Dinslaken. Auf der Ober-Loberg-Allee finden immer wieder Autorennen statt - und das ist nicht das einzige Problem, über das Anwohner der Bergparks klagen.

Der spektakuläre Unfall am Mittwoch, bei dem ein Auto über den Kreisverkehr Ober-Lohberg-Allee gefahren, durch die Luft geflogen und erst nach 90 Metern im Bergpark gelandet ist, war wohl ein „Alleinunfall“, wie die Polizei sagt. Es gebe keine Anzeichen für ein weiteres Auto. Anwohner nehmen den schweren Unfall aber zum Anlass, auf das Problem aufmerksam zu machen: Auf der Ober-Lohberg-Allee würden ständig illegale Autorennen gefahren.

Ein Familienvater, der in der neuen Siedlung lebt, bezeichnet den Abschnitt der Ober-Lohberg-Allee zwischen Feuerwache und Kreisverkehr als „Rennstrecke“. Fast jede Nacht werde der Abschnitt zum schnellen Fahren benutzt. Die Geschwindigkeit könnten die Anwohner angesichts von Motorenlärm und Reifenquietschen nur schätzen. In einem Fall war er allerdings selbst nachts unterwegs und habe beobachten können, „wie die Strecke zwischen Feuerwehr und Kohlenmischhalle als zweispurige Rennbahn genutzt wurde“, so der Dinslakener. Also auch die Gegenfahrbahn.

Anwohner: Autofahrer nutzen Fußweg als Abkürzung

Die Autorennen sind nicht das einzige Ärgernis für die Anwohner des Bergparks. Autofahrer würden den Lohberg-Corso, also den Fußweg an der Zechenwerkstatt, als Abkürzung von der Hünxer Straße zum Energiering benutzen. Das sei auch ständig der Fall, sogar tagsüber. Jüngst seien sogar zwei Autofahrer mit quietschenden Reifen auf dem Fußweg an dem Vater und seinen Kindern vorbeigerast - „mit einem Schritt Abstand“. Im Bergpark selbst würden weiterhin Autos und Quads Driftmanöver fahren genutzt - mit anschließendem nächtlichen Hupkonzert am Spielplatz.

Immer wieder würden zudem „Schüsse durch den Bergpark hallen“. Auf dem Parkplatz seien ständigr Platzpatronen von Schreckschusspistolen zu finden. Feuerwerk werde ebenfalls täglich abgebrannt.

Der Anwohner fordert mehr Poller, um das Befahren des Fußweges zu verhindern, sowie Poller oder eine „Kante“ gegen Pkw auf dem Parkplatz. Blitzer und Bodenwellen könnten zudem Raser ausbremsen und mehr Licht und mehr Präsenz der Ordnungsbehörden für mehr Sicherheit sorgen.

Das sagt die Polizei Dinslaken

Der Polizei ist die Problematik nicht neu. Egbert Doernemann, Leiter der Polizeiwache Dinslaken, verweist auf die Ordnungspartnerschaft mit der Stadt Dinslaken. Diese habe, um der Problematik zu entgegnen, ein nächtliches Einfahrt- und Parkverbot im Bergpark verhängt, das von der Polizei auch geahndet werde: Zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens ist die Einfahrt verboten. Verstöße kosten 50 beziehungsweise 55 Euro.

Die Zufahrt zum Wasserturm wurde gesperrt - hier verhindern Steinquader das Einfahren.

Der Weg zum ehemaligen Rundeindicker der Zeche Lohberg mit dem Roten Hasen in der Mitte ist durch einen Poller in der Mitte des Weges gesperrt - an den Rändern ist zu sehen, dass er häufig umfahren wird.

Der Dinslakener Polizei-Chef bittet Anwohner, sich bei Problemen sofort bei der Polizei zu melden, damit diese die Betreffenden noch vor Ort erwischen kann. Außerdem kontrolliere die Polizei in den Abendstunden durchaus die Geschwindigkeit auf der Ober-Lohberg-Allee - allerdings per Laserpistole, so Doernemann. Das erfordere Personaleinsatz - was nicht immer möglich sei. Auch die Stadt führe auf der Strecke regelmäßig Tempokontrollen durch, so der Polizeichef. Am Donnerstag, also am Tag nach dem Unfall, war der Radarwagen tatsächlich auf der Ober-Lohberg-Allee positioniert - allerdings im oberen Bereich, an der Baustellenausfahrt.