Esserden. Im Jubiläumsjahr der Schützenbruderschaft St. Irmgardis Esserden Reeserward Speldrop setzte sich der neue König gegen drei Mitbewerber durch.

Der 91. Schuss brachte den Holzvogel zu Fall und ließ Jubelrufe und Applaus vom Esserdener Dorfplatz ertönen. Dort feierten die Mitglieder der St. Irmgardis Schützenbruderschaft Esserden, Reeserward und Speldrop ihr diesjähriges Schützenfest. Gespannt hatten die Besucher das Nachgeben des Vogels herbeigesehnt, das den neuen Schützenkönig unter den vier Bewerbern bestimmte.

Rees: Schützenfest Esserden
Angela und Ulrich Hommen sind das neue Königspaar von Esserden. © FUNKE Foto Services | Karl Banski

Als Schützenkönigspaar des vergangenen Jahres waren auch Torsten van Merwyk und Lena Erdmann zugegen. Der wackelnde Vogel entschied schließlich, bei einem Schuss von Ulrich Hommen aufzugeben. Mit seinem neunten Versuch erhielt der 68-Jährige also die Königswürde. Seine Königin ist seine Frau Angela Hommen.

300-jähriges Jubiläum

Zu den aktuell 325 Mitglieder gehören meist Bewohner der Region Esserden, Speldrop und Reeserward oder deren Verwandte. „Wir wollen also Schützen haben, die sagen: ‚Wir kennen den‘“, fasste Brudermeister Klemens Rütter eine Aufnahmebedingung zusammen. So ließen sich Neuankömmlinge besser integrieren. Denn die Tradition des Schützentums ist in Esserden tief verwurzelt: Dieses Jahr feiert die St. Irmgardis Schützenbruderschaft Esserden Reeserward Speldrop ihr 300-jähriges Bestehen.

Der diesjährige König wird mit einer Brustplatte von 1724 in seiner Kette den Beweis des langen Schützenbrauchs tragen. Am 9. August feiert die Bruderschaft ihr Jubiläumsfest unter sich im Zelt auf dem Dorfplatz. Gastvereine sind dann am 10. August eingeladen, mit ihnen zu feiern. Zum Jubiläum hat die Schützenbruderschaft auch eine eigene Festschrift gedruckt. Das Buch beginne mit der Dorfgeschichte Esserdens und gehe dann nahtlos über in die Vereinsgeschichte, beschrieb Schriftführer Frank Semelka. Für 15 Euro ist es bei der Jubiläumsfeier am Dorfplatz erhältlich.

Das Schützenfest begann bereits am Freitagnachmittag. Nach der Versammlung aller Schützen fand der Zapfenstreich am Ehrenmal statt. Ab 20 Uhr schossen 23 Bewerber um den königlichen Titel des Jungschützen. Letztendlich setzte sich Antonia Hagenbeck durch. „Verstärkt sind die weiblichen Mitglieder natürlich bei den Jungschützen“, erklärte Brudermeister Klemens Rütter, wo die weiblichen Mitglieder der St. Irmgardis Schützen der Region am stärksten vertreten sind. Andererseits dürften Frauen zwar um Preise, nicht aber um die Königswürde schießen, gab er zu.

Weiter ging es am Samstag mit dem Umzug zum Festgottesdienst in Rees. Nach dem Totengedenken am Ehrenmal in Esserden folgte der Frühschoppen und das Königsschießen. Nach einer Pause zogen die Schützen erneut durch die Straßen und die Fahnenschwenker traten auf. Der Tag schloss mit einem Festball.

Zu Ehren der Thronbesteigung von Ulrich und Angela Hommen fand am Sonntag auch das Böllern mit mehreren Kanonen, Hand- und Standböllern statt. Gastschützenvereine aus Rees, Rees-Feldmark und Grietherbusch durfte das neue Königspaar zu ihrem Krönungsball willkommen heißen.

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Für die musikalische Untermalung sorgte am Freitag erstmals Disco Studio 2000. Doch auch die bewährte Rendezvous Partyband, das Tambourcorps Rees, der Spielmannszug Praest, das Tambourcorps Bienen und das Blasorchester Praest spielten auf dem Schützenfest.