Emmerich. Die Volksbank Emmerich-Rees hat prozentual die höchste Dividende in Deutschland ausgezahlt. So hoch waren die Beträge durchschnittlich.

Die Volksbank Emmerich-Rees ist in diesem Jahr offenbar bundesweit Spitzenreiter bei der prozentualen Ausschüttung von Dividenden. Nach einer Auswertung der Verbraucherplattform Biallo, über die die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Donnerstag groß berichtete, liegt die Voba Emmericher-Rees mit einer Dividende von 14 Prozent auf Platz 1. Doch die Darstellung hat einen Haken. Voba-Vorstand Ralf van Bruck klärt auf.

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Die Sache mit den Anteilen

Das hört sich doch prima an: 14 Prozent Dividende! Da kann in Deutschland keine andere Volks- und Raiffeisenbank mitreden. Auf Platz 2 wurde im Biallo-Ranking die Voba Brawo mit zehn Prozent Dividende aufgeführt. Allerdings sollte man jetzt nicht denken, dass die Kunden der Volksbank Emmerich-Rees jetzt übermäßig die Sektkorken knallen lassen können.

Ralf van Bruck, Vorstandsmitglied der Bank, erklärt gegenüber der NRZ, dass die tatsächliche Dividende 4,25 Prozent beträgt und der maximale Anteil 100 Euro. Anders ausgedrückt: In absoluten Zahlen beträgt die Dividende 4,25 Euro. Das reicht nicht ganz für eine gute Flasche Sekt.

Menschen im Kreis Kleve
Ralf van Bruck, Vorstand der Volksbank Emmerich-Rees. © FFS | Christian Creon

Genossenschaftliche Ausschüttung

Die restlichen zehn Prozent seien Rückvergütungen im Rahmen der genossenschaftlichen Ausschüttung, erklärt van Bruck. Dabei spielt die Geschäftsbeziehung mit dem Kunden eine Rolle. In diese Vergütungen fließen unter anderem Einlagen, Kredite, Wertpapiere, Versicherungen oder das Volumen des Zahlungsverkehrs ein, für die es dann Punkte gibt. Kurz gesagt: Je intensiver die Geschäftsbeziehung, desto höher die Ausschüttung für die Mitglieder. Sowohl bei den Einlagen als auch bei den Krediten gibt es eine Obergrenze von 50.000 Euro. Für die volle Summe gibt es dann jeweils 40 Punkte.

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Insgesamt hat die Voba im vergangenen Jahr 652.439,28 Euro an die 22.769 Mitglieder überwiesen. Das gesamte Ausschüttungsvolumen entspreche einer Durchschnittsrendite bezogen auf die Geschäftsguthaben von mehr als 14 Prozent. „Bei maximaler Ausschöpfung der genossenschaftlichen Ausschüttung hat das Mitglied 78 Euro erhalten“, sagt van Bruck. Damit könnte man dann schon bei der Weinhandlung Peters in Kleve einkaufen gehen. In den vergangenen Jahren sei die prozentuale Ausschüttung sogar noch höher ausgefallen.

Wo es sich mehr lohnt

Die Volksbanken in Deutschland gehen unterschiedlich mit ihren Geschäftsanteilen um. Da die Voba Emmerich-Rees nur eine sehr kleine Anzahl von Anteilen herausgibt, spielen die Anteile als Anlageprodukt keine große Rolle, sie sind eher symbolischer Natur. Bei anderen Volksbanken können Geschäftsanteile durchaus den Charakter eines Anlageproduktes haben.

Bezogen auf den maximalen Ertrag je Mitglied, ist die Münchener Hypothekenbank mit einer Dividende von 4 Prozent deutlich attraktiver: Hier liegt der maximale Ertrag je Mitglied bei 2800 Euro, so Biallo. Bei der Rheingauer Volksbank gibt es maximal 2362,50 Euro.