Essen-Bredeney. Strand, Badestelle, Klettergarten und Minigolf: Trotz aktuellem Sommerwetter klagt der Betreiber vom Seaside-Beach – und erklärt auch, warum.

500 bis 600 Gäste, schätzt Holger Walterscheid, sind am Dienstag (6.8.) zum Seaside-Beach gekommen. Das ist äußert wenig, angesichts von Temperaturen von über 25 Grad. Das riesige Gelände direkt am Baldeneysee in Essen bietet Sandstrand, eine Badestelle, einen Klettergarten sowie eine Minigolfanlage. Walterscheid: „Wir erleben hier die schlechteste Saison, die wir jemals hatten.“

„Jemals“ bedeutet seit 19 Jahren. So lange ist das Grundstück an die Seaside Beach Baldeney GmbH verpachtet, im Jahr 2017 wurde die Badestelle errichtet. Das Problem in diesem Sommer ist laut Walterscheid das unbeständige Wetter. Die Leute würden zwei Tage Hitze benötigen, bevor sie bei ihm auf- und schließlich auch abtauchen. 5000 bis 6000 Gäste könnte er dann täglich begrüßen: „An solchen Knallertagen macht es richtig Spaß.“ Dann spielen die Essener und Essenerinnen auf dem Gelände Beachvolleyball, grillen und chillen, bedienen sich an Foodtruck und Bar.

Seaside-Beach in Essen: In der Sonne liegen und im Baldeneysee abkühlen

Die Weisse Flotte schippert über den Baldeneysee in Essen direkt an der Badestelle vorbei.
Die Weisse Flotte schippert über den Baldeneysee in Essen direkt an der Badestelle vorbei. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

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In diesem Sommer habe es bisher nur vereinzelt heiße Tage gegeben – so wie am Dienstag (6.8.). Dann springen die Gäste vom Steg in den See, schippern auf Schwimmtieren und aufblasbaren Reifen im Wasser und winken der Weissen Flotte zu, die sich an diesen Tagen ebenfalls großer Beliebtheit erfreut.

Der Eindruck vom Dienstag trübt allerdings: „Der Mai war eine Vollkatastrophe“, erinnert der Betreiber an regnerische, trübe Tage auf dem 65.000 Quadratmeter großen Gelände. Mit einer Durchschnittstemperatur von 11,1 Grad (Stand Montag, 31. Mai, 14 Uhr) war der Mai in Essen fast drei Grad kälter als im Vergleichszeitraum 1991 bis 2020. „Der Mai war deutlich zu kühl und eher ein verkappter April“, sagte Diplom-Meteorologe Thomas Kesseler-Lauterkorn gegenüber unserer Redaktion Ende Mai. Im Umkehrschluss habe es laut Winterscheid auch weniger Buchungen für Firmenfeiern auf seinem Gelände gegeben.

„Grundsätzlich kommen die meisten Leute hierher, um abzuhängen“, erklärt Walterscheid. Sie würden in der Sonne liegen und zwischendurch die Abkühlung im See genießen. Auf einer Breite von 50 Metern stehen zwei Wasserflächen mit einer Größe von jeweils 10 mal 20 Metern zur Verfügung. Die Badestelle hat eine Wassertiefe von etwa fünf Metern. Ohne Sonne macht das Ganze dann aber deutlich weniger Spaß.

Seaside-Beach in Essen: Halb so viel Umsatz wie im vergangenen Jahr

Beliebt am Seaside-Beach in Essen: Sprünge direkt in den Baldeneysee.
Beliebt am Seaside-Beach in Essen: Sprünge direkt in den Baldeneysee. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
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Der Umsatz liege derzeit bei etwa 50 Prozent gegenüber des Vorjahres um die gleiche Zeit. Da sei es im Juni beispielsweise zwei Wochen lang warm und sonnig gewesen: Genau das Wetter, was nötig ist, um am Seaside-Beach die Kasse klingeln zu lassen.

Hinzu komme, dass derzeit viele Essener und Essenerinnen im Urlaub sind. Und nach den Sommerferien? Winterscheid winkt ab: „Dann kommen die Leute aus dem Urlaub und sind vollgepumpt mit Sonne.“ Anfang September werde es schon merklich früher dunkel, die Blätter verfärben sich „dann fangen die Frauen zu Hause mit der Herbstdeko an“, am Seaside-Beach sei dann nicht mehr viel los.

In Essen soll es am Wochenende nochmal warm werden

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Diese Woche könnte allerdings ein ganz kleines bisschen von der erhofften Beständigkeit eintreten: für Freitag sind 24 Grad, für Samstag 25 und fürs Wochenende 29 und 30 Grad angekündigt. Wer also zu dem Gelände an der Freiherr-vom-Stein-Straße 384 kommen will kann dies täglich ab 10 Uhr. Der Eintritt kostet für Erwachsene 5,50 Euro, für Kinder bis zwölf Jahren 3 Euro.

Infos, auch zu Reservierungen von Beachvolleyballfeldern und Standup-Paddle-Boards unter www.seaside-beach.de

Ein Bademeister kontrolliert das Geschehen an der Schwimmstelle des Seaside Beach-Standbades am Baldeneysee.
Ein Bademeister kontrolliert das Geschehen an der Schwimmstelle des Seaside Beach-Standbades am Baldeneysee. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

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