Düsseldorf. Am Düsseldorfer Flughafen werden in den kommenden Wochen 3,3 Millionen Fluggäste erwartet. Wie die Wartezeiten trotzdem gering bleiben sollen.
Auch wenn es am aktuellen Wetter nur schwer zu erkennen ist, am kommenden Freitag können die Schülerinnen und Schüler in NRW endlich wieder ihr Zeugnis entgegennehmen und sich damit in die sechswöchigen Sommerferien verabschieden. Viele Familien fliegen dann auch gleich in den langersehnten Urlaub. Für die Mitarbeitenden am Düsseldorfer Flughafen beginnt damit die „spannendstes Zeit des Jahres“, blickt Henning Pfisterer, Aviation-Manager des Flughafens, optimistisch auf das bevorstehende Wochenende.
Die Sommerferien sind traditionell der Zeitraum mit den meisten Flugreisenden – und das mit großem Abstand. Rund 3,3 Millionen Passagiere werden während der kommenden sechs Wochen am DUS-Airport der Landeshauptstadt erwartet. Dabei sei direkt das Wochenende zum Ferienbeginn besonders beliebt, verrät Pfisterer. Etwa 215.000 Menschen werden dann von hier aus ihre Urlaubsreise antreten. Als Höhepunkt wird der Sonntag, 7. Juli, mit über 75.000 Passagieren erwartet.
Flughafen Düsseldorf: Lange Wartezeiten im Sommer?
Müssen Reisende dann also wieder mit überfüllten Check-In-Schaltern und langen Wartezeiten rechnen? „Viele haben da vielleicht noch die chaotischen Szenen aus dem Sommer 2022 im Kopf, als an allen Ecken und Enden das Personal fehlte“, erzählt Verdi-Gewerkschafter Özay Tarim im Gespräch mit der Redaktion. „Nach der Corona-Pandemie ist das Reiseaufkommen enorm angestiegen. Letztes Jahr ist man dann davon ausgegangen, dass die Nachfrage in einem ähnlichen Ausmaß weiter ansteigen wird, wodurch die Sicherheitsdienstleiter ihr Personal massiv aufgestockt haben.“
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Der Anstieg fiel dann zwar deutlich kleiner aus als zunächst erwartet, für personelle Verstärkung sei aber bis dahin schon vielerorts gesorgt worden. „Traurig ist nur, dass nahezu alle Dienstleister dafür auf Aushilfskräfte, Teilzeit- oder befristete Verträge zurückgegriffen haben. Das macht bei den Passagieren aber natürlich keinen Unterschied, mit Chaos während der Sommerferien rechnen wir daher nicht“, erklärt der Gewerkschafter mit einem kritischen Unterton.
So sparen Reisende Zeit
Dass die Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen überschaubar bleiben, erwartet auch Henning Pfisterer. Mehr als 90 Prozent der Passagiere sollen aktuell höchstens zehn Minuten brauchen, um die Handgepäck- und Personenkontrollen zu passieren, betont der Aviation-Manager.
Einen großen Teil tragen dazu die sieben CT-Scanner bei, die seit Ende Februar an den Sicherheitskontrollen der Flugsteige A und B zum Einsatz kommen. Die Scanner erstellen ein 3D-Bild vom Inhalt des Handgepäcks, wodurch elektronische Geräte und Flüssigkeiten nicht mehr separat kontrolliert werden müssen. Tablets, Laptops sowie die wiederverschließbaren Plastikbeutel mit Flüssigkeiten bis 100 ml können also gleich in der Tasche bleiben – das spart Zeit bei den Passagieren und den Mitarbeitenden.
Gepäckabgabe am Automaten
Doch auch beim Aufgabegepäck können Urlauber Zeit sparen. Und zwar durch das sogenannte „Self Bag-Drop“-System, eine automatisierte Gepäckaufgabe, die es seit etwa einem Jahr in Düsseldorf gibt. Nachdem sie online eingecheckt haben, können Passagiere ihre Bordkarte an einem Automaten einscannen und erhalten ein Gepäcklabel, das eigenhändig auf den Koffer geklebt wird.
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Das Gepäck muss anschließend nur noch auf das vorgesehene Band gelegt werden. Scanner erfassen dann das Label und schicken den Koffer Richtung Flugzeug. „Wir mussten uns zuerst kurz anschauen, wie das funktioniert. Wenn man es aber einmal gemacht hat, geht es total schnell und einfach“, sagt die 18-jährige Vivien, nachdem sie am Mittwochmittag ihr Gepäck für den Bulgarienurlaub mit ihrer Schwester und ihrer Oma aufgegeben hat.
Self Bag-Drop: Diese Fluggesellschaften bieten es an
Möglich ist die automatisierte Gepäckabgabe bei Lufthansa, Austrian Airlines, Swiss, Eurowings und bei ausgewählten Condor-Flügen. Noch im Laufe des Sommers wollen auch KLM und Air France nachziehen. „Das System wird von den Passagieren sehr gut angenommen. Es spart Zeit und ist ein Gewinn für beide Seiten“, erklärt Eurowings-COO Edi Wolfensberger, dass auch das Personal durch das automatische System entlastet wird.
Personal habe man zwar genug, „es könnte aber auch mehr sein“, gibt der COO Einblicke. Spontane Ausfälle durch Krankheit können schließlich immer passieren. Kommen davon aber einige zusammen, könne es auch mal eng werden. „In letzter Zeit war es aber eher das Wetter, das für Probleme gesorgt hat. Auch wenn in der Vorbereitung alles perfekt nach Plan verläuft, das Wetter muss immer mitspielen“, ergänzt Eurowings-Pilotin Laura Wächtler, die auch während der Sommerferien im Einsatz sein wird.
Mallorca ist das Reiseziel Nummer eins
Das beliebteste Reiseziel der Düsseldorfer Passagiere ist auch in diesem Jahr Spanien mit rund 1.900 Abflügen – mehr als 800 davon landen auf der beliebten Baleareninsel Mallorca. Dicht hinter Spanien folgt die Türkei, die Urlaubsregion Antalya wird während der Sommerferien mehr als 600 mal von Düsseldorf aus angeflogen. Und auch Griechenland steht weit oben auf der Liste. In den kommenden sechs Wochen ist es das Ziel von mehr als 1000 Flügen aus Düsseldorf.
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