Kreis Kleve. Wie viele Wohnungen stehen im Kreis Kleve leer? Dazu liegen nun neue Daten vor. Und auch andere Werte liefern Erkenntnisse zum Wohnen.
In den meisten Städten und Gemeinden im Kreis Kleve bleibt im Vergleich mit dem übrigen Bundesland relativ wenig Wohnraum ungenutzt: Wie das Statistische Landesamt IT.NRW anhand der Datengrundlage des Zensus 2022 ausgewertet hat, lag der Anteil der leerstehenden Wohnungen in den meisten Kommunen des Kreises zum Zeitpunkt der Erhebung im Mai 2022 unter dem landesweiten Schnitt von 3,3 Prozent.
Damit fiel die Leerstandsquote gegenüber dem Zensus 2011 geringer aus (Zensus 2011: 3,6 Prozent). Die höchsten Leerstandsquoten wiesen Altena (11,4 Prozent), Lügde (6,8 Prozent) und Winterberg (6,7 Prozent) auf. Fast die Hälfte der leerstehenden Wohnungen (48,2 Prozent) war seit einem Jahr oder länger nicht bewohnt. Die durchschnittliche Dauer des Leerstandes war in größeren Städten tendenziell länger als in kleineren Gemeinden.
Kreis Kleve: Unterschiede beim Wohnungsleerstand
Der Blick in die einzelnen Städte und Gemeinde im Kreis Kleve offenbart durchaus Unterschiede: So wies die sehr ländlich geprägte Gemeinde Weeze den niedrigsten Wohnungsleerstand auf. Laut Zensus blieben 1,9 Prozent des Wohnraums hier ungenutzt. Auch Kranenburg, gleich an der Grenze zu den Niederlanden kam bei der Auswertung auf einen ähnlichen Wert (2,1 Prozent). Ebenfalls deutlich unter dem Landesschnitt lagen zudem Bedburg-Hau und Uedem mit jeweils einer Leerstandsquote von 2,4 Prozent.
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Ein wirkliches Stadt-Land-Gefälle lassen die Daten nicht erkennen. Denn im kleinen Rees stehen ebensoviele Wohnungen leer, wie in der Kreisstadt Kleve (2,6 Prozent). In Emmerich liegt der Wert noch unter 3,0. Hier stehen 2,9 Prozent der Wohnungen leer. Spitzenreiter beim Wohnungsleerstand im Kreis Kleve waren 2022 im Übrigen Goch und Kalkar, hier wurden 3,0 Prozent der Wohnungen nicht von Mietern oder Eigentümern genutzt.
Durchschnittliche Wohnfläche im Kreis Kleve
Wie lange der Wohnung leersteht, haben die Statistiker nicht für jeden Kreis in Nordrhein-Westfalen ausgewertet – doch sie nennen allgemeine Zahlen. „Fast die Hälfte der leerstehenden Wohnungen (48,2 Prozent) war seit einem Jahr oder länger nicht bewohnt. Die durchschnittliche Dauer des Leerstandes war in größeren Städten tendenziell länger als in kleineren Gemeinden“, heißt es in einer Analyse.
„Fast die Hälfte der leerstehenden Wohnungen (48,2 Prozent) war seit einem Jahr oder länger nicht bewohnt. Die durchschnittliche Dauer des Leerstandes war in größeren Städten tendenziell länger als in kleineren Gemeinden“
Anhand des Zensus hat IT.NRW noch weitere Daten zum Wohnen ausgewertet – wie den Anteil der Einfamilienhäuser an den Wohngebäuden. Im Kreis Kleve leben demnach in den allen Städten und Gemeinden mehr Menschen im klassischen Einfamilienhaus (über 75 Prozent) als in ganz Nordrhein-Westfalen (63,3 Prozent). Den Top-Wert erreicht hier wieder Kranenburg, bei mehr als drei von vier Wohngebäuden (81,7 Prozent) handelt es sich hier um ein Einfamilienhaus. Auf ähnliche hohe Werte kommen Bedburg-Hau (81,5), Kalkar (78,4 Prozent) und Goch (78,2 Prozent). Übrigens: In Emmerich liegt der Wert bei 76,1 und in Kleve bei 70,2.
Soviel Platz gibt es zum Wohnen
Laut Statistik haben in Kranenburg und Uedem die Menschen dann auch den meisten Platz zum Wohnen, durchschnittlich sind es 121,3 Quadratmeter pro Wohngebäude in Kranenburg und 114,2 in Uedem. Zum Vergleich: In Emmerich leben die Menschen durchschnittlich auf 100,2 Quadratmetern, in Kleve sogar nur auf 95,8 Quadratmetern.
In NRW lag die Miete pro Quadratmeter kalt ohne Nebenkosten (Nettokaltmiete) 2022 bei durchschnittlich 6,82 Euro und damit 0,46 Euro niedriger als im bundesweiten Durchschnitt (7,28 Euro). In Emmerich lag die Nettokaltmiete 2022 bei 5,96 Euro, in Rees bei 6,04 Euro, in Kleve bei 6,62 Euro, in Goch bei 6,13 Euro und in Kalkar bei 5,94 Euro.