Essen-Frohnhausen. „Fun in Frohnhausen“ will genau, was der Name sagt: Spaß bringen. Warum es an der Zeit für ein neues Stadtteilfest in Frohnhausen ist.
Der Frohnhauser Platz ist groß, zentral und bleibt – zumindest aus Sicht der Arbeitsgemeinschaft (AG) „Miteinander“ – zu häufig ungenutzt. In der Initiative, die kurz vor der Pandemie im Essener Stadtteil Frohnhausen an den Start gegangen ist, engagieren sich mittlerweile zahlreiche lokale Vereine und Institutionen. Und die eint unter anderem ein Ziel: mehr Leben und Gemeinschaft auf den Platz und in den Stadtteil zu bringen.
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Gelingen soll dies unter anderem mit einem neuen Stadtteilfest: „Fun in Frohnhausen“ (FIF) findet am Samstag, 21. September, statt und ist als „Fest für Bürgerinnen und Bürger“ konzipiert, sagt Mit-Organisatorin Martina Reil vom Diakoniewerk Essen. Heißt: „Wir organisieren eine Veranstaltung auf dem Frohnhauser Platz, bei der die Menschen einfach mal Spaß haben, die offen ist für alle, die niemanden ausgrenzt – und die dafür kein besonderes Motto oder einen besonderen Anlass braucht.“
Planungen für Stadtteilfest in Essen-Frohnhausen laufen
Sieben Leute umfasst der harte Kern des Vorbereitungsteams in der AG „Miteinander“, das sich eigens zum Interview im Stadteilbüro M.56 an der Mülheimer Straße 56 eingefunden hat. Seit Mai laufen dort die Planungen – „und ich finde, wir haben in relativ kurzer Zeit wirklich schon viel auf die Reihe gekriegt“, sagt Reil. Und das nicht zuletzt auch, weil es relativ schnell Sponsorenzusagen aus unterschiedlichen Feldern gegeben habe.
Ein Fest, zwei Blöcke: „Fun in Frohnhausen“
Das neue Stadtteilfest findet am 21. September auf dem Frohnhauser Markt statt. Von 15 bis 18 Uhr ist das Programm auf Kinder und Jugendliche ausgelegt. Von 18 bis 21.30 Uhr steht dann Live-Musik mit drei Bands auf dem Programm.
Für den Nachmittag werden noch weitere Teilnehmer gesucht, die kostenlose Mitmach-Aktionen und Unterhaltung für Kinder und Jugendliche anbieten. Kontakt und weitere Informationen: m.reil@diakoniewerk-essen.de.
Informationen zu den am 21. September stattfindenden Hof-Flohmärkten in Frohnhausen sind auf der Seite www.hofflohmaerkte.de zu finden. Auch auf dem Frohnhauser Platz darf von 15 bis 18 Uhr getrödelt werden, allerdings nur von privaten Anbietern.
Geplant wird das Fest vom Stadteilbüro M.56 an der Mülheimer Straße 56 aus, das sich seit 2021 als zentrale Anlauf- und Vernetzungsstelle in Frohnhausen versteht. Zu den regelmäßigen Angeboten gehören Spielenachmittage und wechselnde Kultur- und Kreativangebote. Das Büro steht allen Interessierten offen. Öffnungszeiten: dienstags 10 bis 16 Uhr, mittwochs 12 bis 17 Uhr, donnerstags 10 bis 16 Uhr und freitags 12.30 bis 14.30 Uhr.
Die Wohnungsunternehmen Vonovia und Allbau beteiligen sich, ebenso die Sparkasse und die Bezirksvertretung 3. „Das ist eine enorm wichtige Unterstützung für unser Projekt, das aber weder politischen noch gewerblichen Charakter haben will.“ Sollte nach Deckung aller Unkosten noch Geld übrigbleiben, fließe dies, versichert Reil, unmittelbar in andere Vorhaben und Hilfsprojekte.
Doch zurück zum Frohnhauser Platz, auf dem sich an diesem Vormittag außer zwei spielenden Kindern am Brunnen nichts als gähnende Leere zeigt. Ein Bild, das offenbar viel zu häufig Alltag im Stadtteil ist. „Unser regelmäßiges Fest hier auf dem Platz ist der Wochenmarkt, das war‘s“, sagt Werner Blum, Mitglied im Organisationsteam und Schatzmeister des Vereins „Froh(n)natur“.
