Duisburg. Der zweite Abschnitt einer maroden Hauptstraße in Duisburg soll erneuert werden. Es ist der teuerste Ausbau im Bezirk. Das müssen Anlieger wissen.
Fahrräder, Autos und Schwerlasttransporter holpern seit vielen Jahren über eine marode Hauptstraße im Stadtwesten – damit soll in einigen Monaten Schluss sein. Der zweite lange Abschnitt der Kruppstraße in Duisburg-Friemersheim soll kommenden Sommer saniert werden.
Es geht um den Teil der Kruppstraße zwischen Bismarckstraße und der Kreuzung Friedrich-Alfred-Straße/ Europaallee an der Bahnstation Rheinhausen Ost. Im Juni sollen dort die Arbeiten an der Fahrbahn starten. So steht es im Beschlussentwurf, über den der Rat der Stadt am 24. Februar abstimmt.
Marode Kruppstraße vor der Sanierung – nur noch Tempo 30 erlaubt
Anwohner dürften jubeln, aber auch Lkw-Fahrer, die durch den Logport fahren. Sie ärgern sich seit vielen Jahren über die vielen Schlaglöcher, die zwar immer wieder ausgebessert werden, nach dem Winter aber meist wieder aufplatzen. So zählen einige Rheinhauser die Kruppstraße zu den hässlichsten Straßen im Duisburger Westen.
Der Abschnitt zwischen Bismarck- und Friedrich-Alfred-Straße ist so beschädigt, dass hier seit zwei Jahren nur noch 30 statt 50 Kilometer pro Stunde gefahren werden darf. Dabei ist die Kruppstraße eine Hauptverkehrsstraße im Bezirk und Teil des Vorbehaltsnetzes der Stadt. Rund 6000 Fahrzeuge rollen jeden Tag über den Abschnitt. Dazu gehören täglich 877 Lkw, die ihren Weg durch das Logport-Gelände gerne über die Kruppstraße abkürzen.
Dass der Zustand der Straße zu schlecht ist, erkennt auch die Stadt, wie es in der Beschlussvorlage heißt: „Die Verkehrssicherheit kann mittelfristig nicht mehr gewährleistet werden.“ Die Radwege haben keine Schutzstreifen und seien zu schmal. Zudem sind die zwei Bushaltestellen nicht barrierefrei.
Fahrbahn, Radwege, Haltestellen: So soll die Kruppstraße umgebaut werden
Voraussichtlich ab Juni soll deswegen die Fahrbahn erneuert werden. Außerdem will die Stadt an beiden Seiten kombinierte Geh- und Radwege anlegen und sie mit einem Streifen von der Fahrbahn abtrennen. Die Wege sollen 2,50 Meter breit werden. Von der Bremerhavener Straße bis Bismarckstraße sei ein 3,25 Meter breiter Geh- und Radweg auf der östlichen Seite möglich.
Aktuell gibt es eine Asphalteinmündung am Gebäude des Informationszentrums der Kälte-, Klima- und Energietechnik gGmbH (IKKE). Hier ist der Gehweg also unterbrochen. Künftig soll der kombinierte Geh- und Radweg aber durchlaufen. Um den Weg so erneuern zu können, will die Stadt die Gehwegfläche kaufen. Dafür sei sie nun mit dem IKKE im Gespräch. Der Ankauf koste voraussichtlich 40.000 Euro.
Die Haltestellen für die Linie 914 sollen barrierefrei ausgebaut werden sowie Fahrradabstellanlagen und ein Wartehäuschen bekommen. Die Stationen werden als Buskap ausgelagert. Das heißt: Sie werden bis zum Fahrstreifen vorgezogen, damit Busse nicht in eine Bucht einfahren und wieder in den Verkehr einfädeln müssen. Ein geschützter Ein- und Ausstiegsbereich ist geplant.
Umbau kostet über zwei Millionen Euro – Land stemmt einen Teil
Das ganze Projekt soll 2,245 Millionen Euro kosten. Damit ist es der teuerste Ausbau einer Gemeindestraße im Bezirk Rheinhausen in den kommenden zwei Jahren.
Offiziell werden für den Ausbau zwar Anliegerbeiträge fällig. Trotzdem landet keine Rechnung in den Briefkästen der anliegenden Eigentümer, weil das Land NRW die Straßenausbaubeiträge abgeschafft hat. Das Land übernimmt 60 Prozent der Kosten für den Ausbau der Geh- und Radwege sowie 40 Prozent für die Sanierung der Fahrbahn. Den Rest stemmt der städtische Haushalt.
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Ratsherr: „Die Sanierung ist ein Segen für Friemersheim“
Wie die Kruppstraße ohne Schlaglöcher aussieht, sehen Anwohner bereits auf dem Abschnitt zwischen Moltkestraße und der Kreuzung Windmühlenstraße/ Kaiserstraße/ Walther-Rathenau-Straße. Dieser Teil wurde Ende des vergangenen Jahres erneuert.
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Ganz zufrieden sind Anlieger mit der Verkehrssituation dort noch nicht, wie der Friemersheimer CDU-Ratsherr Klaus Mönnicks sagt: „Es hat sich eingebürgert, dass jetzt auf beiden Seiten der Straße geparkt wird.“ Dadurch sei kein Begegnungsverkehr mehr möglich. Es komme schnell zum Chaos und viele Autofahrer weichen über die schmale Moltkestraße durchs Wohngebiet aus.
Trotzdem freut sich Mönnicks darüber, dass der zweite Problemabschnitt jetzt voraussichtlich erneuert wird: „Ich bin vor Freude unter die Decke gesprungen, als ich die Beschlussvorlage gesehen habe.“ Dafür habe er viele Jahre gekämpft. Die Anwohner hätten genug gelitten: „Die Sanierung ist ein Segen für Friemersheim.“
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>> Straßen in Duisburg: 72 Fahrbahnen wurden 2024 saniert
- Im vergangenen Jahr hat die Stadt Duisburg 72 Straßendecken im Stadtgebiet sanieren lassen (Vertragszeitraum März bis November). Dabei wurden etwa 86.000 Quadratmeter Asphaltschicht in den Fahrbahnen erneuert.
- Den Wirtschaftsbetrieben standen gut 4,2 Millionen Euro zur Verfügung, um Straßendecken in Duisburg zu sanieren. Das Geld hat die Stadt komplett ausgeschöpft.
- Im Bezirk Rheinhausen haben alle Fahrbahnsanierungen knapp 760.000 Euro gekostet. Am teuersten waren die Projekte an der Windmühlenstraße (circa 110.000 Euro) und der Bonertstraße (circa 107.000 Euro).
- Im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl haben die Projekte insgesamt gut 436.000 Euro gekostet. Mit Abstand am teuersten war die Fahrbahnsanierung der Moerser Straße (circa 117.000 Euro).