Essen-Dellwig. Im Essener Nordwesten arbeitet die Emschergenossenschaft an mehreren Baustellen. Was dort geschieht und wie lange es noch dauern soll.

Autofahrer, die in diesen Tagen in Dellwig und Bochold unterwegs sind, stoßen auf Verkehrsbehinderungen, die durch Arbeiten der Emschergenossenschaft verursacht werden. Teilweise bestehen diese Baustellen bereits seit vielen Monaten, ja weit mehr als einem Jahr.

Eine dieser Baustellen behindert seit mehr als einem Jahr die Autofahrer auf der Dellwiger Straße in Höhe der Einmündung Unterstraße. Dort wird der Verkehr, einspurig durch eine Ampel geregelt, durch die Baumaßnahme geführt, was zu den Hauptverkehrszeiten zu längeren Schlangen vor den Ampeln führt.

Bauarbeiten in Essen-Dellwig sollen im Frühjahr 2025 fertig werden

Baustelle Essen-Dellwig
Auch an der Baustelle der Emschergenossenschaft in Dellwig kommt es immer wieder zu Staus. © FUNKE / Foto Services | Kerstin Kokoska

Warum diese Baustelle so lange für Ärger bei den Autofahrern sorgt, erklärt Ilias Abawi, Pressesprecher der Emschergenossenschaft: „Hier gab es aufgrund von unvorhergesehenen Störungen im Bauablauf Verzögerungen, die leider nun einmal vorkommen können.“ Es seien überraschend Brückenanker im Boden aufgefunden worden, die zeitaufwendig entfernt werden mussten. Davor sei man nicht gefeit. Der Abschluss der Baumaßnahme sei nun für das Frühjahr 2025 geplant, verspricht er.

Eine weitere Verkehrsstörung besteht seit April 2024 auf der Germaniastraße. Wenn man aus Borbeck in Richtung Haus-Berge-Straße fährt, muss man auch hier eine Engstelle passieren: Der Verkehr wird mittels einer Ampel über die Schienen der Straßenbahn geführt. In Höhe der Haltestelle ist dort ein Schacht gebaut worden, in dem Abwässer aus dem städtischen Netz in das der Emschergenossenschaft übernommen werden sollen. Dazu sind zum Teil unterirdische Rohrvortriebe notwendig, die zeitaufwendig sind. Doch auch hier gibt es einen Lichtblick: „Wenn die Witterungsverhältnisse es zulassen, wird die Maßnahme im November 2024 abgeschlossen sein“, teilt die Emschergenossenschaft mit.

Weitere Behinderungen durch Baustellen gibt es außerdem in Bochold im Bereich der Bocholder Straße und Nebenstraßen.

Renaturierung der Bäche im Essener Nordwesten könnte noch Jahre dauern

Welche Arbeiten stehen noch seitens der Emschergenossenschaft an? Dazu Ilias Abawi: „Die seitlichen Umschlüsse zur Einbindung des städtischen Kanalnetzes in den Abwasserkanal Berne der Emschergenossenschaft befinden sich aktuell in Planung und werden sukzessive ab Mitte 2025 umgesetzt.“

Hier sei das gesamte Gebiet um die Gewässer Berne, Borbecker Mühlenbach und Stoppenberger Bach betroffen. „Erst nach Fertigstellung der seitlichen Umschlüsse und der damit verbundenen Abwasserfreiheit im Berne-System kann die ökologische Verbesserung der Gewässer angegangen werden”, führt er weiter aus.

Das bedeutet, dass bis zur vollständigen Abwasserfreiheit und Renaturierung dieser Bäche noch durchaus Jahre vergehen können. Auch durch diese Maßnahmen können neue Verkehrsbehinderungen im Essener Nordwesten entstehen.

Erst wenn diese Umschlüsse durchführt seien, könne mit der eigentlichen Renaturierung der Bäche begonnen werden. Dazu werden zunächst die Betonplatten aus dem Bachbett entfernt, die bisher für den schnellen und geraden Ablauf der Abwässer gesorgt haben. Danach kann der Bach seinen natürlichen mäandernden Verlauf finden und die Ufer können begrünt werden. Außerdem ist vorgesehen, an den meisten Bachverläufen noch Wander- und Radwege anzulegen. Diese Arbeiten seien dann der Abschluss der Gesamtmaßnahme.

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