Rees. Für den Stadtkern Rees wurde eine Studie zu nachhaltigen Versorgungslösungen vorgestellt. Das sind die Herausforderungen und Möglichkeiten.

Die Stadt Rees wünscht sich für die Zukunft eine nachhaltige Wärmeerzeugung. Doch wie könnte diese aussehen? Anders als in Haldern (wir berichteten) ist die Innenstadt teilweise dicht bebaut, Gebäude stehen unter Denkmalschutz und auch die Deichschutzzonen erschweren hier die Umsetzung.

Um die Potenziale zu prüfen, beauftragte die Stadt das Ingenieurbüro DSK GmbH. Kevin Schneider stellte im Bauausschuss vor, welche Formen der Wärmegewinnung möglich wären.

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Überwiegende Erdgasnutzung im Stadtkern

Schneider präsentierte die grundsätzlich verfügbaren Energiemengen in den Bereichen Geothermie, Solarenergie, Windenergie, Abwasserwärme und Flusswärme und stellte darauf aufbauend mögliche Versorgungsszenarien vor. Im aktuellen Zustand wird im Quartier Stadtkern Rees überwiegend Erdgas genutzt, während vereinzelt Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen zum Einsatz kommen.

Herausforderungen und Restriktionen für ein integriertes energetisches Quartierskonzept liegen vor allem im Denkmalschutz, im alten Gebäudebestand, in der dichten Bebauung oder aber in den Einschränkungen durch örtliche Gegebenheiten wie beispielsweise Deichschutzgebiete, Hochwasser, Naturräume, Gebiete mit hoher Wärmedichte oder Schulkomplexe sowie Bauvorhaben (Deich), geologische Bodenbeschaffenheit und Eigentumsverhältnisse. Bei Flussnutzung ist die Gewährleistung der Schifffahrt zu beachten, um den reibungslosen Verkehr nicht zu beeinträchtigen.

Genehmigungen durch die Bezirksregierung

Hinsichtlich der Überschwemmungsgebiete in Rees sind Geothermieanlagen genehmigungspflichtig, bei Landschaftsschutzgebieten sind „erhebliche Beeinträchtigungen nicht mit Sicherheit auszuschließen“. Diese Sachverhalte müssten geklärt und zudem von der Bezirksregierung genehmigt werden. 

Gleiches gilt für den Deichschutz. Eine Sanierung des Deiches ist nach Aussage des Deichverbandes voraussichtlich 2026 erforderlich, Arbeiten wie die Verlegung von Rohren unter dem Deich müssen ebenfalls durch die Bezirksregierung genehmigt werden.

Flusswärme-Nutzung in Rosenheim und Mannheim

Grundsätzliche Potenziale bestehen bei Abwasser, Geothermie und Flusswärme. Bei Abwasser ist der Wärmeertrag jedoch von stark schwankenden Temperaturen und Abwassermengen abhängig.

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Flusswärme wird beispielsweise schon in Rosenheim (2022) und Mannheim (2023) zur Fernwärmeversorgung genutzt. Rosenheim nutzt die Temperatur des Mühlbachs mit drei großen Wärmepumpen mit einer Leistung von je 1,5 Megawatt. In Mannheim wird eine thermische Leistung von rund 20 MW erreicht.

Zur weiteren Erarbeitung des Konzeptes wird die DSK über die noch weiteren Arbeitsschritte bis zur Fertigstellung bis zum Jahresende 2024 informieren.