spärlichen Beschilderung auf Anfrage unserer Redaktion: „Die Beschilderung entspricht allen rechtlichen Vorgaben.“ Man beobachte die Situation und werde „gegebenenfalls nachsteuern“.
- Die Lokalredaktion Essen ist auch bei WhatsApp! Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Kanal: direkt zum Channel!
Autofahrern, die aus Westen kommen, helfen selbstredend keine Hinweisschilder auf den Essener Straßen, die es durchaus gibt: Sämtliche A40-Zufahrten in Richtung Dortmund – die an der Kruppstraße im Zentrum, in Huttrop an der Steeler Straße, in Kray sowie in Frillendorf – sind weiträumig abgeriegelt und mit großformatigen Hinweisen versehen. Gleiches gilt für die A52-Auffahrt in Richtung Dortmund an der Ruhrallee: Auch die A52 bleibt bis 24. Oktober geschlossen, denn so lange ist die A40 wegen Asphalt-Arbeiten nicht befahrbar.
Umleitung rund um Essen lässt Autofahrer im Kreis fahren
Und so kam es am Morgen, wie es kommen musste: viel Ärger und viel Huperei vor allem im Bereich des Hauptbahnhofs. Gerade dort war die Strecke erheblich belastet. Verkehrsteilnehmer fahren in Essen-Zentrum ab, quälen sich dann am Hauptbahnhof vorbei und fahren an den Helbingbrücken (Evonik) wieder zurück auf die A40 in Richtung Duisburg. Das ist die offizielle Umleitung der Autobahn GmbH.
Unsere Reporterin erlebte auch: Die Ampelphasen sind in dem Bereich so geschaltet, dass maximal zwei Lkw gleichzeitig bei Grün fahren können – ein absolutes Nadelöhr für Auto- und Lkw-Fahrer, die sich obendrein wie im schlechten Film vorkommen müssen. Auch unsere Reporterin musste wieder auf die A40 und in Gegenrichtung wieder zurück – geschätzte 15 Kilometer. „Wer also aus Westen kommt und ahnungslos dem roten Punkt folgt, fährt schlicht im Kreis“, so ihr Zwischenfazit am Vormittag. Etwas später sprach sie von „Wahnsinn“.
A40- und A52-Sperrung bleibt eine Woche lang bestehen
Hätte es nicht eine andere Möglichkeit gegeben, damit die Autofahrer nicht einen immensen Umweg in Kauf nehmen müssen? „Eine kleinräumigere Umleitung wäre nur über die B224 möglich gewesen“, heißt es seitens der Autobahn GmbH. „Diese wäre allerdings durch die zusätzlichen Verkehrsströme über Gebühr belastet worden, weshalb sie als Umleitungsstrecke ausgeschlossen wurde.“ Das Vorgehen mit allen beteiligten Behörden und Kommunen sei so abgesprochen gewesen.
- Ikea holt die Neubaupläne für Essen wieder aus der Schublade
- Stimmungsvolle Fotos: Weihnachtsmarkt in Steele gestartet
- Die große Übersicht: Martinszüge in den Essener Stadtteilen
- Lichtwochen, Wanderung, Café-Besuch: Herbst-Tipps für Essen
- Ungewöhnlich: Für Essener (24) ist Bestatter der Traumberuf
In weiten Teilen des Essener Zentrums kam es am Donnerstag deshalb zu angespannten Situationen. Auf der Ruhrallee zum Beispiel, wo der Verkehr der A52 aus Richtung Düsseldorf abfließt und in den Stadtverkehr übergeht, war es in den Mittagsstunden in beiden Fahrtrichtungen so voll wie sonst nur in extremen Rush-Hour-Momenten des Pendelverkehrs. Die vielen zusätzlichen Baustellen auf der B224, zum Beispiel an der Ruhrallee oder zwischen Werden und Bredeney, tragen ihr Übriges dazu bei.
Doch vor allem das Nadelöhr im Stadtzentrum dürfte den meisten Autofahrern viele Nerven gekostet haben – und wohl noch eine ganze Woche lang kosten wird. So lange will die Autobahn GmbH brauchen, um Flüsterasphalt auf die A40 aufzutragen.
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]