Essen. Auf dem Burgplatz in der Innenstadt freuen sich Kinder über den XXL-Sandkasten. Essener Familien sagen aber auch, was ihnen in der City fehlt.
Die Innenstadt ist das große Sorgenkind der Essenerinnen und Essener. Sie beklagen unter anderem mangelnde Aufenthaltsqualität, wünschen sich ein breiteres Angebot im Einzelhandel und fühlen sich oft unsicher – auch aufgrund von Bettlern, die oft Passanten direkt ansprechen. Die Stadt hat in diesem Zusammenhang das „Leitbild – Zukunft. Essen. Innenstadt“ entwickelt, mit dem Ziel, die Innenstadt auf lange Sicht lebenswerter zu gestalten.
Essener fordern: „Der Limbecker Platz muss weg“
Bei Facebook und Instagram hatte diese Redaktion zuletzt nach Wünschen der User und Userinnen für die Essener City gefragt. Das Ergebnis: Viele wünschen sich mehr Sicherheit, fordern gar, dass der Limbecker Platz weg soll und wünschen sich mehr Spielplätze. Diesem Wunsch kommt die Essen Marketing Gesellschaft (EMG) in den Sommermonaten mit dem XXL-Sandkasten auf dem Burgplatz nach.
Dort sitzen Nela (4) und Nika (18 Monate) am Freitag (28.6.) und häufen mit Schaufeln und Förmchen Sand zu einem Türmchen. „Wenn wir in der Innenstadt Besorgungen machen, zieht es uns im Sommer immer für ein bis zwei Stunden zum Riesensandkasten. Das ist eine schöne Attraktion für die Kinder“, erzählt Mutter Leyla Eftekhri (38) aus Frohnhausen.
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Zum dritten Mal gibt es den XXL-Sandkasten auf dem Burgplatz in der City. Organisiert wird die Aktion von der EMG. Seit dem 7. Juni können Kinder in dem 14 Mal 14 Meter großen, eingezäunten Sandkasten, in dem sich 55,5 Tonnen Spielsand befinden, spielen. Für die Eltern gibt es Liegestühle zum Entspannen. Eigenes Sandspielzeug mitbringen brauchen die Familien nicht, es gibt vor Ort Förmchen, Schaufeln, Eimer und kleine Fahrzeuge.
Bis zum 21. September können Sandburgen gebaut und Löcher gebuddelt werden, dann wird der Riesensandkasten wieder abgebaut. Leyla Eftekhri findet es schade, dass der Sandspielplatz nur temporär in der Essener Innenstadt ist: „Es gibt hier leider viel zu wenig für Kinder. Ich würde mir Trampoline oder Hüpfburgen wünschen, auf denen die Kinder sich austoben können. Auch ein Platz, auf dem die Kleinen mit ihren Laufrädern oder Fahrrädern fahren können wäre wünschenswert.“
Um das Problem der fehlenden Angebote für Familien weiß auch Svenja Krämer. Sie ist Leiterin des City- und Zentrenmanagements der EMG: „Es gibt in der Essener Innenstadt zu wenige Angebote für Familien mit kleinen Kindern. Deshalb haben wir die Aktion mit dem XXL-Citysandkasten ins Leben gerufen. Zusätzlich gibt es in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen am Sandkasten, um die Aktion abwechslungsreich zu gestalten.“
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Anna Bergmann aus Stadtmitte ist mit ihrem Sohn Dusan (3) zum Sandkasten gekommen, um die Wartezeit während der Kampfsportstunde ihres älteren Sohnes zu überbrücken: „Ich finde der Sandkasten wertet die Innenstadt für Familien auf, da es ansonsten kaum Aktionen für Kinder gibt. Leider kennen ihn viele gar nicht, weil er relativ versteckt liegt“, so die 35-Jährige.
Der Burgplatz sei aber bewusst als Standort für den City-Sandkasten gewählt worden, wie Svenja Krämer erklärt: „Der Burgplatz ist eine relativ zentrale Stelle und dennoch nicht mitten im Trubel. Außerdem bietet er mit dem Dom eine schöne Kulisse und ausreichend Platz, wie eine kleine Oase.“
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Die Besucherinnen Pamela Ruiz (30) aus Stadtmitte und Mariana Preciado (31) aus dem Südostviertel sind mit Marie (15 Monate) zum ersten Mal zum Burgplatz gekommen, um den Citysandkasten auszuprobieren: „Der Sandspielplatz ist für Kinder ganz toll gemacht, es fehlt nur ein Getränkestand“, sagt Mariana Preciado.
XXL-Sandkasten in der Essener City wird nachts mit Kameras überwacht
Für die Verpflegung sieht die EMG die „Fun Food Factory“ in der benachbarten Volkshochschule vor. Dort können Snacks und Getränke gekauft werden, auch Toiletten stehen dort zur Verfügung. „Mit Kindern ist es unpraktisch, wenn man extra irgendwo reingehen muss, um Getränke zu besorgen. Ein kleiner Stand, direkt am Sandkasten, wäre besser“, so Pamela Ruiz.
Ein weiterer Kritikpunkt der beiden Frauen: Die zwei Sonnensegel, die über dem Sandkasten gespannt sind, beschatten nur einen kleinen Anteil der Gesamtfläche: „Der Großteil des Sandkastens liegt in der Sonne. Etwas mehr Schatten wäre für die Kinder wünschenswert, vor allem wenn es sehr warm ist“, so Preciado. Damit die Sicherheit der Kinder gewährleistet ist, wird abends das Tor, durch das man tagsüber von 11 bis 18 Uhr, auf den Sandspielplatz gelangt, geschlossen und die Spielfläche mit einer Plane bedeckt. „Außerdem wird der Bereich nachts kameraüberwacht“, so Krämer und verrät weiter, was nach dem Abbau des Sandkastens mit dem Spielsand passiert: „Im Sinne der Nachhaltigkeit wird der Sand am Ende der Saison von einem Garten- und Landschaftsbauer abgeholt und für seine Arbeiten weiterverwendet.“
Veranstaltungen am Essener City-Sandkasten
Der XXL-Citysandkasten ist bis zum 21. September auf dem Burgplatz. Die Öffnungszeiten sind montags bis samstags von 11 bis 18 Uhr. Sandspielzeug ist vorhanden. Snacks und Getränke, sowie Toiletten gibt es in der „Fun Food Factory“ in der benachbarten Volkshochschule. Am Samstag, 27. Juli werden dort von 10 bis 16 Uhr zudem Löschfahrzeuge präsentiert, am Samstag, 31. August findet eine Messe für Schwangere, werdende Eltern und Eltern mit Kindern von null bis drei Jahren statt.
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