Emmerich. Am Samstag erinnerte der Kapaunenberg Emmerich an einen Markt in Thailand, der Saal an einen Tempel. Warum nur wenige Gäste aus Emmerich kamen.
Die Emmericher kennen das Schützenhaus Kapaunenberg von zahlreichen Veranstaltungen, beispielsweise der Schützen und im Karneval. Am Sonntag, 6. Oktober, erinnerte am Kapaunenberg nicht mehr viel an die traditionellen volkstümlichen Veranstaltungen. Das Areal glich einem thailändischen Straßenmarkt, der große Saal entsprach einem thailändischen Tempel.
Der Thailändische Buddistische Verein Leipzig sowie weitere thailändische Gruppen aus den Niederlanden hatten zu einem thailändischen Fest eingeladen. An den gemeinsamen Gebeten mit 20 Mönchen aus Leipzig nahmen rund 400 Personen teil. Der größte Teil von ihnen kam aus den Niederlanden, die weiteren Gäste aus ganz Deutschland und Belgien, meist waren es Personen mit thailändischen Wurzeln und gegebenenfalls deren Angehörige. Die Zahl der Gäste aus Emmerich war verschwindend gering, die Veranstaltung war aber auch nicht darauf ausgelegt. Sämtliche Ansagen wurde in thailändisch moderiert.
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Keine näheren Einblicke durch Sprachbarriere
Auch beim gemeinsamen Mittagessen an den verschiedenen Essensständen waren sämtliche Bezeichnung in thailändischen Schriftzeichen verfasst. Die Verkäuferinnen sprachen kein Deutsch und konnten keine Erklärungen geben. Die wenigen lokalen Besucher konnten nur über die fremdländische Welt staunen. Nähere Einblicke in die interessante thailändische Kultur und in den buddhistischen Glauben wurden aufgrund der Sprachbarriere nicht vermittelt.
„Das ist auch in Thailand üblich, dort gehen die Mönche durch die Straßen und jedes Haus gibt etwas zu essen, ein bisschen Reis, Fleisch oder Gemüse, denn die Mönche dürfen nicht arbeiten gehen und Geld verdienen “
„Mit diesem Fest hier wird praktisch der neue buddhistische Tempel in Emmerich gegründet“, erklärte Rob van Acken, ein Unterstützer aus den Niederlanden, „auch die Mönche haben dafür gebetet, dass alles mit dem Tempel gut funktioniert.“
Almosenzeremonie in Thailand üblich
Bei den Gebeten und Segnungen handelte es sich um eine Almosenzeremonie, bei der die Mönche von vielen Besuchern Lebensmittel in Empfang nahmen. „Das ist auch in Thailand üblich, dort gehen die Mönche durch die Straßen und jedes Haus gibt etwas zu essen, ein bisschen Reis, Fleisch oder Gemüse“, so van Acken, „denn die Mönche dürfen nicht arbeiten gehen und Geld verdienen.“
„Die Spenden sind hier in Emmerich auch ein Symbol, dass die Menschen es gut finden, dass die Mönche hier sind und auch dass hier in Emmerich ein Tempel entstehen soll“, erklärte er.
Errichtung eines thailändischen Kulturhauses in Emmerich
So wechselten auch viele Geldgeschenke, die Scheine aufwendig in Bäumen oder ähnlichem dekoriert, den Besitzer. Diese teilweise hohen Geldspenden sind für die Mönche, aber auch für die Errichtung eines thailändischen Kulturhauses in Emmerich gedacht. Das nächste thailändisch-buddhistische Kulturhaus liegt im Ruhrgebiet und mit einem Tempel in Emmerich können sowohl die in der Region lebenden Thailänder, als auch die in den Niederlanden und Belgien ansässigen Landsleute erreicht werden.
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Bei dem Event wurden traditionelle Tänze aufgeführt, wer wollte, konnte eine klassische thailändische Massage genießen. Im Außenbereich vor dem Schützenhaus verkauften thailändische Händler ihre Waren. Angefangen von Lebensmitteln – insbesondere Obst und Gemüse, Getränke, Plätzchen sowie Süßigkeiten – aus Thailand, über Kleidung und Schmuck bis zu religiösen Dekoartikeln oder Spielzeug war fast alles dabei.