Duisburg. Duisburg rüstet auf: 285 Terrorsperren sollen vor Anschlägen mit Autos und Lkw schützen. Neue Sperren sollen „sicheren Schutz vor Angriffen“ bieten.
Am Freitagabend, 20. Dezember 2024, rast ein Mann mit seinem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, tötet sechs Menschen und verletzt hunderte weitere. Einen Tag später sichert Duisburg Kontor den Weihnachtsmarkt in der Innenstadt mit zusätzlichen mobilen Anti-Terror-Sperren. Jetzt steht fest: Die Stadt kauft 34 weitere Sperren.
- Die Lokalredaktion Duisburg hält Sie auch hier auf dem Laufenden: zum WhatsApp-Kanal + Duisburg-Newsletter gratis ins E-Mail-Postfach schicken lassen + Instagram + Facebook +
Seit 2020 wird die Duisburger Innenstadt durch 130 fest installierte und 17 versenkbare Poller geschützt. Darüber hinaus besitzt die Stadt laut Sprecher Maximilian Böttner „40 feste und 64 mobile Elemente, die jeweils eine Durchfahrt von circa sechs Metern Breite sichern können.“
Diese 40 festen Sperren seien aber „inzwischen immer weniger nutzbar, da sie einfach nicht flexibel genug geöffnet oder versetzt werden können.“ 2016/2017 kamen nach dem Anschlag von Berlin auf dem Duisburger Weihnachtsmarkt Wassertanks zum Einsatz. Die „sind nach heutigem Stand der Technik jedoch nicht zum vollumfänglichen Schutz vor Anschlägen mit Kraftfahrzeugen geeignet“, sagt Böttner.
Duisburg kauft mobile Lkw-Sperren: „sicherer Schutz“ vor Lkw, SUV, Transportern
Bei den 34 neuen Sperren handelt es sich um mobile Lkw-Sperren. Sie „bieten bei richtigem Einsatz sicheren Schutz vor Angriffen mit Pkw, großen und leistungsstarken SUV, Transportern und Lkw“, sagt der Stadtsprecher. Die Sperren mit einer Breite von 2,55 Metern könnten jeweils „eine Einfahrtbreite von bis zu sechs Metern absichern“, insgesamt also 204 Meter. Mit den neuen Sperren wird die Stadt, feste und flexible zusammengerechnet, über insgesamt 285 Terrorsperren verfügen.
„Sie bieten bei richtigem Einsatz sicheren Schutz vor Angriffen mit Pkw, großen und leistungsstarken SUV, Transportern und Lkw.“
Mangelnde Sicherheit sei kein Grund für den jetzigen Kauf, betont Böttner: „Die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen waren qualitativ ausreichend.“ Die Stadt brauche absehbar mehr Anti-Terror-Sperren, um neue Veranstaltungen zu sichern und auf geänderte Flächen zu reagieren. So soll der Weihnachtsmarkt sich von der Königstraße bis auf den Portsmouthplatz ausdehnen, die FISU World University Games stehen 2025 an, und Veranstaltungen im Rahmen der Bundesgartenschau 2027 müssen ebenfalls gesichert werden.
Auch interessant für Sie? 5 viel gelesene Duisburg-Artikel:
- Sana und Bethesda wollen kooperieren: Einblick in die großen Pläne
- Betrugsvorwürfe gegen Feuerwehr: Erster Verlierer wehrt sich
- Platzsturm beim MSV Duisburg: Neue Fotos zeigen sechs Randalierer
- Sana Kliniken: Auf diese drei Bereiche wird gesetzt – was wegfällt
- Plötzlich gehen 6 Mitarbeiter: Ärger in Duisburger Seniorenheim?
Viele Duisburger dürften Terrorsperren wie die Neuanschaffungen schon gesehen haben: Sie werden laut Böttner „bereits seit mehreren Jahren auf Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet eingesetzt“, zum Beispiel für „sämtliche Karnevalsumzüge, diverse Sportveranstaltungen, das Ruhrorter Hafenfest oder Veranstaltungen im Innenhafen“ sowie den „Teil des Weihnachtsmarktes auf der Münzstraße“.
Neue Terrorsperren für Duisburg: Das kosten sie
Die 34 neuen Terrorsperren werden die Stadt Duisburg nach eigenen Angaben 217.480 Euro netto kosten. Im Vergleich zur Leihgebühr ist das günstig: Ein Angebot, das der Verwaltung vorliegt, beläuft sich demnach „allein für den Karnevalssamstag auf rund 90.000 Euro“. Nach Magdeburg gelte „eine veränderte Marktlage“.