Duisburg. Falschparker und Schlaglöcher: Eine Straße im Duisburger Westen nervt Anwohner immer wieder. Nun soll sie umgebaut werden. Die Bauzeit ist lang.
Autos, Busse und Fahrräder holpern über viele Schlaglöcher, Anwohner regen sich über Falschparker auf und einige Fußgänger fühlen sich unsicher: Der Zustand der Atroper Straße in Hochemmerich ist ein leidiges Thema im Bezirk. Manche Rheinhauser zählen sie sogar zu den hässlichsten Straßen im Duisburger Westen.
Doch bald soll vieles besser werden für Anwohner und alle, die regelmäßig in Hochemmerich unterwegs sind. Die Bezirksvertretung hat einen aufwendigen Ausbau der Atroper Straße beschlossen – zumindest auf einem 250 Meter langen Teilstück. 890.000 Euro soll das Projekt kosten. Die Arbeiten sollen schon bald starten, aber lange dauern.
Umbau der Atroper Straße in Duisburg: Ein halbes Jahr Bauzeit ist angesetzt
Der Ausbau betrifft den Bereich der Atroper Straße zwischen Anna- und Margarethenstraße. Dort wird „die Fahrbahn weitgehend im Vollausbau erneuert“, heißt es im Beschluss. Im November soll es mit dem Ausbau losgehen. 25 Wochen sind als Bauzeit angesetzt. Damit würden die Arbeiten bis Sommer 2025 dauern. Doch immerhin: „Eine Vollsperrung ist nicht vorgesehen.“
Zwei Einmündungen werden zu Bordsteinabsenkungen umgebaut: die zur Gustavstraße und die zur Stichstraße bei der Atroper Straße 25. Dadurch wird den Fußgängern Vorrang gewährt. Dabei werden auch einige Gehwege erneuert. Außerdem werden zwei Überquerungsstellen für Fußgänger gebaut: an der Annastraße und vor der westlichen Bushaltestelle.
Atroper Straße: Bushaltestellen werden barrierefrei ausgebaut
Neben Fußgängern können sich Busreisende auf Verbesserungen freuen: „Die Bushaltestellen werden barrierefrei ausgebaut und erhalten in der Fahrbahn eine Betondecke“, steht im Beschluss. Die westliche Haltestelle wird zu einem Buskap ausgelagert. Das heißt: Der Rand der Haltestelle wird bis zum Fahrstreifen vorgezogen, damit Busse nicht in eine Bucht einfahren und wieder in den Verkehr einfädeln müssen.
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Die Stadt hat überprüft, ob die westlichen Pausenhaltestellen der DVG in die Wendeanlage verschoben werden können. Dies sei aber nicht möglich, ohne Bäume zu fällen und die Grünfläche zu verkleinern. Deswegen bleiben sie auf der westlichen Straßenseite.
Parkstreifen werden eingerichtet und Markierungen ergänzt
Auf beiden Straßenseiten werden Parkstreifen eingerichtet: auf der westlichen Seite auf Höhe der Hausnummern 36 bis 42, auf der östlichen Seite bis zur Einmündung der Kreuzstraße. Vor der Einmündung der Gustavstraße werden die Streifen markiert. Alle Parkstände sollen zwei Meter breit sein.
Im Bereich der Parkstreifen werden 0,75 Meter breite Trennstreifen hergestellt, damit genug Abstand zwischen den Radfahrern und geparkten Autos bleibt. Nördlich der Einmündung zur Annastraße fehlen bislang Markierungen der Parkstreifen und einer Leitlinie – diese werden nun ergänzt. Dort werden die Trennstreifen nur einen halben Meter breit sein, weil die Fahrbahn dort breiter ist.
Radfahrer dürfen die beiden Einbahnstraßen Annastraße und Erzstraße in Gegenrichtung befahren. Der Bereich, in den sie ein- und ausfahren können, ist jedoch nicht mehr markiert. Auch diese Markierung wird jetzt erneuert. Aufgefrischt wird auch die Asphaltschicht der Stichstraße von der Atroper Straße 25 bis zur Kreuzstraße.
3800 Fahrzeuge rollen jeden Tag über die Atroper Straße
Die Atroper Straße selbst ist zwar recht eng und keine Hauptverkehrsstraße. Für den Bezirk ist sie dennoch wichtig, weil sie gleich mehrere Knotenpunkte und Hauptstraßen verbindet: die Krefelder und Duisburger Straße, Friedrich-Alfred-Straße und Schwarzenberger Straße beziehungsweise Margarethenstraße. Sie gehört zum Vorbehaltsnetz der Stadt und soll den Verkehr zwischen den Stadtteilen abwickeln. Gleich zehn Buslinien fahren die gleichnamige Haltestelle an.
Dementsprechend herrscht dort recht viel Verkehr. Rund 3800 Fahrzeuge rollen jeden Tag über die Fahrbahn, heißt es im Beschluss. Knapp ein Fünftel davon sind Lkw. Und obendrauf sind zwischen dem ganzen Blech auch noch viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs, weil die Straße zum Hochemmericher Markt und an einigen Geschäften entlangführt.
Warum werden keine Radwege an der Atroper Straße gebaut?
Radfahrer würden sich wohl über separate Radwege an den Straßenseiten freuen. Darauf hoffen sie beim Ausbau aber vergebens. In der Spitze fahren 374 Fahrzeuge pro Stunde über die Atroper Straße. Dadurch sei die Verkehrsbelastung so gering, dass Radfahrer und Autos gemeinsam auf einer Fahrbahn fahren könnten, heißt es im Beschluss.
Schutzstreifen für den Radverkehr einzurichten, würde erst Sinn ergeben, wenn 1000 Fahrzeuge oder mehr pro Stunde über die Straße fahren. Außerdem seien Radführungen „bei den vorliegenden Querschnittsbreiten nur unter Entfall der Parkstände umsetzbar“.
>> Straßen in Hochemmerich: Schlaglöcher sind immer wieder Thema
- Anwohner kritisieren immer wieder den Zustand der Straßen in Hochemmerich und Rheinhausen. Neben der Atroper Straße gehören die Krefelder Straße und Kruppstraße dazu. Die Beschwerden drehen sich vor allem um Schlaglöcher.
- 2021 haben Anwohner, Kaufleute und Lokalpolitiker die Probleme in einem offenen Brief an Oberbürgermeister Sören Link angesprochen. Sie sahen keine sichere Straßenführung gewährleistet und forderten Sofortmaßnahmen – auch für die Atroper Straße.
- Die gröbsten Schlaglöcher wurden immer mal wieder geflickt, so zum Beispiel 2021. Zwei Jahre später wurde die Atroper Straße wegen Kanalbauarbeiten gesperrt.
- Bevor nun der große Umbau beginnt, verlegen die Netze Duisburg eine Wasserleitung am westlichen Fahrbahnrand von Bertastraße bis Kreuzstraße.