Duisburg. Die Chefin einer beliebten Kneipe in Duisburg ist kürzlich gestorben. Jetzt übernimmt ein bekannter Wirt das Lokal. Er verrät seine Pläne.

Es gibt einen Hoffnungsschimmer zum Ende eines traurigen Jahres aus Sicht der Kneipenszene im Duisburger Westen. Gleich drei namhafte Wirte aus dem linksrheinischen Duisburg sind kürzlich unerwartet verstorben. Eine von ihnen: Martina Kischkat, langjährige Chefin des „R(h)einblicks“ in Homberg.

Die renommierte Kneipe hat seitdem geschlossen. Stammgäste bezweifelten, ob sie je wieder öffnen wird. Doch jetzt gibt es plötzlich einen neuen Betreiber. Er ist in Duisburg und vor allem im Stadtteil bekannt.

„Stövi’s” am Hebeturm: Bekannter Duisburger Wirt übernimmt Traditionslokal

Schon am Sonntag, 1. Dezember, soll es losgehen im „Stövi’s”, wie die Kneipe fortan heißt. Bereits der Name verrät: Jörg Stövhase, Chef des nahegelegenen Biergartens „Hafensturm“, wird das Lokal übernehmen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. „Optisch wird sich nicht viel ändern, aber wir streichen hier nochmal neu”, sagt Stövhase.

Seit acht Jahren betreibt Jörg Stövhase den Biergarten „Hafensturm“ in Duisburg-Homberg. Jetzt übernimmt er auch die nahegelegene Kneipe, die bislang „R(h)einblick“ hieß.
Seit acht Jahren betreibt Jörg Stövhase den Biergarten „Hafensturm“ in Duisburg-Homberg. Jetzt übernimmt er auch die nahegelegene Kneipe, die bislang „R(h)einblick“ hieß. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Seit 2016 betreibt der gelernte Koch den Biergarten am Homberger Rhein. Im April dieses Jahres übernahm er die „Strandbar” am Bettenkamper Meer in Moers. Nun wartet auf den Gastronom ein drittes Herzensprojekt.

Viele Gäste des „R(h)einblicks” hat es nach der Schließung in den „Hafensturm” gezogen. Sie hätten Stövhase darauf angesprochen, ob er sich nicht vorstellen könne, die Kult-Kneipe zu übernehmen. Nach dem plötzlichen Tod der Betreiberin Martina Kischkat wollte er nicht pietätlos sein. „Durch Kontakte über die Verwandtschaft ist die Entscheidung nun doch recht schnell gefallen”, so Stövhase.

Neuer Betreiber will Traditionen der Kneipe fortführen

Als Teil der „Route der Industriekultur” ist der Hebeturm ein bekanntes Wahrzeichen von Homberg. Die Idee, das dortige Lokal weiter zu betreiben, habe ihn sofort gereizt. Durch das Kneipensterben im Duisburger Westen seien Möglichkeiten zum Reinsetzen sehr begrenzt. Mit dem „Stövi’s” möchte der Gastronom den Hombergern einen Ort bieten, „wo man immer hinkommen kann und immer jemand ist”.

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Das „Stövi’s” soll an die Traditionen des „R(h)einblicks” anschließen. Events wie das Kneipenquiz und das Kneipensingen will Stövhase fortführen. Die Bühne für Live-Acts bleibt bestehen. Partyabende sind ebenfalls geplant, etwa an Silvester. Es wird einen Billardtisch und einen Dartautomaten geben.

Perspektivisch kann sich Stövhase vorstellen, Comedy-Events zu veranstalten. Außerdem prüft er, ob die Kegelbahn wieder genutzt werden kann. „Das hier soll ein Ort für Alt und Jung sein”, sagt er.

Neuer Betreiber plant „Kneipe mit gutem Essen“

Nicht nur Cocktails, Spirituosen, Bier und Softdrinks soll es geben. „Das soll eine Kneipe mit gutem Essen werden”, sagt Stövhase. Neben „Hafensturm-Klassikern” wie Burger und Fisch soll es auch verschiedene Bowls und Suppen geben. „Mit dem neuen Lokal wollen wir ein bisschen mehr Variation in unser Angebot rein bringen”, erklärt er.

Er hofft zudem, dass die Terrasse im nächsten Jahr wieder komplett genutzt werden kann. Diese wurde zuletzt aus Sicherheitsgründen zur Hälfte geschlossen, wie Stadtsprecher Christoph Witte mitteilt. Laut Stövhase seien die Dokumente zur Statik des Gebäudes nicht auffindbar gewesen. „Da sind aber anscheinend neue Unterlagen aufgetaucht”, berichtet er. 

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  • Am 1. Dezember öffnet das „Stövi’s” um 10 Uhr. Gäste können in der Kneipe frühstücken. Ab circa 16 Uhr wird es Musikprogramm geben.
  • In der Woche öffnet die Kneipe um 17 Uhr, samstags um 15 Uhr.
  • Wie im Hafensturm gilt das Motto „Open-End”: Solange Gäste vor Ort sind, bleibt das „Stövi’s” geöffnet.