Essen-Kettwig. Am Mintarder Weg sollen 24 Wohneinheiten im KfW-40-Standard entstehen. Doch der Bauträger geht noch weiter: Das bedeutet QNG zertifiziert.

Eigentlich sollte es schon seit einigen Monaten eine rege Bautätigkeit auf dem freigeräumten Grundstück neben der städtischen Kita am Mintarder Weg geben. Doch das Bauprojekt in Kettwig vor der Brücke, bei dem in drei Häusern 24 neue Wohneinheiten entstehen sollen, stockte. „Die Nachfrage nach Wohneigentum ist allgemein eingebrochen“, konstatiert Thomas Schüttken, Geschäftsführer der Böcker Wohnimmobilien GmbH, die die Vermarktung übernommen hat. Hohe Baukosten, Zinserhöhungen und Inflation ließen Kaufinteressenten bislang zurückschrecken.

Doch jetzt habe der Bauträger, die Konstantin-Gruppe aus Düsseldorf, weitere Maßnahmen ergriffen, um das Projekt in Kettwig voranzutreiben. Das Stichwort heißt QNG, was „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ bedeutet. Voraussetzung für die Vergabe ist ein Nachweis der Erfüllung allgemeiner und besonderer Anforderungen an die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Qualität von Gebäuden.

Immobilienmakler Thomas Schüttken, links, und Marco Hinsken auf dem Baugrundstück. Bald sollen dort 24 Wohneinheiten in drei Häusern entstehen.
Immobilienmakler Thomas Schüttken, links, und Marco Hinsken auf dem Baugrundstück. Bald sollen dort 24 Wohneinheiten in drei Häusern entstehen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Begrünte Dächer und nachhaltige Baumaterialien geplant

Von Anfang an war geplant, dass die drei Mehrfamilienhäuser mit ihren jeweils acht Wohneinheiten in KfW-40 Energieeffizienzbauweise erstellt werden. Die Dächer werden begrünt, die Heizung wird eine Luft-Wärmepumpe sein und geplant ist außerdem eine Photovoltaikanlage. Jede Wohneinheit hat zudem die Möglichkeit, mittels einer kleinen Photovoltaik-Anlage eigenen Strom zu gewinnen. Mit der weiteren Zertifizierung stelle der Bauträger u.a. nun sicher, dass die Baumaterialien wiederverwendbar sind, klärt Thomas Schüttken auf. „Ein wichtiger Aspekt des nachhaltigen Bauens wird so erfüllt.“

In das Luftbild eingebaut: Die drei geplanten Häuser mit ihren begrünten Flachdächern. 
In das Luftbild eingebaut: Die drei geplanten Häuser mit ihren begrünten Flachdächern.  © Böcker Wohnimmobilien GmbH

Für Erwerberinnen und Erwerber der Immobilie seien damit bei der Finanzierung bessere Konditionen verbunden – klimafreundliches Bauen belohne der Staat mit einer besonderen KfW-Förderung. Und: „Diese Wohnungen sind auch und insbesondere für Kapitalanleger interessant, da sowohl die degressive AfA mit fünf Prozent als auch die Sonder-AfA mit weiteren fünf Prozent auf die ersten vier Jahre geltend gemacht werden können“, informiert der Immobilienexperte.

Interessant ist der Erwerb als reines Zins- und Renditeobjekt

Im Fokus stünden somit nicht nur Singles, Paare und Familien, die in der Gartenstadt ein neues Zuhause suchen, sondern eben auch jene Menschen, die die Eigentumswohnung vermieten wollen und den Erwerb als reines Zins- und Renditeobjekt betrachten.

„Interessant ist so eine Immobilie aber auch für Kettwiger, die ein Haus haben und sich im Alter kleiner setzen wollen“, erklärt Marco Hinsken, als Niederlassungsleiter von Böcker-Wohnimmobilien für Essen und Ratingen zuständig. „Aus Kettwig selbst kommen bislang deshalb auch die meisten Leute, die sich bereits eine Wohnung in einem der geplanten Neubauten am Mintarder Weg haben reservieren lassen“, berichtet er. Weitere Kaufwillige gebe es aus angrenzenden Stadtteilen sowie aus dem benachbarten Ratingen.

Zwei- bis Vier-Raum-Konzept mit barrierefreiem Zugang

Die Grundrisse der drei Häuser weisen ein Zwei- bis Vier-Raum-Konzept mit barrierefreiem Zugang auf. Jede Wohnung erreicht man bequem per Aufzug direkt von der Tiefgarage aus. Es werden Größen von circa 80 bis rund 114 Quadratmetern angeboten. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehören unter anderem elektrische Rollläden aus Aluminium, Bäder mit bodengleichen Duschen sowie teilweise Badewannen, eine Videogegensprechanlage und Stellplätze für Fahrräder.

Nachbarschaft zu Schule und Kita

Die drei neuen Wohngebäude, Mintarder Weg 49, werden in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule an der Ruhr errichtet, die neu gebaut werden wird. Auf dem 2500 Quadratmeter großen Gelände stand früher ein Reinigungsbetrieb, von dem Anfang 2017 an zwei Stellen die Schadstoffbelastung mit Tetrachlorethen ausging. Der Schadstoff fand sich dann auch im Schulgebäude. Dies wurde geschlossen und schließlich abgerissen.

Der Bauträger hat sich verpflichtet, die Altlasten fachgerecht zu entsorgen. Das Gelände wurde entsprechend bearbeitet und die Altbauten sind abgerissen worden. Fachliche Unterstützung gab es von jenem Ingenieurbüro, das damals die Bodenuntersuchungen vorgenommen hatte.

Alle Wohnungen verfügen über eigene Terrassen oder Balkone; die Erdgeschosswohnungen bekommen zusätzlich einen eigenen Gartenanteil. Die Preise für die Wohnungen liegen je nach Ausstattung und Etage zwischen circa 450.000 Euro (Zwei-Raum-Wohnung) und rund 700.000 Euro (Penthouse). Ein Tiefgaragenstellplatz kann optional dazugekauft werden.

Der Baustart könnte schon im Herbst 2024 sein

40 Prozent der Wohnungen seien bereits reserviert oder verkauft, teilt Marco Hinsken mit. Weitere zehn Prozent benötige man, damit der Baustart auch tatsächlich realisiert werden könne. Hinsken: „Wir sind optimistisch, dass dies bald gelingen wird.“

Mit einem Baustart rechne man im Herbst dieses Jahres, präzisiert Thomas Schüttken. Die Bauzeit werde vom Bauträger mit 20 bis 24 Monaten angegeben. Das 2500 Quadratmeter umfassende Gelände sei vorbereitet; im vergangenen Jahr waren bereits die Altbauten abgerissen worden.

  • Die Lokalredaktion Essen ist auch bei WhatsApp! Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Kanal: direkt zum Channel!

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]