Rees-Millingen. Anna Delic, seit 17 Jahren Betreiberin von Hotel und Gaststätte Jonkhans in Rees-Millingen, erklärt, wie es weitergehen soll.
Es hatte sich bereits angedeutet, jetzt ist es spruchreif: Anna Delic, seit 17 Jahren Pächterin der Gaststätte Jonkhans in Rees-Millingen, macht weiter. „Vorige Woche habe ich den Vertag unterschrieben“, sagt die 55-Jährige – und wirkt total entspannt. Sie freue sich, dass das Haus, an dem ihr Herz so hänge, nicht geschlossen wird.
Wie berichtet, wollte die Eigentümerin das Gebäude an der Bruchstraße verkaufen, fand aber keinen Interessenten. Deshalb hatte sich die gebürtige Kroatin überlegt, ob sie nicht Hotel und Gaststätte weiterführen soll. „Jetzt stimmen die Konditionen“, sagt sie. Und freut sich, dass alle ihre Mitarbeiter weiter an Bord bleiben.
Es soll nichts verändert werden
„Ich werde nichts verändern, alles bleibt so, wie meine Gäste es kennen“, schaut Anna Delic in die nähere Zukunft. Übrigens ganz zur Freude von unzähligen Vereinen, die bei ihr seit Jahren ein und aus gehen. Egal ob Schützen, Karnevalisten, Feuerwehr, Kegelclubs oder Radfahrer: Sie alle sind froh, dass sie ihre Veranstaltungen wie gehabt bei Jonkhans feiern können.
Dankbar und froh seien viele, „nach dem NRZ-Artikel vor einigen Wochen hatte ich ganz viele positive Nachrichten erhalten“, erzählt die Gastronomin aus Leidenschaft. Nur Blumen, die sie so unglaublich liebt, hat sie noch keine bekommen, auch nicht vom Ortsvorsteher, der auch froh sei über ihre Entscheidung, schmunzelt sie. Mit einem Augenzwinkern schiebt sie hinterher: „Pfingstrosen mag ich besonders gerne...“.
Ändern soll sich wirklich nichts für die Gäste. Es werde die gleiche Küche geben, und es werden auch die gleichen Preise zu zahlen sein, nachdem sie 2023 die Preise etwas angehoben hatte – das Wiener Schnitzel etwa um einen Euro auf jetzt 15,90 Euro, „bei gleich großer Portion“, sagt sie. Die Mehrwertsteuer-Erhöhung von sieben auf 19 Prozent von Anfang des Jahres würde sie nicht weitergeben.
Neuer Vertrag gilt ab 16. Juni
Wobei: Etwas wird sich doch verändern. „Ich werde nicht mehr jeden Tag 16 Stunden arbeiten. Das halte ich auf Dauer nicht durch“, erzählt Anna Delic, die schon seit über 30 Jahren in Deutschland lebt. Der neue Vertrag startet übrigens am 16. Juni. „Dann“, fällt ihr in diesem Moment ein, „mache ich vielleicht gleich mal eine Woche Urlaub in Kroatien“.
Ob sie generell absehbar mehr Zeit für Privates hat, hängt wohl von einem anderen Umstand ab. Denn falls sich jemand findet, der die Gaststätte und das Hotel übernimmt, würde sie sich zurückziehen. „Wobei ich dem- oder derjenigen in jedem Fall helfen würde, wie auch immer“, unterstreicht Anna Delic. Die aber erst mal glücklich ist, wie sicher alle ihre Gäste auch, dass die Gastronomie für Millingen erhalten bleibt.
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sg