Essen. Die Untersuchungen in Essen-Freisenbruch gehen weiter, eine Rückkehr ist vorerst unwahrscheinlich. Bewohner sollen nur Persönliches holen dürfen.

Auf halbwegs konkrete Prognosen lässt sich niemand ein, mit einer raschen Rückkehr in den wegen Bergschäden evakuierten Gebäudekomplex in Freisenbruch sollten die betroffenen Bewohner aber nicht rechnen. Das lässt sich aus den wenigen Aussagen schließen, die am Montag (24.6.) zu erhalten waren. „Zu Terminen können wir derzeit wirklich nichts sagen“, betont Frank Skrube, beim Gebäudeeigentümer Wohnbau eG zuständig für die Unternehmenskommunikation. Man wolle aber die Bewohner so schnell wie möglich zumindest kurz in ihre Wohnungen lassen.

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In der Nacht zu Samstag (22.6.) mussten die 83 zumeist älteren Bewohner der Häuser Spervogelweg 26 und 28 Knall auf Fall ihre Wohnungen verlassen, da Statiker die Standsicherheit nicht mehr garantieren konnten: Fachleute der Bezirksregierung Arnsberg hatten Erdrutsche unterhalb des Gebäudefundaments registriert, ausgelöst durch alte Bergbaustollen. Die Bewohner kamen bei Freunden und Verwandten unter, andere in einem Hotel.

Evakuiertes Hochhaus: Fachleute haben ihre Untersuchungen am Montag (24.6.) fortgesetzt

Untersuchungsstelle neben dem Haus.
Untersuchungsstelle neben dem Haus. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Die Frage, die alle interessiert: Wie geht es nun weiter? Laut Frank Skrube hat die für Bergbaufolgeschäden zuständige Bezirksregierung Arnsberg am Montag ihre Untersuchungen unter dem Gebäude fortgesetzt, neue Ergebnisse gäbe es noch keine. Zurzeit versuche die Wohnungsbaugenossenschaft den evakuierten Menschen Zugang zu verschaffen. „Auch das geht aber nur, wenn der Statiker uns grünes Licht gibt“, so Skrube. Das liege noch nicht vor.

Bewohner dürfen einzeln und in Begleitung das Gebäude kurz betreten

Wenn das Okay kommt, sollen die Bewohner einzeln und in Begleitung das Gebäude betreten und in ihre Wohnungen dürfen. Dafür stehe dann jeweils ein eng begrenztes Zeitfenster zur Verfügung, bei insgesamt 72 Haushalten ist dennoch davon auszugehen, dass die Aktion mehrere Tage in Anspruch nimmt. Die teilweise hochbetagten Bewohner sollen dringende persönliche Dinge wie Medikamente, Papiere und Wechselkleidung herausholen können.

Wie es dann mittelfristig weitergeht, ist anscheinend noch weniger seriös prognostizierbar. Wann das Haus wieder uneingeschränkt bewohnbar sein wird, hänge allein davon ab, wann die Fachleute dies für vertretbar halten, betont Skrube. Ob dies Wochen oder vielleicht auch Monate dauert, sei derzeit pure Spekulation. Auch die federführende Bezirksregierung Arnsberg erklärte auf Anfrage, belastbare Aussagen, wann die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können, seien derzeit nicht möglich.