Emmerich/Rees/Hamminkeln. Die A3 in Fahrtrichtung Niederlande sollte am Dienstag um 12 Uhr wieder freigegeben werden. Die Sperrung wird länger dauern. Das ist der Grund.
Die für Dienstag, 24. September, bis 12 Uhr angesetzte Beendigung des Bauabschnitts vier in Fahrtrichtung Niederlande zwischen den Anschlussstellen Wesel und Hamminkeln verzögert sich bis etwa 17 Uhr. Grund dafür ist eine technische Störung an einem Baugerät.
>>> So berichtete die NRZ zuvor über die Sanierung auf der A3
Wenn man sich den riesigen Maschinen, die aktuell auf dem Streckenabschnitt der A3 zwischen Wesel und Hamminkeln eingesetzt werden, nähert, dann nimmt man neben dem Lärm und Geruch des heißen Asphalts vor allem die Hitze wahr – obwohl die Temperatur mittlerweile wieder milder ist. Auf der „Turbobaustelle“ der Autobahn GmbH herrscht reger Betrieb. Ein Lastkraftwagen nach dem anderen reiht sich in der langen Schlange vor dem Asphaltfertiger aneinander. Sie beliefern die Förderbänder des Fertigers mit dem Material für die neue Asphaltdecke, die aus der acht Zentimeter dicken, sogenannten Binderschicht und der darauf aufgebrachten vier Zentimeter dicken Deckschicht besteht.
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Beide Schichten werden unmittelbar hintereinander vom Asphaltfertiger aufgebracht. „Der kombinierte Arbeitsgang beschleunigt das ganze Verfahren natürlich enorm“, erklärt Uwe Toleikis, der für die Ausschreibung der Mammut-Sanierung mitverantwortlich war. „Ansonsten hätte man warten müssen, bis die Binderschicht ausgekühlt und tragfähig ist, bevor der nächste Fertiger darüber fahren und die Deckschicht aufgetragen werden kann.“
Vor dem Aufbringen der neuen Asphaltdecke wird die alte Schicht mit einer Fräse abgetragen, die Fräsarbeiten und die Asphaltierung finden parallel statt. Bevor dann der neue Asphalt aufgetragen wird, wird noch eine Bitumenemulsion aufgesprüht. Wurde das Mischgut von den Lkw abgeladen, dann werden sie mit dem ausgefrästen Material beladen, welches dann wiederum zum Mischwerk abtransportiert und in Teilen wiederverwendet wird. Nach dem Aufbringen der neuen Fahrbahndecke wird diese dann mit Vibrationswalzen verdichtet. Und nach dem Auskühlen werden die Übergänge und Fugen hergestellt und zum Abschluss die Fahrbahnmarkierungen gesetzt.
Die größte Deckensanierung auf Deutschlands Autobahnen
„Die Baustelle ist eine wahre Materialschlacht“, betont Christoph Dröge, Leiter des Geschäftsbereichs Bau und Erhaltung der Rheinland-Niederlassung der Autobahn GmbH. Die Maschinen bestimmen, wie er sagt, auf der 169.000 Quadratmeter großen Fläche der größten Deckenbaumaßnahme auf deutschen Autobahnen in diesem Jahr, alles. Bis zu 75 Lkw sind für die Baustelle auf der A3 unterwegs. Und mit ihnen rund 110 Arbeitskräfte, die in 10-Stunden-Schichten rund um die Uhr auf der Autobahn im Einsatz sind.
Die nächste A3-Sperrung
Ab dem 25. September um 22 Uhr, bis zum 30. September um 5 Uhr wird die A3 zwischen der Anschlussstelle Emmerich-Ost und der Anschluss Rees in Fahrtrichtung Oberhausen gesperrt.
Ziel der Turbobaustelle ist es, in insgesamt neun Tagen die Asphaltdecke zwischen den Anschlussstellen Rees und Emmerich-Ost, sowie zwischen Wesel und Hamminkeln zu erneuern. Dafür war die A3 vom 16. bis 20. September in Fahrtrichtung Niederlande gesperrt. Auf dem Abschnitt zwischen Wesel und Hamminkeln wird seit Freitag, 20. September, gearbeitet. „Zurzeit läuft es super. Wir gehen stark davon aus, dass wir wie vorgesehen heute Nacht mit dem Asphalteinbau fertig werden und dann die Restarbeiten erledigen können“, beschreibt Dröge die aktuelle Lage auf der A3-Baustelle am Montagvormittag. Wegen der Länge der Maßnahme und der Größe des Bauvolumens war das Vorhaben in mehrere Aufträge unterteilt worden. „Nicht jedes Unternehmen kann so einen Auftrag stemmen“, gibt Christoph Dröge zu bedenken. Auch für die ausführenden Firmen ist eine solche Größenordnung nicht alltäglich. Gebaut wurde an der Gesamtbaustelle, die sich in Fahrtrichtung Oberhausen über rund 42 und in Fahrtrichtung Niederlande über 39 Kilometer erstreckt, seit April. Die Vorbereitungszeit vor Baustellenbeginn betrug etwa zwei Jahre.
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Keine Verzögerungen trotz Problemen
In der Nacht von Sonntag auf Montag hatte es einen Defekt an einem der Fertiger gegeben. „Da wir aber Ersatzgeräte im Rückhalt und einen Werkstattwagen vor Ort haben, war das kein Problem“, erklärt der Bauingenieur. Auch Verzögerungen bei der Zulieferung der notwendigen Materialien hat den Ablauf nicht gestört. „Unser größter Risikofaktor ist aktuell das Wetter“, betont er. „Starkregen könnte uns den Zeitplan verhageln.“ Dröge sei aber zuversichtlich, dass der Fahrbahnabschnitt zwischen Wesel und Hamminkeln wie geplant am Dienstag, 24. September, um 12 Uhr wieder freigegeben wird.