Emmerich/Anholt. Ob niederländisches Achterhoek oder A3 bei Emmerich: Feuerwehr in der Grenzregion kooperiert. Welche konkreten Verbesserungen es gibt.
Für die deutsche Feuerwehr wird es immer einfacher, Brände im niederländischen Achterhoek zu löschen. Die Zusammenarbeit wird Schritt für Schritt verbessert. Der niederländische Feuerwehrbeamte Christiaan Velthausz erklärt, warum das so ist.
In den Grenzregionen Winterswijk und Aalten gibt es bereits zahlreiche Kooperationen. Oude IJsselstreek wurde jetzt hinzugefügt. Denn die Feuerwehr in Gendringen ist nun eine offizielle Partnerschaft mit der Feuerwehr in Anholt eingegangen. Die Feuerwehrleute aus Gendringen waren in Anholt bereits regelmäßig im Einsatz, aber andersherum war es bisher komplizierter.
Dies hängt hauptsächlich mit dem VNOG-Kontrollraum in Apeldoorn zusammen. Die Leitstelle beurteilt, welche Feuerwache einen Brand oder einen Vorfall am schnellsten erreichen kann. Sofern eine Zusammenarbeit noch nicht offiziell niedergeschrieben wurde, wird sie nicht in die Bewertung durch die Leitstelle einbezogen. „Nachdem nun die Zusammenarbeit mit Anholt vereinbart ist, wird auch der Einsatz aus Deutschland bei Zwischenfällen in dieser Grenzregion in Betracht gezogen“, erklärt Christiaan Velthausz. Er ist Koordinator der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Feuerwehren in der Region.
Vereinbarungen über Verfügbarkeit, Finanzen und rechtliche Verantwortung
Bei einer offiziellen Zusammenarbeit werden unter anderem auch Vereinbarungen über Verfügbarkeit, Finanzen und rechtliche Verantwortung getroffen. In der Praxis wird sich zeigen, dass insbesondere bei größeren Zwischenfällen benachbarte deutsche Kräfte herangezogen werden. „Wenn jede Minute zählt, spielt es keine Rolle, ob einem ein niederländischer oder ein deutscher Profi hilft“, sagt Velthausz. Es wird erwartet, dass dies zwei- bis dreimal im Jahr der Fall sein wird. „Das scheint nicht viel zu sein, aber es kann den entscheidenden Unterschied machen.“
„Wenn jede Minute zählt, spielt es keine Rolle, ob einem ein niederländischer oder ein deutscher Profi hilft“
Insbesondere für den Bereich um Netterden möchte die Sicherheitsregion auch Vereinbarungen mit der Feuerwehr Emmerich treffen. „Die Deutschen wollen, aber für Emmerich ist es noch etwas zu früh. Das hat mit ihrer Innenpolitik zu tun. Eine komplizierte Geschichte. Aber wenn es nötig ist, kommen sie, um zu helfen, und wir helfen ihnen. ‚Wenn Sie uns fragen, kommen wir‘, wird mir gesagt“, so Velthausz.
Feuerwehr in ’s-Heerenberg im Einsatz auf der A3
Die Zusammenarbeit mit Emmerich wird daher zeitnah zwar nicht hochoffiziell zu Papier gebracht, es wird aber trotzdem gegenseitige Hilfe geleistet. „Die Feuerwehr in ’s-Heerenberg leistet regelmäßig Hilfe bei Bränden auf der Autobahn A3 in Deutschland. Wir haben einen Wasserwagen mit 16.000 Litern, unsere deutschen Kollegen nicht. Und wir können auch schnell vor Ort sein. So soll es sein“, sagt Velthausz. „Die Deutschen wissen sicherlich, wo sie uns finden können.“
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Im ländlichen Raum um Winterswijk gibt es bereits zahlreiche Kooperationen. Die Feuerwehr Oeding ist seit Jahren zur im Grenzgebiet im Einsatz. Zur großen Zufriedenheit aller Beteiligten. „Die Deutschen fragten uns, wie oft sie mit einem Anruf von uns rechnen könnten. Zwei- bis dreimal im Jahr, lautete die Antwort. Dann kam es innerhalb weniger Monate zu fünf Großbränden. Das lässt sich nicht vorhersagen“, lächelt Velthausz.
Arbeitsweise der Kollegen kennenlernen
In der Zusammenarbeit mit der deutschen Feuerwehr sei es wichtig, die Arbeitsweise der anderen zu kennen, hat der Brandschutzbeauftragte von Achterhoek festgestellt. Als Beispiel nennt er einen großen Farmbrand in der Nähe von Meddo vor einigen Jahren. Deutsche halfen beim Löschen des Feuers.
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„Draußen standen zwei deutsche Kollegen in voller Uniform und taten offenbar nichts, während die Winterswijker Kollegen hart daran arbeiteten, das Feuer zu löschen. Das erzeugte Unmut. ‚Warum hilfst du nicht?‘ Wie sich herausstellte: Die deutsche Feuerwehr hat vereinbart, dass standardmäßig zwei Feuerwehrleute draußen warten. Sie tun dies im Falle eines schweren Unfalls, die im Innenbereich arbeitenden Kollegen können dann gerettet werden. Die Irritation verschwand sofort.“
Gemeinsame Kaserne für Dinxperlo und Suderwick
Die Zusammenarbeit hat sich im Laufe der Jahre erheblich verbessert. Nicht nur durch die Anbindung deutscher Feuerwachen an die Leitstelle in Apeldoorn, sondern auch im praktischen Sinne. Heutzutage hält jedes Feuerwehrauto im Grenzgebiet eine Kupplung bereit. Das deutsche und das niederländische System verfehlen sich um einige Millimeter. Velthausz: „Früher kamen wir manchmal vorbei und konnten nichts tun, weil unsere Feuerlöschausrüstung nicht zu den deutschen Pumpen passte. So einen Fehler werden wir nicht noch einmal machen.“
Außerdem würde regelmäßig grenzüberschreitend geschult und Feuerwehrfachkräfte werden zum Wissensaustausch immer wieder gegenseitig eingeladen. Darüber hinaus besteht weiterhin die Absicht, dass die Grenzdörfer Dinxperlo und Suderwick eine gemeinsame Kaserne erhalten. „Ein Schritt und du überquerst die Grenze“, so Velthausz. „Das erscheint uns logisch. Wir müssen nur einen geeigneten Standort für diese Kaserne finden. Darauf warten wir.“
Dieser Artikel wurde modifiziert aus De Gelderlander übernommen.