Düsseldorf. Eine Gruppe Aktivisten kritisiert mit einer Plakataktion in Düsseldorf die Machenschaften der UEFA zur EM. Wer dahinter steckt und worum es geht.

Wer am Samstag (6. Juli) im Düsseldorfer Stadtgebiet unterwegs war, mag sich vielleicht kurz gewundert haben: Am Tag des Halbfinalspiels (England-Schweiz) sind in Düsseldorf Plakate aufgetaucht, welche die Ausrichtung der EM kritisieren. So waren am Hauptbahnhof und der Fanmeile am Burgplatz Bilder zu sehen, die der echten UEFA-Werbung ähneln. Zu lesen war in großen Lettern „And the winner is…“ während darunter ein abgeändertes UEFA-Logo prangte.

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Auf dem Plakat war der EM-Pokal abgebildet, der vor Geldscheinen postiert wurde. Bekannt hat sich nun die bundesweit bekannte Aktionsgruppe „Dies Irae“ zu der Guerilla-Aktion. Das Plakat soll laut „Dies Irae“ den eigentlichen Gewinner der EM verkünden: die UEFA. „Die Stadt Düsseldorf lässt sich von der UEFA über die längste Theke der Welt ziehen“, kommentiert ein Sprecher der Gruppe die Aktion.

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Kuriose EM-Plakataktion in Düsseldorf: Aktivisten kritiseren UEFA

Grund für die Wut: Die Austragungsstädte der EM seien laut verschiedenen Medienberichten (unter anderem ZDF) dazu verpflichtet, die Fanmeilen zu organisieren und selber zu zahlen – die UEFA beteiligt sich demnach nicht an den Kosten, macht jedoch Kasse. So subventionierten nicht alleine die Städte das Milliarden-Geschäft der UEFA. Auch der BUND habe dem Sportverband großzügige Steuerbefreiungen eingeräumt. Auf diese „Abzocke“ solle der Schriftzug auf dem Plakat „Ripoff Germany“ anspielen.

Die Plakate der Aktivistengruppe „Dies Irae“ kritisieren die UEFA.
Die Plakate der Aktivistengruppe „Dies Irae“ kritisieren die UEFA. © Dies Irae | Dies Irae

„Wir haben nichts gegen Fußball-Fans, aber gegen einen Verband, der miese Bedingungen diktiert und sich daran bereichert. Sollte auch nur ein Angebot des Breitensports in Düsseldorf an der städtischen Finanzierung scheitern, wäre dies ein grobes Foul der Stadtspitze“, führt „Dies Irae“ weiter aus. 

Geöffnet hatten die Aktivisten die Werbekästen mit einem Steckschlüssel aus dem Baumarkt und die nicht autorisierten Plakate eingehängt. Die deutschlandweit aktive Gruppe „Dies Irae“ fällt immer wieder mit verschiedensten Plakat-Aktionen auf, die auf gesellschaftsrelevante Themen anspielen.