Düsseldorf. Um ein Haar hätte der Hahn „Bigfoot“ wegen eines Nachbarschaftsstreits getötet werden müssen. Wie es jetzt doch ein Happy End für das Tier gab.
Der Hahn ist gerettet! Das Drama um „Bigfoot“, das Tier aus der Düsseldorfer Tannenhofsiedlung, hat im letzten Moment nun doch noch ein gutes Ende genommen. „Bigfoot ist jetzt auf einem Hof in Hilden“, erzählt Besitzerin Dorothée Scriba erleichtert. Eine knappe Woche zuvor waren ihr bei unserem Besuch am Hühnerstall im Vennhauser Garten noch die Tränen gekommen, weil ihrem Hahn der Tod drohte.
Schuld war wie berichtet ein Nachbarschaftsstreit, der bis vor das Oberverwaltungsgericht geführt hatte. Eine Nachbarin hatte gegen den krähenden Hahn geklagt und gewonnen. Der Familienhahn „Bigfoot“, der vor fünf Jahren im Wohnzimmer von Dorothée Scriba aus dem Ei geschlüpft war, musste bis zum 30. Juni vom Grundstück verschwinden. So die Auflage der Stadt. Das Problem war, dass niemand das Tier nehmen wollte und die Besitzerin ihn um ein Haar hätte einschläfern lassen müssen.
Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Düsseldorf
- Auto kollidiert mit U-Bahn in Düsseldorf: Fahrer stirbt
- Wohnung brennt in Düsseldorf: Frau springt aus dem Fenster
- Düsseldorf: Starregisseur Wim Wenders lobt Wim-Wenders-Gymnasium
- Reiches Düsseldorf? Stadt ist NRW-Spitze bei der Altersarmut
- „Mein Lokal, Dein Lokal“: Frust bei „El Lazo“-Chef - wer gewann
- Lesen Sie hier alle Nachrichten aus Düsseldorf
Nach unserer Berichterstattung und verschiedenen anderen Aufrufen in den Sozialen Medien hatten sich dann doch noch gleich mehrere Tierfreunde gemeldet, die den Hahn in ihre Obhut nehmen wollten. „Ich hatte bestimmt zehn Adressen, darunter auch ein Gnadenhof im Elsass und einer in Wülfrath“, beschreibt Dorothée Scriba die Resonanz. Besonders gefreut hat sie sich, dass auch ein kleiner Hof in Hilden dabei war. „Das ist nur 15 Minuten entfernt, so können wir ihn jederzeit besuchen.“
Vergangenen Sonntag ging es für „Bigfoot“ in einer großen Kiste voller Stroh und mit einem Maiskolben zur Beruhigung auf die Reise. „Der Hof liegt schön ländlich zwischen Wald und Weiden. Da hat er richtig viel Platz“, sagt Dorothée Scriba. Sie hatte ein bisschen Sorge, dass er auf einem Gelände ohne Zaun Schwierigkeiten machen könnte. Denn „Bigfoot“ ist ein starker Charakter und er hat sich in seinem Gehege im Familiengarten auch schon mal ordentlich aufgeplustert, wenn man seinen Hennen zu nah kam.
Der Hahn trottet den Hennen in Hilden artig hinterher
Von einem solchen Macho-Gehabe ist in Hilden keine Spur. Die neuen Besitzer haben Fotos davon geschickt, wie vorbildlich sich „Bigfoot“ benimmt. Man sieht den Hahn, wie er artig den beiden Hennen des Hofs hinterher trottet. Sie haben den Neuankömmling offenbar direkt integriert, ihm den Wald und den Weg zum kleinen Bach gezeigt und er findet sich dank ihrer gastfreundlichen Begleitung nun auch ganz ohne Zaun zurecht.
+++ Folgen Sie der NRZ Düsseldorf jetzt auch bei Instagram! +++
Familie Scriba ist natürlich trotzdem traurig, dass sie ihren Hahn, der als Jungtier auch schon mal auf der Sofalehne mit ihnen Fernsehen geschaut hat, abgeben muss. Aber gleichzeitig sind sie glücklich und dankbar, dass er jetzt so ein gutes neues Zuhause gefunden hat. Über sein Krähen hat sich dort übrigens noch niemand beschwert. „Sie haben gesagt, dass er nur morgens um 8.30 kurz gekräht hat und am Nachmittag noch einmal.“