Rees-Millingen. Die Millinger Bürger sind verärgert: Der Bahnübergang bleibt gesperrt. Das sagt der Bürgermeister und diese Aussichten gibt jetzt Westnetz.

Die Millinger sind sauer. Wie berichtet, geht die Sperrung des Bahnübergangs Bruchstraße in die Verlängerung. Zur Einwohnerfragestunde am 2. Juli im Rat der Stadt Rees erschienen dann auch einige Anwohner, denn was sie vor allem vermissen, ist ein vernünftiger Informationsfluss. „Das waren sehr nachvollziehbare Anregungen und Gedanken“, sagt Bürgermeister Sebastian Hense.

Auf Nachfrage der NRZ erklärte er: „Millingen ist immer noch ein schöner Ort, aber es wird kritisch und ich verstehe den Ärger der Anwohner.“ Er habe versucht, die Fragen so gut wie möglich zu beantworten. Einige Maßnahmen zur Verbesserung der Situation würden auch bereits umgesetzt, der Bauhof sei schon während der Ratssitzung vor Ort gewesen.

„Das sind alles Gründe für Verzögerungen, aber das kann auf jeder Baustelle passieren. Viel wichtiger ist aber der Informationsfluss“

Sebastian Hense,
Bürgermeister Stadt Rees

Die wesentlichen Gründe für die Verzögerungen

Im Wesentlichen gäbe es drei Gründe für die Verzögerungen: Zum einen das Problem der Wasserhaltung. Die laufenden Pumparbeiten würden durch das viele Grundwasser erschwert. Trotz eines Gutachtens, wie viele Pumpen benötigt würden, gäbe es nicht genügend. Zum anderen liegen in diesem Bereich Leitungen der Thyssengas. „Je nachdem, was bautechnisch gemacht werden muss, kann dann nur gearbeitet werden, wenn ein Mitarbeiter der GmbH vor Ort ist“, erklärt Sebastian Hense. Nicht zuletzt sei auch Vandalismus ein Problem: „Es wurden immer mal wieder Pumpen abgeschaltet oder die Stromleitung dazu durchtrennt.“

„Das sind alles Gründe für Verzögerungen, aber das kann auf jeder Baustelle passieren“, so Hense. „Viel wichtiger ist aber der Informationsfluss!“ Diesen gelte es zu verbessern, auch wenn dies nicht Aufgabe der Stadt Rees sei, wie der Bürgermeister betont. „Wir werden uns trotzdem so gut wie möglich einbringen!“

Bürgermeister Sebastian Hense nahm sich in der Ratssitzung Zeit für die Fragen der Millinger.
Bürgermeister Sebastian Hense nahm sich in der Ratssitzung Zeit für die Fragen der Millinger. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Schilder zur Gaststätte Jonkhans wieder aufgestellt

So war auch Sebastian Hense am 6. Juli vor Ort, um sich ein Bild zu machen. „Wir haben dort mit dem Bauhof Ausbesserungsarbeiten an der Umgehung vorgenommen und die sind auch so, wie ich mir das vorgestellt habe. Das hilft aus meiner Sicht.“ Auch Anna Delic von der Gaststätte Jonkhans wurde bei dieser Gelegenheit ein Besuch abgestattet: „Ich war froh, dass der Biergarten gut gefüllt war. Auch die Schilder zur Umfahrung zur Gaststätte konnten wieder aufgestellt werden“, berichtet Hense.

„Aber“, so der Bürgermeister, „wenn wir gewusst hätten, wie lange die Maßnahme insgesamt dauern würde, hätten wir von vornherein an solche Dinge gedacht“. Mit den beiden Firmen sei man sich in diesem Punkt einig, „aber im Nachhinein lässt sich das natürlich immer leicht sagen“.

Der Bahnübergang in Millingen verärgert die Anwohner.
Der Bahnübergang in Millingen verärgert die Anwohner. © WAZ FotoPool | LINDEKAMP, Thorsten

Termin im Rathaus am 18. Juli

Auf städtische Initiative sei intensiver Kontakt zu den beiden Firmen Wasserwerke Wittenhorst und Westnetz GmbH aufgenommen worden, am 18. Juli gibt es zum Thema einen Termin im Rathaus mit den Firmen, den Sprechern der betroffenen Anwohner, dem Ortsvorsteher und dem Ratsmitglied. Dort sollen dann Informationen aus erster Hand erfolgen.

„Wir sind selbst nicht Verkehrsanordnungsbehörde. Gesicherte Information liegen uns daher nur dann vor, wenn wir die Anordnung vom Kreis haben, diese geben wir dann auch an die Öffentlichkeit“, erklärt Hense. Da sei es dann auch vorgekommen, dass nur im Nachgang informiert werden konnte. „Nach meinem jetzigen Kenntnisstand werden sich die Baustellen in unterschiedlichen Abschnitten noch hinziehen.“

Mitteilung der Westnest GmbH

In einer aktuellen Pressemitteilung (10. Juli) der Westnetz GmbH heißt es dazu:

Die Wasserwerke Wittenhorst führen gemeinsam mit der Westnetz GmbH ab der 29. Kalenderwoche die Anfang Mai begonnenen Bauarbeiten auf der Bruchstraße in weiteren Abschnitten fort. Ziel ist die Verlegung der Wasser- und Stromleitung sowie vorbereitende Maßnahmen für zukünftige Bauarbeiten auf dem Lessingweg, die für den Betuwe-Ausbau der Deutschen Bahn notwendig sind.

Die Baumaßnahmen hatten sich aufgrund von erhöhtem Grundwasser und Vandalismus verzögert. Vom 15. Juli bis zum 4. August 2024 ist die Bruchstraße zwischen Millinger Straße und Bahnübergang damit weiterhin gesperrt und sorgt für Verkehrsbeeinträchtigungen.

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Weiterführende Arbeiten bis Ende Oktober

Für alle weiteren Verkehrsteilnehmenden ist der Bahnübergang geöffnet und die Straße über einen gekennzeichneten Fuß- sowie Radweg passierbar. Westnetz und die Wasserwerke Wittenhorst bitten alle Verkehrsteilnehmenden sowie die Anwohnerinnen und Anwohner die entstehenden Verkehrsbeeinträchtigungen zu entschuldigen und danken für das Verständnis. 

Weiterführende Arbeiten der Wasserwerke und Westnetz folgen ab dem 5. August bis zum 1. September 2024 zwischen dem Bahnübergang und dem Parkplatz am Sportplatz sowie vom 30. September bis zum 27. Oktober 2024 zwischen „Am Gänseweiher“ und der Bruchstraße 13. In diesen Zeiträumen gibt es keine Einschränkungen auf der Bruchstraße und alle Verkehrsteilnehmenden können sowohl den Bahnübergang als auch die Straße passieren.

In der Zeit vom 2. bis 29. September führen die Wasserwerke Wittenhorst weitere Maßnahmen hinter dem Bahnübergang auf dem Lessingweg durch. In dieser Zeit ist der Bahnübergang geöffnet, jedoch für Fahrzeuge nicht passierbar. Ein Durchgang für Passanten und Radfahrende soll eingerichtet werden.