Düsseldorf. In den USA häufen sich Meldungen über Ufos und Drohnen. Auch in Düsseldorf meldeten Menschen ungewöhnliche Flugobjekte – was dahinter steckt.
In den letzten Monaten häufen sich die Meldungen über die Sichtungen von Drohnen und UFOs in den USA, vor allem im Bundesstaat New Jersey, an der US-amerikanischen Ostküste. Die Berichte reichen von SUV-großen Drohnen bis hin zu fliegenden Plasmakugeln – sogenannten Orbs – und heizen die Gemüter von Sci-Fi-Fans, UFO-Gläubigen und Verschwörungstheoretikern an. Sogar die Regierung musste sich einschalten, um der UFO-Euphorie entgegenzuwirken. So gab der amtierende Präsident Biden eine Erklärung ab, in welcher er Entwarnung gab. Ein großer Teil der US-Bürger bleibt dennoch misstrauisch.
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Und auch in Deutschland gab es mysteriöse Sichtungen: Im Dezember letzten Jahres bestätigte das Landeskriminalamt „mehrere Flüge von Drohnen über kritischer Infrastruktur“. Unter anderem über dem US-Stützpunkt Ramstein.
Klarer Himmel über Düsseldorf
Für den Einen ernüchternd, für den Anderen beruhigend: am Himmel über Düsseldorf wurden kaum UFOs, Plasma-Orbs oder kuriose Drohnen entdeckt. So kam es laut des Centralen Erforschungsnetzes außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) – der zentralen Meldestelle für UFOs über Deutschland – zu gerade einmal sechs Meldungen in Düsseldorf und Umland, innerhalb der letzten 12 Monate. Laut des CENAP lassen sie sich ausnahmslos auf Laseranlagen von Diskotheken, Wetterballons oder besonders helle Sternenbilder zurückführen – also keine „unbekannten“ Flugobjekte.
Schon öfter kam es in Düsseldorf zu UFO-Sichtungen, die sich im Endeffekt als irdisches Phänomen erklären ließen: Im Jahr 2013 sorgte ein Video eines irischen Touristen am Düsseldorfer Flughafen für Aufmerksamkeit, welches ein sich langsam bewegendes und zigarrenförmiges Flugobjekt zeigte. Der Flughafen ließ damals verlauten, es handele sich um ein Flugzeug, welches ein Werbebanner hinter sich herzog. Zudem versetzte eine Leuchterscheinung am Nachthimmel einige Düsseldorfer im Oktober 2021 in Aufruhr. Später stellte sich heraus, dass es sich um einen harmlosen Satellitenstart im knapp 9000 Kilometer Luftlinie entfernten US-Bundesstaat Kalifornien handelte.
UFO-Hysterie ist „hausgemacht“
Eines ergeben die Zahlen der CENAP dennoch: Es gibt einen rasanten Anstieg von UFO-Sichtungen in Deutschland. So haben diese sich laut Hansjürgen Köhler, Mitbegründer der CENAP, von 2019 bis heute fast verdreifacht. Und dennoch: „Einen solchen aus dem Ruder gelaufenen Meldehype zu Drohnen wie in den USA haben wir nicht“, erzählt er auf Nachfrage gegenüber der NRZ. So hat Köhler – der in UFO-Kreisen als „Skeptiker“ gilt – einfache Erklärungen für die angestiegenen Sichtungen: Er nennt Starlink-Satelliten, Lichteffektgeräte, Drohnen und große Unkenntnis in der Astronomie, als Ursachen für die gehäuften Meldungen.
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Auch der Aufruhr um die Drohnen in den USA ist laut Köhler „hausgemacht, da aus anfänglichen Drohnensichtungen ein Medien-Hype über TV-Sender und soziale Medien erfolgte. Daraufhin wurde alles, was am Himmel blinkte, gleich als Drohne angesehen.“
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