Essen-Frohnhausen. Von der Straße auf die Wiese: Der Frohnauser Park wird zur Bühne für Musik, Kunst und eine spezielle Modenschau. Was die Gäste erwartet.
Zum vierten Mal lädt das Team des Kreisch-Festivals zum Parkfest in den Frohnhauser Gervinuspark ein. Teil der Veranstaltung am Samstag, 3. August, ab 15 Uhr ist wie schon in den Vorjahren die „Modenschau der Diversität“. Damit, so die Veranstalter, werde der Park im Essener Westen zum „Schauplatz der kreativen Vielfalt und des gemeinsamen Feierns“.
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Das Kreisch-Festival hat sich mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht – vor allem wegen seiner besonderen Mischung aus Kunst und Musik, die in einer offenen Atmosphäre gefeiert wird: Das Festival-Team versteht sich als queer- und transfeministisches, antirassistisches und antifaschistisches Veranstaltungskollektiv, das sich aktiv für Inklusion und Vielfalt einsetzt. Infostände von engagierten Gruppen wie „Aufstehen gegen Rassismus“, „Freiraum Frohnhausen“ und dem „Flintasy Magazin“ sollen Dialog und Austausch fördern.
Essen-Frohnhausen als künstlerisches Labor
Seine Wurzeln hat das Festival in Frohnhausen. „Der Stadtteil soll als künstlerisches und soziokulturelles Labor Raum bieten, um gesellschaftliche Themen wie Armut, Rassismus und Queer-Feindlichkeit zu reflektieren“, erklärt Yasemin Çölgeçen vom Festival-Team. Das sei mittlerweile deutlich angewachsen und habe Mitglieder in verschiedenen Ruhrgebietsstädten. Bei den Veranstaltungen, die übers Jahr verteilt in Essen und Bochum stattfinden, gehe es grundsätzlich darum, „einen Ort zu schaffen, an dem Menschen, die marginalisiert, also an den Rand gedrückt werden, eine Sichtbarkeit bekommen. Ein Ort, an dem sie zeigen können, dass es sie gibt.“ Dabei sollen die Themen Geschlechteridentität und Inklusion auf kreative und inspirierende Weise erkundet werden.
Im Mittelpunkt des Parkfestes am kommenden Samstag stehe daher erneut die „Modenschau der Diversität“. Sie biete allen Interessierten die Möglichkeit, aktiv mitzuwirken und den Laufsteg zu erobern, so die Veranstalter. Jeder und jede sei herzlich eingeladen, sich als Model zu melden und Teil dieser Veranstaltung zu werden. Çölgeçen: „Die Modenschau der Diversität ist mehr als nur ein Laufsteg. Sie ist ein Raum der Selbstentfaltung und der gemeinsamen Feier unserer Vielfalt. Alle Teilnehmenden, unabhängig von ihrem Hintergrund, können hier ihre Individualität und Einzigartigkeit zum Ausdruck bringen.“
Atmosphäre des Essen-Frohnhauser Gervinusparks
Dabei gehe es nicht nur um „Drag“, also Männer, die sich wie Frauen anziehen und umgekehrt, sondern „um eine offene und inklusive Sphäre, die alle Aspekte der Diversität umfasst“. Zwar habe das Ganze auch eine politische Dimension, „aber nicht mit provokativen Inhalten. Wir bieten eine Möglichkeit, dass sich Menschen so zeigen können, wie sie sind und wie sie sich fühlen“.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde zudem das Rahmenprogramm erweitert, um die „wunderbare Atmosphäre des Parks voll auszukosten“, sagt Çölgeçen. Neben der Modenschau, die musikalisch von DJ Sugataurr begleitet wird, erwarten die Besucherinnen und Besucher Live-Musik von June, Performance-Kunst von Xenia Ende und weitere kreative Aktivitäten wie etwa eine Kleiderbörse. Ähnlich wie bei einem öffentlichen Bücherschrank können Menschen Kleidung, die sie nicht mehr benötigen, mitbringen und dafür auch Kleidung von anderen wieder mitnehmen.
Alles ist organisiert, nun hoffen die Veranstalterinnen und Veranstalter nur noch auf sommerliches Wetter – ähnlich wie im Vorjahr. „Da war die Resonanz sehr gut“, erinnert sich Çölgeçen. „Da gab es einerseits Menschen, die nur wegen des Festivals nach Essen gekommen sind. Es gab aber auch ganz viele, die einfach nur im Park spazieren gingen und sich dann dazu gesellt haben. Und das ist genau die Mischung, die wir wollen.“
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