Emmerich/Rees. Etwas aufwendiger, aber doch relativ reibungslos: Der Schulbetrieb in Emmerich und Rees verlief trotz der doppelten Corona-Tests normal.

Die Weihnachtsferien sind zu Ende gegangen. Und erneut hat sich etwas an der Testpflicht an den Schulen geändert – sie wurde ausgeweitet. „Künftig nehmen auch Geimpfte und Genesene verpflichtend an den regelmäßigen Tests in den Schulen teil. Die erweiterte Testpflicht gilt für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie für das gesamte darüber hinaus in den Schulen tätige Personal“, heißt es dazu vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Konkret bedeutet dies, dass an den Grundschulen in Emmerich und Rees alle Schüler zum Schulstart am Montag sich einem sogenannten Lolli-Test unterziehen mussten. Dabei geben die Kinder erstmals auch eine zweite, sogenannte Rückstellprobe mit ab, um eine gegebenenfalls nötige Pool-Auflösung zu beschleunigen.

„Wir sind mittlerweile ein kleines Labor“

„Wir sind mittlerweile nicht nur eine Grundschule, sondern auch ein kleines Labor“, sagt Judith Flegel mit Blick auf die aktuellen Testungen in ihrer Schule. Für die Rektorin der Liebfrauenschule in Emmerich ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien relativ ruhig gestartet. „Natürlich gibt es einige Krankmeldungen und auch Quarantäne-Bescheinigungen wurden übermittelt, aber der normale Schulbetrieb ist möglich.“

Doch bis der Unterricht überhaupt starten kann, wird erst einmal getestet. Und das bekanntlich nun doppelt. „Das erhöht natürlich den Aufwand“, sagt Flegel. Vor allem bei den jüngeren Schülern. Die benötigen mehr Anleitung fürs Testen. Schließlich gibt es zwei Tupfer und vier Aufkleber – und die sollten schließlich entsprechend richtig angewandt werden. So müssen die Lehrer die Zeit gut im Blick halten, wie lang nun der „Lolli“ im Mund verbleibt – „und auch, welche Kinder nun eigentlich getestet werden können“, erklärt Flegel.

Tests werden von den Schulen nach Düsseldorf gebracht

Denn erst ab der neunten Woche nach einer Coronainfektion dürfen die Grundschüler wieder getestet werden. Abgeholt werden die Tests einmal am Tag durch ein Taxi, dass die Tests an allen Emmericher Grundschulen abholt und dann zum Labor nach Düsseldorf bringt. Übrigens: Einige, so Flegel, sind bereits komplett geimpft. „In jeder Klasse etwa eine Handvoll“, schätzt die Rektorin. Die Tendenz sei steigend.

Wie immer im Leben brauchen neue Regelungen erst mal eine Eingewöhnungszeit. An der Luitgardisschule in Elten hat die Prozedur am ersten Schultag dann auch rund 35 Minuten in Anspruch genommen, da sie deutlich aufwendiger ist, als die früheren Testungen und insgesamt vom Lehrpersonal auch eine akribische Buchhaltung vorgehalten werden muss. „Aber wir stehen voll dahinter“, sagt Schulleiterin Anke Neubauer. „Die neue Vorgabe ist eine gute Sache, da so deutlich weniger Kinder in Quarantäne müssen.“

Eltern erhalten das Ergebnis mittels eines QR-Codes

Wurde vorher ein Kind in einer Klasse positiv getestet, konnte es durchaus passieren, dass der ganze Klassenverbund drei Tage nicht die Schule besuchen durfte. Durch die nun zusätzlich hinterlegte zweite individuelle Testung, kann eine persönliche Bestimmung erfolgen und die Eltern erhalten das Ergebnis mittels eines QR-Codes. Zur Klarstellung: Sollte das Pool-Ergebnis keinen Coronafall aufzeigen, wird die zweite Testung vom Labor überhaupt nicht mehr ausgewertet.

Eine Problematik bleibt aber weiterhin bestehen: „Es ist wirklich ganz übel, wenn Eltern ihre Kinder nicht pünktlich in die Schule schicken“, so Neubauer, denn dann kann die Pool-Testung nicht erfolgen. „Wir behandeln das ganz strikt: Wer nicht pünktlich zum Schulstart anwesend ist, geht wieder nach Hause.“

In Millingen kamen fast alle Grundschüler schon getestet zum Unterricht

Völlig problemlos lief der erste Tag an der St. Quirinus-Grundschule in Millingen. „Das hat heute weniger als fünf Minuten gedauert mit beiden Tests zusammen“, lobt Schulleiterin Britta Koltermann ihre Schulkinder. Aber auch die Eltern: „Bis auf ganz wenige Ausnahmen sind die Kinder schon getestet zur Schule gekommen. Obwohl das ja nicht vorgeschrieben ist.“ Überhaupt laufe alles wie am Schnürchen, auch die Zusammenarbeit mit dem Labor in Düsseldorf. Die Ergebnisse vom Lolli-Test würden bis 20 Uhr vorliegen, die Einzeltests, so sei es zugesichert worden, bis spätestens 6 Uhr am nächsten Morgen.

An der Gemeinschafts-Grundschule in Rees kam ein ganz anderes Problem auf: Viele Lehrer konnten nicht pünktlich zum Unterricht antreten und nicht beim Testen da sein. „Sie standen schlicht vor der gesperrten Rheinbrücke in Rees in einem Mega-Stau“, erzählt eine hörbar gestresste Kollegin ob der Testungen, die jetzt von wenigen Kollegen durchgeführt werden mussten. Weitere Infos gab’s nicht. „Das wird heute nix“, sagte sie und legte auf.