Emmerich-Elten. Die Kolpingfamilie Elten lud zur närrischen Sitzung ins Kolpinghaus. Warum die beiden Prinzen samt Garde zu Tränen gerührt waren.

Am Ende eines Regenbogens wartet bekanntlich Gold: Das Prinzenpaar schloss seinen Samstag mit dem langersehnten Heimspiel. Ins königliche Taxi gesprungen, war wohl kaum ein Navigationssystem zum Eltener Kolpinghaus nötig. Dessen Wände zierten rosa Horizonte, Märchenwälder und leuchtende Regenbögen. Als eine Hommage an das wohl glamouröseste Prinzenpaar aller Zeiten –obendrein jede Menge Glitzer.

Hinter verträumter Fassade versteckte sich jedoch auch die ein oder andere Horrorfantasie. Darunter, detailgetreu ins Bühnenbild gemalt, die grinsende Fratze, die einst Stephen Kings dunkelsten Träumen entsprang. Pennywise ist zwar unheimlich, am Ende des Tages aber auch nur ein Clown. Was wie ein wilder Mix der Genres klingt, griff sich in Motto und Programm auf. „Grusel, Fiction, Comedy, Jubeljahr! Elten hat ein Prinzenpaar!“, ließ den Narren sowohl bei Tänzen als auch Kostümen freien Lauf. Für jeden was dabei, pilgerten etliche Karnevalisten zum diesjährigen Mekka der Garde.

Kolping-Sitzung in Elten.
Kolping-Sitzung in Elten. © FUNKE Foto Services | Jens Uwe Wachterstorm

Vermittlungsagentur für Prinzen und waschechter Eltense Adel

Wenn die Freude aufs Heimspiel auch groß war, so stellte sich gleich zu Beginn die Frage, was denn nun passiert, wenn das Prinzenpaar abdankt. Monika van Dillen aka Dora en Hein eröffnete dazu sicherheitshalber schonmal eine Vermittlungsagentur für Prinzen. Die lockte jede popkulturelle Erscheinung der letzten Jahrzehnte an. Neben Prinz Eisenherz oder dem von Zamunda, düste samt oranger Perücke sowie Motorfiets ein waschechter Eltense Adel übers Parkett: Prinz Pilske.

Senioren benötigen ebenfalls eine Anlaufstelle in puncto Dating, überlegte Manuela Wijnands in ihrer Bütt. „Der Greis ist heiß“, kam es ihr wie ein Geistesblitz. Sie selbst hat ihre Liebe des Lebens schon gefunden. Wo genau, ist unklar. Im Fitnessstudio war es aber ganz sicher nicht. So verfolge ihr Gatte eher das Motto „wie Gott mich schuf und der Hopfen mich formte.“ Unterlegt übrigens mit dem berühmten „Ba Dum Tss“ durch die Eltener Karnevalskapelle (EKK), die ohnehin über den ganzen Abend für Livemusik sorgte.

Sexbomben samt Rollator

Kolping-Sitzung in Elten.
Kolping-Sitzung in Elten. © FUNKE Foto Services | Jens Uwe Wachterstorm

Dass die Eltener Kolpingfamilie besonders viel Wert auf Comedy legte, bewiesen auch die Sexbomben, die samt Rollator durch die Reihen schritten. „Knackige Kolping Girls“ packten die Schweißbänder aus. Zuerst wärmten sie sich auf – von innen. Nachdem der Ouzo gekippt war, gab es einen heißen Striptease. So schnell verwandelt der Sport Krampfadern in Lachkrämpfe.

Die Emotionen sollten jedoch schlagartig wechseln. „Nun erwarte ich viel von euch, liebes Publikum. Ich erwarte den größten Empfang, den es jemals in der Geschichte gegeben hat“, sprach Bastian Liske, Präsident des Elferrates. Seine Zuhörer wussten gleich, worauf das hinausläuft und griffen zum bunten Equipment. Die Gipfel ihrer Stühle erklettert, jubelten sie drauflos. Ihre Fahnen schwangen so heftig, dass Sturmböen entfacht wurden, während der Geräuschpegel Ballons zum Platzen hätte bringen können.

Pure Emotionen zum Einmarsch

Nun pochte das Herz im Herz des Dorfes. Bereits beim Einmarsch flossen sowohl bei Thorsten I. als auch Garde die Tränen. „Das, was die beiden hier ausstrahlen, sind pure Emotionen. Genau für diese Emotionen feiern und lieben wir den Karneval“, schniefte auch GeckChef Dominik Kilch. Untypisch ergriff Steffen I. das Wort: „Normalerweise redet Thorsten. Heute, in unserem Haus, muss ich euch einfach danken. Das, was ihr gemacht habt, war großes Kino.“ Nun glitzerten auch in seinen Augen dicke Tränen.

„Wenn ihr jemals die Chance dazu habt, werdet Prinzenpaar. Das ist das Geilste, was es gibt“

Steffen I.
Prinz Emmerich

Wo die Session fast am Ende ist, zog der Prinz Resümee: „Wenn ihr jemals die Chance dazu habt, werdet Prinzenpaar. Das ist das Geilste, was es gibt.“ Nach einer goldigen Gesangs- sowie Tanzeinlage, betteten sich die Prinzen im Publikum zwischen ihren Liebsten. Für sie war das Ende des Regenbogens an jenem Ort, an dem alles begann.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Emmerich, Rees und Isselburg