Essen-Heidhausen. Ein Tagesbruch auf der Heidhauser Straße sorgt bei Pendlern und Anwohnern gerade für viel Stress. Die Stadt sagt, wann die Baustelle beendet ist.
Seitdem am letzten Juni-Wochenende mitten auf der Heidhauser Straße im Kreuzungsbereich Brosweg ein Loch aufgrund eines Tagesbruchs klafft, liegen die Nerven blank im Stadtteil – bei Pendlern, Anwohnern und Geschäftsleuten. Ist die Bundesstraße 224 schon zu normalen Zeiten immer hochfrequentiert, bei Baustellen muss – so zeigen Erfahrungen aus zurückliegenden Maßnahmen – mit langen Staus gerechnet werden.
Ortskundige versuchen, durch Anwohnerstraßen zu fahren
So auch diesmal. Wer aus Velbert kommt und stadteinwärts möchte, steht schon in Höhe Jacobsallee. Aus der anderen Richtung ist es auch nicht besser. Verkehrsteilnehmer, die sich auskennen, weichen inzwischen frühzeitig auf Schleichwege aus, die den Berg von der anderen Seite aus hochführen.
„Kunden berichten mir, dass sich nun alles durch die sehr engen Anwohnerstraßen drängelt und das zu teils chaotischen Situationen führt“, sagt Apotheker Jan Bas, vor dessen Geschäft sich genau besagte Baustelle befindet. Vor der Heidhauser Apotheke stehen zwar Parkmöglichkeiten zur Verfügung, doch die bleiben meist leer. „Das Ausparken ist durch die Baustelle fast unmöglich geworden“, so Jan Bas. Es sei sogar schon mehrfach zu Blechschäden beim Einfädeln in den Verkehr gekommen. Seitdem eine Ampel – sie wurde Mitte letzter Woche installiert – den Verkehrsfluss regele, habe sich die Situation zwar etwas entspannt, „aber die Kunden bleiben dennoch erst mal weg“.
„Kunden berichten mir, dass sich nun alles durch die sehr engen Anwohnerstraßen drängelt und das zu teils chaotischen Situationen führt.“
Schützenhilfe kam vom Lachyoga-Trainer Willi Hagemann
Ähnliches erlebt Susanne Storck, Inhaberin von Jacques‘ Wein-Depot, deren Geschäft gegenüber der Apotheke zu finden ist. Sie hat einen Kundenparkplatz, der über den Brosweg angefahren werden kann – doch dorthin abzubiegen, ist derzeit gar nicht möglich: Die Straßeneinfahrt ist von der Heidhauser Straße komplett gesperrt. „In den ersten Tagen kam überhaupt keine Kundschaft mehr“, klagt Susanne Storck.
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Inzwischen hat sie Handzettel in ihrem Geschäft ausliegen und informiert auf ihrer Homepage über die Sperrung. Darauf ist zu lesen: „Sie gelangen aktuell auf folgenden Wegen zu uns: Aus Richtung Werden: über Kellerstraße, Steinbeck, dann links auf Bellenbergsteig, links auf Brosweg. Aus Richtung Velbert: auf der B 224 hinter dem Rathaus Heidhausen links auf die Straße Grüne Harfe, dann rechts auf Spillheide, rechts auf Brosweg.“
Schützenhilfe kam dann kürzlich noch von Lachyoga-Trainer Willi Hagemann, der vielen Bewohnern im Stadtteil durch seine öffentlichkeitswirksamen Aktionen ein Begriff ist. Er stellte sich spontan mit einem Plakat an die Baustelle und machte auf die Öffnungszeiten des Weingeschäfts aufmerksam. „Das war eine tolle Hilfe“, sagt die Ladeninhaberin erfreut. Aber eben nur eine kurzfristige. Ansonsten sei diese Baustelle für sie und die umliegenden Geschäfte schlichtweg geschäftsschädigend.
Stadt Essen: Baustellenzeit ist jetzt absehbar
Bislang wurde die Fahrbahn stadtauswärts gesperrt, um ein offensichtlich durch Unterspülung beschädigtes Rohr zu reparieren. „Der Gully liegt auf der Seite der Apotheke, dann wird wohl in absehbarer Zeit die andere Fahrbahnseite aufgerissen“, befürchtet Ingrid Beck, die über der Apotheke ihre Wohnung hat. „Dann kommt man hier gar nicht mehr raus!“
Wie das Amt für Straßen und Verkehr auf Anfrage der Redaktion inzwischen mitgeteilt hat, werden die Bauarbeiten im Kreuzungsbereich von Heidhauser Straße und Brosweg voraussichtlich noch bis Mitte nächster Woche dauern. Dieser Tagesbruch geht mit einem defekten Straßenablauf einher, der nun repariert wird. Dazu müssen aber beide Fahrtrichtungen nacheinander gesperrt werden. Der Verkehr wird weiter einspurig über eine Baustellenampel geschleust. Eine offizielle Umleitungsempfehlung gibt es leider nicht, da in der Nähe keine geeigneten Hauptverkehrsstraßen zur Verfügung stehen, bedauert die Stadt.
Die Stadt Essen ist für die Behebung des Tagesbruchs verantwortlich, obwohl es sich um eine Bundesstraße handelt. „In dem Fall ist es eine Ortsdurchfahrt und da ist die Stadt Essen zuständig“, bestätigt Straßen NRW.
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