Emmerich/Rees/Isselburg. An den Grundschulen in Emmerich, Rees und Isselburg soll nach positiven PCR-Pooltests nun Schnelltest gemacht werden. Das sagen Schulleiter dazu.

Das Land NRW hat das Corona-Testverfahren für Grundschulen abgeändert. Aus der Not heraus, weil die Labore, die für die Auswertung der PCR-Test zuständig sind, überfordert waren. Nun gilt: Fällt einer der Lolli-PCR-Pooltest in einer Grundschule positiv aus, sollen die davon betroffenen Kinder am nächsten Tag in der Schule einen Antigen-Schnelltest absolvieren. Oder mit einem negativen Schnelltestergebnis in die Schule kommen.

Chaos und Sorge in den Schulen

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Fragt man die Schulleitungen in der Region nach ihrer Meinung dazu, kann man von „hanebüchenem Chaos“, das „den Namen Teststrategie nicht mehr verdient“ hören. Von Sorgen, dass sich Lehrer mit der Verordnung einer Gefahr aussetzen – denn sie müssen dann am Morgen nach dem positiven Testergebnis dann die möglicherweise Corona-positiven Kinder testen. „Ohne Schutzausrüstung“, wohl gemerkt. Von Kindern, für die eine solche Situation natürlich auch eine psychologische Belastung ist. Allerdings gibt es solche Äußerungen nur anonym – denn man fürchtet Konsequenzen aus Richtung Düsseldorf für etwaige kritische Kommentare zu den Neuerungen.

Erste Erfahrungen mit der neuen Verordnung hat man bereits an der Luitgardisschule in Emmerich gesammelt. „Wir hatten schon einen positiven Pooltest“, erklärt Schulleiterin Anke Neubauer. „Die meisten der betroffenen Eltern haben die Möglichkeit genutzt, einen Bürgertest zu machen.“ So war die Situation in der Schule, mit wenigen Kindern, die dort noch getestet werden mussten, gut zu handhaben. Und man werde es auch hinbekommen, wenn diese Möglichkeit zum Schnelltesten vor dem Unterrichtsbeginn von Seiten der Eltern mal nicht bestehen sollte.

Wichtige Zusammenarbeit mit den Eltern

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An der Liebfrauenschule in Emmerich hat man die Eltern ebenfalls schon mit ins Boot geholt. „Wir haben die Eltern gebeten, von 8 bis 8.30 Uhr erreichbar zu sein“, sagt Schulleiterin Judith Flegel. Denn wenn ein Schnelltest vor Ort positiv ausfällt, müsste das entsprechende Kind ja direkt wieder abgeholt werden. „Wir haben die Eltern auch gebeten, möglichst schon Zuhause zu testen, wenn ein Pooltest positiv ausfällt.“ So könnte unter Umständen verhindert werden, dass ein mit Corona infiziertes Kind morgens noch in die Schule kommt.

Oliver Skukies, Schulleiter des Grundschulverbunds Isselburg, sieht in der neuen Verordnung erstmal nur die logische Konsequenz aus der Überlastung der Labore. Zudem habe die davor geltende Strategie auch nicht wirklich den gewünschten Erfolg gebracht. „Das war Mehrarbeit ohne Mehrwert“, sagt er. Bei der jetzt neu geltenden Strategie setzt auch er auf die gute Zusammenarbeit mit den Eltern. „Grundsätzlich sind die Eltern für das Thema sensibilisiert worden“, sagt er. „Selbst wenn ich mich noch spät am Abend oder früh am Morgen an die Eltern wenden muss, wird da sehr gut kommuniziert.“

Die Lolli-Tests, die für die Pooltestungen verwendet werden, würden in Isselburg sehr gut laufen. „Das ist mittlerweile eingespielt“, sagt Skukies. Das sei in maximal zehn Minuten erledigt. Wie es dann mit Antigen-Schnelltests aussehen würde, könne er nicht so genau sagen. Er schätzt den Zeitaufwand allerdings auf rund 30 Minuten ein – auch, weil man 15 Minuten auf das Testergebnis warten muss.