Schützenfest nicht mehr auf dem Frohnhauser Platz
Und Quartiershausmeister Ingo Pohlmann ergänzt: „Früher fand hier alle zwei Jahre das Schützenfest statt. Aber seit Corona hat sich da nichts mehr getan. Klar, es gibt tolle Feste in Frohnhausen, allen voran das Maifest auf dem Gervinusplatz oder auch das Kreisch-Festival im Gervinuspark. Aber hier auf dem zentralen Frohnhauser Platz findet so gut wie nichts statt. Und wir hören wirklich von vielen Seiten immer wieder den Wunsch, dass diese tolle Lokalität öfter bespielt werden könnte. Und genau das haben wir uns zu Herzen genommen.“
Was also ist geplant? Vielleicht lässt sich FIF tatsächlich mit „familienfreundliche Party“ am besten beschreiben: Von 15 bis 18 Uhr sind vor allem Programmpunkte für Kinder und Jugendliche geplant, von 18 bis 21.30 Uhr steht Live-Musik an. Präsentieren werden sich unter anderem zahlreiche Vereine und Institutionen – aber eben nicht über simple Infostände, sondern durch Aktionen und Angebote.
So verkauft beispielsweise der Verein „Froh(n)natur“, der sich für Kinder und Jugendliche engagiert, Würstchen und Softgetränke. „Opora“ unterstützt Hilfsprojekte in der Ukraine und bringt sich mit landestypischen Gerichten ein. „Ruhrdyne“, eine spendenfinanzierte Initiative zur Unterstützung lokaler Bands, kümmert sich ums Musikprogramm und refinanziert das angemietete Equipment über den Bierverkauf.
Pohlmann: „Den Bands selbst bietet sich die Chance, live und open-air vor größerem Publikum zu spielen.“ Und das Line-up klingt tatsächlich nach Party – und nach saftiger Lautstärke: „Alias Winter“ aus Bochum stehen für Alternative Progressive Rock. Die Siegener Band „The Parish“ geht mit progressive Hardrock in eine ähnliche Richtung, und die Mitglieder von „The Sixters“, einer Essener Band mit ukrainischen Wurzeln, liefern schließlich feinsten Punkrock in Frohnhausen ab.
Mitstreiter aus Frohnhausen gesucht
Während die Abendunterhaltung also bereits steht, gibt es für den Nachmittag durchaus noch Luft im Programm. Kinderschminken, Clowns, Hüpfburg und Kartbahn sind bereits eingeplant. „Wir suchen aber noch weitere Mitstreiter, die sich mit Aktionen einbringen wollen“, sagt Pohlmann. „Mit kostenlosen Aktionen“, präzisiert Manfred Wessels, erster Vorsitzender von „Froh(n)Natur“. Zudem greifen die Organisatoren das Konzept der parallel am 21. September in Frohnhausen stattfindenden Hof-Flohmärkte auf und reservieren einen Teil der Fläche für private Anbieter; professionelle Händler indes sind nicht erwünscht.
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Klappt es im September mit der Premiere, ist eine Fortsetzung von FIF nicht ausgeschlossen. „Zumal wir gerade lernen, wie man es an manchen Stellen besser machen kann. Es ist ja für viele von uns das erste Mal, dass wir ein Fest von dieser Größe und Breite auf die Beine stellen“, sagt Wessels – und spricht diverse Stolpersteine bei den Vorbereitungen an. Polizei und Sanitäter etwa. Aber auch die Wasserversorgung: „Uns war gar nicht klar, dass es auf dem Platz nur einen Wasserhahn gibt, deshalb müssen wir jetzt einen Hydranten anzapfen.“
Tipps hat sich das Team dabei unter anderem bei denen geholt, die wissen, wie große Feste funktionieren. Falk Kraemer vom Stadtteilbüro M.56: „Wir waren bei der Interessengemeinschaft Frohnhausen, die alljährlich das Maifest in Frohnhausen ausrichtet, und die hat uns wirklich toll unterstützt und Themen angesprochen, an die wir im ersten Moment nicht gedacht haben. Dafür sind wir wirklich dankbar.“
Eine solche Unterstützung sei keine Selbstverständlichkeit, darüber ist man sich einig. Sie ist aber auch ein Zeichen dafür, dass sich in Frohnhausen derzeit so einiges tut: „Es gibt hier einen regen Austausch zwischen den Vereinen und Institutionen. Das ist bemerkenswert. Aber das braucht es auch, sonst ändert sich ja nichts“, resümiert Wessels.
Vereinskollege Blum bringt die Entwicklung im Stadtteil abschließend so auf den Punkt: „Wir haben in der AG ,Miteinander‘ mit fünf Leuten angefangen, die sich im Stadtteilbüro M.56 getroffen haben. Mittlerweile müssen wir einen Pfarrsaal in St. Antonius anmieten, damit wir alle 24 Institutionen und Vereine unterkriegen. Das ist eine Größenordnung, mit der niemand gerechnet hat, mit der wir in Frohnhausen aber einiges erreichen können.“ Der Auftakt zumindest ist gemacht. Und er soll vor allem eines: Spaß machen.
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