Düsseldorf. Eine bekannte Modemarke, die ein Geschäft in prominenter Lage in Düsseldorf hat, ist pleite. Wie lange die Filiale noch geöffnet hat.

Im Juni gab es noch Hoffnung für die Angestellten der insolventen Modemarke Scotch & Soda. Damals hatte Insolvenzverwalter Holger Rhode angekündigt, die deutschen Filialen des niederländischen Unternehmens retten zu wollen. Jetzt steht fest, dass alle Geschäfte in Deutschland schließen werden. Auch die Filiale in der Düsseldorfer Altstadt, in der Nähe der U-Bahnstation Heinrich-Heine-Allee, wird voraussichtlich am Samstag zum letzten Mal öffnen. Fünf Filialen könnten womöglich noch länger geöffnet bleiben, um die restliche Ware zu verkaufen. Bisher ist nicht bekannt, ob Düsseldorf dazugehört. 


Die Filiale von Scotch & Soda in der Düsseldorfer Altstadt schließt voraussichtlich am 31. August.
Die Filiale von Scotch & Soda in der Düsseldorfer Altstadt schließt voraussichtlich am 31. August. © NRZ | jum

Die Modemarke Scotch & Soda hatte im Juni 2024 Insolvenz beantragt. Das niederländische Unternehmen hat in Deutschland 39 Filialen, die zur Tochterfirma Scotch & Soda Retail GmbH gehören. In der Filiale an der Neustraße 32 in der Düsseldorfer Altstadt herrschte damals Ratlosigkeit. Die Frage, wie es weitergeht, konnte eine der Mitarbeiterinnen nur ganz knapp und mit einem Schulterzucken beantworten: „Wir wissen es nicht.“

Um die Zukunft der Textilkette hat sich seitdem der Düsseldorfer Rechtsanwalt Holger Rhode gekümmert, der zum Insolvenzverwalter bestellt wurde. In einer Mitteilung erklärte er vor etwa zwei Monaten, dass er den Geschäftsbetrieb von Scotch & Soda in Deutschland fortführen will. „Die Filialen in Deutschland werden von der ebenfalls in der Insolvenz befindlichen Muttergesellschaft in den Niederlanden mit Waren beliefert. Ich stehe derzeit im engen Austausch mit den Verantwortlichen in den Niederlanden, damit wir weiterhin Ware erhalten“, sagte Rhode.

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Er sei zuversichtlich, dass dies zeitnah gelingen könne. Die Filialen, so Rhode damals, seien noch mit ausreichend Textilwaren versorgt und blieben geöffnet. Auf die Bestellungen über den Online-Shop habe er als vorläufiger Insolvenzverwalter der deutschen Gesellschaft aber keinen Einfluss. „Diese werden ausschließlich über die Gesellschaften in den Niederlanden gesteuert.“

Scotch & Soda: Auch Düsseldorfer Beschäftigte verlieren ihren Job

Sein Ziel zur Rettung von Scotch & Soda war: „Wir wollen möglichst viele der Filialen an einen Investor übertragen und möglichst viele der 290 Arbeitsplätze sichern.“ Dieses Vorhaben ist gescheitert. Wie der Insolvenzverwalter jetzt mitteilt, wurden die Beschäftigten am Dienstag darüber informiert, dass es für sie bei Scotch & Soda keine berufliche Zukunft mehr gibt. Den meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern solle noch im September gekündigt werden. Rund 290 Menschen verlieren ihren Job.

Nach Angaben von Rhode laufen aber noch Gespräche mit einem Mode-Filialisten. Dabei geht es um eine mögliche Übernahme von Standorten und Personal. Ein Investor müsste sich dann noch mit den Vermietern der Immobilien einigen, sagte Rhode. (dpa)